Protokoll der letzten Integrationsministerkonferenz: Kein Wort über die Lehrkräfte

Anfang April fand in Berlin die 14. Integrationsministerkonferenz statt. Ihren Schwerpunkt bildeten die Integrationskurse bzw. eine Qualitätsoffensive in diesen und anderen Bundeskursen.

Im Protokoll befinden sich einige Beschlüsse bzw. Ideen bezüglich dieser Kurse. Leider steht dort kein einziges Wort über die Lehrkräfte in diesen Kursen, obwohl ihre prekäre Lage laut Senatorin Elke Breitenbach, der Vorsitzenden der 14. Integrationsministerkonferenz, auf der Konferenz thematisiert werden sollte. 

Bezüglich der Deutschkurse wurde u.a. folgendes beschlossen: 

- Für Teilnehmende ohne Schulabschluss oder Berufsausbildung sollte eine grundsätzliche Anhebung der Stundenzahl der Integrationskurse auf 900 Unterrichtsstunden erfolgen. entsprechend zu überarbeiten und zu erweitern.

(as)

 

-  Die Mindestteilnehmerzahl in den allgemeinen Integrationskursen sollte auf 10 und die Höchstteilnehmerzahl auf 22 reduziert werden.

- Die Einführung verbindlicher Zwischentests, die Durchführung obligatorischer Feedback-Gespräche und die Einführung flexibel einsetzbarer Auffangmodule innerhalb der Integrationskurse.  

- Zur Qualitätsverbesserung der Kurse und zur Steigerung der Zahl erfolgreicher Absolventinnen und Absolventen entsprechende geeignete Maßnahmen bzw. Instrumente zu prüfen und umzusetzen. Möglichkeiten hierfür könnten in der Einführung von Prüfungen zur Feststellung des Sprachstands bei Erstorientierungskursen oder Zwischenprüfungen sowie in der zusätzlichen Erbringung eines Bonus bei erfolgreichem Kursabschluss über die bisherige Kursvergütung hinaus bestehen

- Zur Stärkung der Vermittlung der Werte der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und des Grundgesetzes insgesamt die Stundenzahl des Orientierungskurses im Rahmen des Integrationskurses von 100 auf 150 Stunden zu erhöhen und die Kursinhalte des Orientierungskurses  entsprechend zu überarbeiten und zu erweitern.

- Die Integrationsministerkonferenz appelliert an den Bund, den Haushaltsansatz für die Integrationskurse nicht analog zu den zurückgehenden Teilnehmerzahlen zurückzufahren, sondern einen Teil der Bundesmittel zur Finanzierung der im Beschluss genannten Maßnahmen zur Steigerung der Qualität und Effizienz des Integrationskurssystems zur Verfügung zu stellen.