In Baden-Württemberg gibt es zwei interessante Weiterbildungen für DaF/DaZ-Lehrkräfte. Die pädagogische Hochschule Heidelberg bietet ab dem 21.04. "Deutsch als Zweitsprache (DaZ) in der Schule - online" an. Die Weiterbildung ist in drei thematische Blöcke unterteilt:
- Grundlagen des Zweitsprachenerwerbs und der Sprachförderung in mehrsprachigen Klassen
- Flucht und Trauma – Wissen für Lehrkräfte
- Methodik und Didaktik des DaZ-Unterrichts
Mehr Infos zu Inhalten und Anmeldung (bis zum 15.03.) befinden sich sich auf der Webseite der Hochschule und im Flyer unten.
"Die Pädagogische Hochschule Karlsruhe bietet ab Mai 2023 das Weiterbildungszertifikat „Deutsch als Zweit- und Bildungssprache“ für Lehrkräfte aller Schulstufen, schulnah arbeitende Pädagog:innen und für Lehrkräfte in unterschiedlichen Feldern der Erwachsenenbildung wie etwa in der berufsbezogenen Aus-, Fort- und Weiterbildung, in Fördereinrichtungen und Sprachschulen an. Die Weiterbildung befähigt dazu, Deutsch als Zweit- und Bildungssprache in innerschulischen und außerschulischen Kontexten zu vermitteln und Kinder, Jugendliche und Erwachsene beim Aufbau ihrer Sprachkompetenzen zu unterstützen." Mehr Infos im unten befindlichen Flyer.
(as)
Am 6.2.2023 haben zwei Vertreterinnen des Bündnisses DaF/DaZ-Lehrkräfte an der Migrationspolitischen Konferenz der SPD-Bundestagsfraktion in Berlin teilgenommen. Im Otto-Wels-Saal, Reichstagsgebäude des Deutschen Bundestages, wurde die Konferenz von Dr. Rolf Mützenich, MdB Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, und Prof. Lars Castellucci, MdB Migrationspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, sowie von Nancy Faeser, Bundesministerin des Inneren und für Heimat, eröffnet. Auch die Staatsministerin beim Bundeskanzler und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration MdB, Reem Alabali-Radovan, sowie Gülistan Yüksel, MdB Berichterstatterin im Ausschuss für Inneres und Heimat, waren neben anderen prominenten Vertreter*innen der SPD dabei.
Die Gäste im Plenum hatten Gelegenheit, Stellung zu nehmen. Eine Vertreterin des Bündnisses lobte den Paradigmenwechsel in der Migrationspolitik, wies jedoch auf den dafür notwendigen Ausbau der Infrastruktur hin. Notwendig seien nicht nur der Ausbau von Wohnungen, Kitas und allgemeinbildenden Schulen, sondern dringend notwendig sei, dem Fachkräftemangel an DaZ-Lehrkräften im Gesamtprogramm Sprache der Bundesregierung entgegenzuwirken, indem die Arbeitsbedingungen und die Vergütung der DaZ-Lehrkräfte im Gesamtprogramm Sprache dem öffentlichen Schuldienst angeglichen würden. Voraussetzung hierfür sei eine deutlich längerfristige und den tatsächlichen Ausgaben angepasste Finanzierung für die Träger.
Auch in den nachfolgenden Workshops, in denen die Gäste Gelegenheit hatten, ihre Erfahrungen und Anregungen für die anstehenden migrationspolitischen Gesetzesvorhaben einzubringen, wiesen die Vertreterinnen des Bündnisses DaF/DaZ-Lehrkräfte immer wieder auf die Notwendigkeit der substanziellen Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Vergütung der Lehrkräfte hin, die eine entsprechende Finanzierung der Träger bedingt. Sie konnten viele kurze Gespräche führen, z.B. mit Frau Faeser und Frau Yüksel.
Die Migrationspolitische Konferenz der SPD war eine transparente, informative und interessante Veranstaltung. Konferenzen, auf denen Vertreter*innen aller Akteure, die mit dem Thema befasst sind, mit der Regierung in den Austausch treten können, sollten, damit Migration und Integration gelingen kann, regelmäßig stattfinden.
(clm)
Fotos
Beim Treffen der Fachgruppe Erwachsenenbildung der GEW Berlin am 26.08.2022 wurde Unmut über die Prüfungshonorare bei den Abschlussprüfungen der Integrationskurse und der Berufssprachkurse geäußert. Wir haben dies zum Anlass genommen und einen Entwurf für einen Brief mit Forderungen ans BAMF formuliert.
Den Entwurf (unten) sowie das weitere Vorgehen wollen wir gern mit allen interessierten Kolleg:innen in unseren nächsten Veranstaltungen am Freitag, 17.02.2023 um 18 Uhr diskutieren, verbessern und vervollständigen, bevor wir ihn (ggf. in Kooperation mit anderen Landesfachgruppen der GEW) veröffentlichen werden.
Die Sitzung ist hybrid. In Präsenz: GEW-Haus (Ahornstraße 5, 10787 Berlin), Raum 33, am 17.2.:
https://gewberlin.webex.com/gewberlin-de/j.php?MTID=mb17770a5d89357824f9fba8aca86d095
Meeting-Kennnummer: 2553 879 4011
Passwort: cmXpe3X2tj3
Wir freuen uns auf eure Teilnahme und Ideen zum Thema, die ihr uns bei Nichtteilnahme auch gern per E-Mail (erwachsenenbildung@gew-berlin.de) mitteilen könnt.
Leitungsteam der Fachgruppe Erwachsenenbildung - GEW Berlin
Sehr geehrte Damen und Herren, vor einiger Zeit haben wir Weiterbildungseinrichtungen und weiterbildungsaktive Betriebe in ganz Deutschland für unsere TAEPS-Studie „Lehrpersonal in der Weiterbildung“ kontaktiert. Viele Einrichtungen und Betriebe haben uns bereits unterstützt, wofür wir uns ganz herzlich bedanken möchten!
Wir sind weiterhin auf der Suche nach Lehrenden aus der Erwachsenen- und Weiterbildung, die an unserer Studie teilnehmen möchten. Gesucht werden alle Lehrenden, die Kurse, Trainings, Seminare und Coachings oder ähnliches für Erwachsene anbieten oder angeboten haben. Das können sowohl festangestellte als auch freie Lehrkräfte sein.
Weitere Informationen zur Studie und der Link zur Anmeldung finden sich unter www.taeps.de. Hier finden Sie auch ein kurzes Video mit Erläuterungen zur Studie.
(DIE/infas/LlfBi)
Der Berufsverband für Integrations- und Berufssprachkurse e.V. (BVIB) übt deutliche Kritik an der vom BAMF praktizierten Lehrkräftezulassung. Der Anlass sind die letzten Trägerrundschreiben des BAMF.
In dem Beitrag heißt es u.a.: "Statt Lehrkräfte zu stärken und zu entlasten, wo immer es geht und attraktive Beschäftigungsformen zu ermöglichen, werden die Anforderungen in der Lehrkräftezulassung lieber gesenkt. Dabei fischt man zu allem Überfluss in Teichen, die im Zuge des allgemeinen Fachkräftemangels ohnehin schon überfischt sind.
Die ersten Reaktionen von Lehrkräften auf die o.a. Trägerrundschreiben waren das Gefühl weiterer Entwertung ihres Berufes und der Impuls, nach Alternativen zu suchen. Der kontinuierliche Weggang von Kolleginnen und Kollegen aus dem Berufsfeld, der seit der Einführung der ZQ BSK vermehrt spürbar ist, wird so nicht gestoppt."
"Die Trägerrundschreiben regen Maßnahmen an, die den Trägern dabei helfen sollen, ihre Kapazitäten auszuweiten. Eine Reform der Kursraumzulassungen ist dringend nötig, aber ob sich Träger unter den gegebenen finanziellen Rahmenbedingungen darauf einlassen können, Mietverträge abzuschließen und weitere finanzielle Verpflichtungen einzugehen, wenn gleichzeitig der Eindruck vorherrscht, als Träger willkürlichen Entscheidungen des Bundes ausgeliefert zu sein und nie auch nur ansatzweise als Partner wahrgenommen zu werden, mag man bezweifeln. Sichere und belastbare finanzielle Rahmenbedingungen, Planungssicherheit und Transparenz sind Erwartungen der Träger, die bislang noch nicht vom Bamf eingelöst wurden."
Leider gab es im Dezember 2022 auch eine sehr, sehr traurige Nachricht: Stephan Pabel aus Bonn, der 2011 den Bonner Offenen Kreis (BOK) gegründet hat und federführend an der Gründung des Bündnisses DaF / DaZ-Lehrkräfte im Mai 2016 in Hannover beteiligt war, ist leider am 8. Dezember 2022 im Alter von 67 Jahren völlig überraschend verstorben. Nach einem wunderbaren Ballettabend erlitt er einen Sekundentod und hat dieses Leben hinter sich gelassen.
Stephan hat sich sehr für unser wichtiges Bündnis engagiert, gemeinsam mit Cornelia Trabandt aus Hannover ließ er sich bei der Gründung 2016 zum ersten SprecherInnen-Team wählen. Damals sagte er: „Heute geht ein Traum von mir in Erfüllung!“
Seine freundliche und besonnene Art Menschen zu begegnen und sie gut miteinander in Verbindung zu bringen, um gemeinsam unsere politische Vision von fairen Beschäftigungsverhältnissen im Bereich DaF / DaZ voranzubringen, war ein Geschenk für das Bündnis und hat uns enorm unterstützt.
Wir sind ihm unendlich dankbar und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Unsere herzliche Anteilnahme gilt seinen Angehörigen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
nachdem es uns während der Pandemiesituation zwei Jahre nicht möglich war ein Treffen in Präsenz zu organisieren, wollen wir dieses Jahr wieder eine Konferenz in Mannheim anbieten.
Termin: 11. Februar 2023 10.00 – ca. 17.00 Uhr
Voraussichtliche TOPs:
- Begrüßung
- Bericht über Aktivitäten des Bündnisses 2022
- Kassenbericht
- Personalsituation und Zukunft des Bündnisses
- Bericht aus den Lokalgruppen
- Sonstiges
Anmeldefrist: 25. Januar 2023. Bitte meldet euch über folgende Email-Adresse an: Lioba-Geier@web.de Adresse und Wegbeschreibung zum Veranstaltungsort folgen dann nach Anmeldung. Wir freuen uns über rege Beteiligung.
SprecherInnenteam des DaF/DaZ-Bündnisses
Liebe Lehrkräfte,
Schulleistungsstudien, wie die internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) oder die PISA-Studie, erregen immer wieder große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und in der Politik. Ziel der Studienberichterstattung ist es unter anderem aufzuzeigen, welche Kinder einen besonders großen Förderbedarf haben. Daher möchten wir, das Forschungsteam von IGLU-Transfer, dass die Ergebnisse von Lehrer:innen an allgemeinbildenden Schulen gut verstanden werden und die Kommunikation zwischen Wissenschaft und Praxis verbessern.
Sie können uns dabei helfen, indem Sie uns 10-15 Minuten Ihrer Zeit schenken und an unserer Umfrage teilnehmen. Dabei geht es um Ihre Einschätzung zu verschiedenen Darstellungsformen von Studienergebnissen. Es werden keine persönlichen Daten gespeichert. Jede:r 20. Teilnehmende kann dabei einen Gutschein gewinnen.
Wir würden uns freuen, wenn Sie uns bei unserem Vorhaben unterstützen können. Hier geht es zur Umfrage: https://umfragen.tu-dortmund.de/index.php/417536?lang=de
Mit freundlichen Grüßen
Das Team von IGLU-Transfer
Institut für Schulentwicklungsforschung, TU Dortmund
Für viele von uns war es wieder ein Jahr mit besonderen Anforderungen und Erschwernissen in der täglichen Arbeit. Online- oder Präsenzunterricht, viele Vertretungen, Covid und der Krieg in der Ukraine mit seinen Folgen: Flexibilität und grundlegender Optimismus waren angesagt. Wir alle können auf unsere Leistungen stolz sein.
Das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte war auch in diesem Jahr fleißig und hat sich erfolgreich an politische Institutionen und Medien gewandt und z. B. wesentlich dazu beigetragen, die Erhöhung auf 42,23 € zu erreichen. Wir arbeiten weiterhin an der Faktorisierung des Unterrichts, damit die Verträge mit 40 UE pro Woche endlich der Geschichte angehören. Wir schaffen es aber nicht allein und erinnern an unser Motto: "Nur gemeinsam sind wir stark und können etwas erreichen!" Unser Bündnis ist für alle offen und lebt von eurem Engagement.
Das SprecherInnenteam das Bündnisses wünscht euch allen ein frohes Weihnachtsfest bzw. schöne Feiertage und erholsame Ferien.
Für eine Staatsarbeit („Die Sicht von Lehrkräften auf mögliche Herausforderungen von ukrainischen Schüler*innen beim Erwerb der deutschen Sprache“) sucht eine Studentin Lehrkräfte an öffentlichen Schulen für Interviews.
Ziel der Staatsarbeit ist es, „mögliche Herausforderungen in der deutschen Sprache, die häufig bei ukrainischen Deutschlerner*innen auftreten, deutlich zu machen und Möglichkeiten aufzuzeigen diese bewusst im Unterricht aufzugreifen...“
Die Interviewten sollten übrigens keine ukrainischen Muttersprachler sein.
Das Bündnis legt den Blog-Abonnent*innen und allen Leser*innen die Unterstützung des Nachwuchses ans Herz. Bitte meldet euch direkt bei der Studentin: 4puki@studserv.uni-leipzig.de
Am 23.11. demonstrierten etwa 100 Kursleiter*innen der Hamburger Volkshochschule an der Sternschanze für bessere Arbeitsbedingungen Die Demo wurde von der Hamburger GEW-Fachgruppe Erwachsenenbildung zur Kampagne“ VHS Fair“ organisiert. Die Kampagne und Demo wurden durch Musik sowie Grußworte aus Berlin, Bremen und Baden-Württemberg unterstützt. Unser Dank gilt den Kolleg*innen aus Bremen, Baden-Württemberg und Berlin sowie Detlef Zunker und Dirk Mescher von der GEW-Hamburg für ihre großartige Unterstützung.
Über die Demo haben der NDR (ab 16:45 Min.) und das Hamburger Abendblatt berichtet. Die GEW hat ein Video veröffentlicht.
Solidarisiert euch bitte mit den Kolleg*innen der VHS Hamburg! Unterschreibt bitte die Unterschriftenaktion VHS FAIR der Hamburger GEW! Organisiert Demos mit euren Fachgruppen vor Ort!
Das Berliner Grußwort befindet sich unten, das Grußwort aus Bremen hier:
Liebe Hamburger Kolleginnen und Kollegen in der Weiter- und Erwachsenenbildung,
wir vom Bremer VHS-Kursleitendenrat und dem Bereich Erwachsenen - und Weiterbildung der Bremer GEW wünschen euch viel Erfolg bei der heutigen Demonstration und eurem weiteren Kampf für
bessere Beschäftigungsbedingungen, höhere Honorare und notwendige soziale Absicherung. Wir Bremer beobachten die Entwicklung in Hamburg sehr aufmerksam. Aktivitäten und Erfolge sind auch wichtig
für Bremen, Berlin und anderswo. Wo auch immer Verbesserungen erreicht werden, haben sie auch für die anderen eine Ideengeber-, Anregungs- und Initiativfunktion. Die überregionale Information,
Unterstützung und Solidarität ist für uns alle bundesweit wichtig, um mehr für uns Kolleginnen und Kollegen in der Erwachsenen- und Weiterbildung zu erreichen.
In diesem Sinne wünschen wir euch eine kraftvolle, geschickte und erfolgreiche Auseinandersetzung.
Solidarische Grüße aus Bremen,
Hajo Kuckero (Für den Bremer VHS-Kursleitendenrat und den Bereich Erwachsenen- und Weiterbildung der GEW Bremen)
(clm)
Aufgabe für Regierung – substanzielle Weiterentwicklung des Integrationskurssystems
Auf der Bereinigungssitzung am 10.11.22 hat der Haushaltsauschuss wie berichtet die Mittel für Integrationskurse erhöht und den untenstehenden Maßgabeschluss für die Regierung verfasst.
Das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte hat in zahlreichen Gesprächen und Schreiben mit Politiker*innen die prekären Arbeitsbedingungen bei Honorarkräften wie angestellten Lehrkräften erläutert und dargestellt, dass nur durch eine substanzielle Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Vergütung dem Fachkräftemangel im Gesamtprogramm Sprache entgegengewirkt werden kann.
Deshalb freuen wir uns sehr, dass „Gute Arbeitsbedingungen, eine der Tätigkeit angemessene Vergütung der Lehrkräfte sowie eine kostendeckende Finanzierung der Kursträger“ (alles Forderungen, die auch im Hamburger Appell der GEW formuliert sind), als „Voraussetzungen“ für ein erfolgreiches Integrationskurssystem „angesichts des Fachkräftemangels bei geplanter gesetzlicher Ausweitung des Berechtigtenkreises“ genannt werden.
Zum ersten Mal fordert der Haushaltsausschuss „die Bundesregierung auf, bis zum 30. September 2023 einen umfassenden Bericht zur substanziellen und zukunftsfähigen Weiterentwicklung des Integrationskurssystems vorzulegen.“ Besonders wichtig ist dabei, auf die Vermeidung eines künftigen Fachkräftemangels zu achten, wobei „gute Arbeitsbedingungen (einschließlich Befristung, Unterrichtszeiten, Entbürokratisierung und Vergütung) für die Lehrkräfte“ explizit aufgeführt werden.
Einschätzung des Bündnis DaF/DaZ:
Das Bündnis DaF/DaZ begrüßt die Erhöhung der Mittel für die Integrationskurse beim BMI.
Wir bedauern jedoch, dass die Mittel für die Berufssprachkurse des BMAS nicht erhöht worden sind, obwohl nicht nur die Integrationskurse, sondern auch die BSK zum Gesamtprogramm Sprache gehören und die meisten Lehrkräfte sowohl in Integrationskursen als auch in Berufssprachkursen arbeiten, die gleichermaßen das Ziel haben, die Integration von Migrant*innen zu ermöglichen.
Mit Sorge sehen wir auch, dass das BMI erst Ende September 2023 seinen Bericht vorlegen soll.
Wir sind der Meinung, dass der in dem Maßgabebeschluss genannte Zeitraum für die Umsetzung substanzieller Verbesserungen in der Weiterbildung zu weit gefasst ist, um weiteren Fachkräftemangel zu verhindern.
Nur eine zügige Umsetzung der geplanten substanziellen Verbesserungen könnte verhindern, dass Kolleg*innen nicht weiter in Tätigkeiten abwandern, die ihnen jetzt schon bessere Arbeitsbedingungen und berufliche Perspektiven bieten und dafür sorgen, dass sich genügend junge Leute für ein Hochschulstudium entscheiden, um als DaZ-Lehrkraft im Gesamtprogramm Sprache zu arbeiten.
(clm)
Am 11.11. erhielten wir die gute Nachricht, dass in der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses die Mittel für Integrationskurse um 153 321 000 Euro auf 757 798 000 Euro im Haushalt 2023 erhöht wurden. Durch einen Maßgabebeschluss soll die Verbesserung der Situation von Lehrenden und Trägern langfristig sichergestellt werden.
Im Haushaltsentwurf war noch geplant worden, die Mittel für die BAMF-Kurse um ca. 16 % zu senken. Daraufhin wandten sich die größten Trägerverbände mit einem Brief an die Politik, in dem u.a. geschrieben steht: "Setzen Sie sich für eine deutliche Erhöhung des Haushaltsansatzes ein, ohne innerhalb dieses Bereiches Mittel umzuschichten. Die Mittel müssen bedarfsgerecht sein und deutlich über die Planzahlen des Vorjahres hinausgehen."
Auch das Sprecherteam des Bündnisses DaF/DaZ-Lehrkräfte hat sich in seinen letzten politischen Gesprächen, z.B. mit den BerichterstatterInnen der Regierungsparteien im Haushaltsausschuss, für eine bessere Finanzierung der Kurse eingesetzt.
(clm/as)
Am 8.11.2022 führten drei Vertreterinnen des Sprecherteams des Bündnisses DaF/DaZ-Lehrkräfte eine Videokonferenz mit Gülistan Yüksel (MdB, SPD) und ihrem Team. Frau Yüksel ist ordentliches Mitglied des Ausschusses für Inneres und Heimat und Sprecherin der SPD-Arbeitsgruppe Migration/ Integration.
Dabei stellten die Vertreterinnen des Bündnisses die nach wie vor prekären Beschäftigungsbedingungen von DaZ-Lehrkräften, die im staatlichen Auftrag hauptberuflich im Gesamtprogramm Sprache tätig sind, dar. Sie forderten auch in Hinblick auf den zunehmenden Lehrkräftemangel im Gesamtprogramm Sprache, der Folge der prekären Beschäftigungsbedingungen ist, eine Arbeitszeitbegrenzung auf 25 UE und eine Bezahlung nach TVöD und nicht mehr – wie bisher - nach dem Mindestlohn. Hierzu wäre eine deutlich höhere Finanzierung der Träger sowie die Einführung eines Bundes-Tariftreuegesetzes notwendig, wie im "Hamburger Appell" der GEW beschrieben.
Das Gespräch verlief in freundlicher Atmosphäre und Frau Yüksel sagte zu, sich im Interesse einer gelingenden Integration für die grundsätzliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen der DaZ-Lehrkräfte einzusetzen.
(clm)
ÜBERSICHT: Nur ehrenamtlich bringt weniger!
Die GEW-Hamburg stellt euch für eurer politisches Engagement für bessere Arbeitsbedingungen unter dem Titel "Honorar für Kursleitende im Gesamtprogramm Sprache von BAMF und BMAS - nur ehrenamtlich bringt weniger" eine übersichtlich und anschaulich gestaltete Graphik (s.u.) zur Verfügung.
NDR-Doku über prekäre Arbeitsbedingungen als DaZ-Lehrkraft in der Erwachsenenbildung!
Unter dem Titel: "Die Krise der Mittelschicht: Viel Arbeit, wenig Geld" läuft am Montag, 07. November 2022, 22:00 bis 22:45 Uhr (s.u. Link) ein Bericht über die prekären Arbeitsbedingungen von DaZ-Lehrkräften am Beispiel einer Hamburger Kollegin (ab 9. Minute). Der Film ist bereits online zu sehen.
Die Journalistin Julia Friedrichs ist bekannt durch die Bücher "Wir Erben. Was Geld mit Menschen macht" und "Working Class". Für ihre Arbeit erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Dr. Georg Schreiber-Medienpreis sowie den Grimme-Preis. Caroline Rollinger ist Fernsehautorin für Dokumentationen und Reportagen u.a. für Das Erste und den NDR.
(clm)
Solidarisiert euch bitte mit den Kolleg*innen der VHS Hamburg! Unterschreibt bitte die Unterschriftenaktion VHS FAIR der Hamburger GEW!
Die GEW-Hamburg fordert für alle VHS-Kursleiter*innen:
zusätzlich für arbeitnehmerähnliche Kursleiter*innen:
Staatssekretär Dr. Rolf Schmachtenberg hat am 11. Oktober auf einer Podiumsdiskussion der Gewerkschaft ver.di zu dem Thema ,„Qualität, Professionalisierung und Bezahlung. Das Verhältnis von guter Arbeit und Rahmenbedingungen", zu der auch der BBB eingeladen war, erklärt, dass das Bundes-Tariftreuegesetz kommen werde.
Der Bundesverband der Träger beruflicher Bildung BBB "begrüßt das Inkrafttreten des geplanten Bundes-Tariftreuegesetz". Bedeutet das (bezüglich des Prekariats in der Weiterbildung) das Licht am Ende des Tunnels?
(clm)
Die neuen Ausführungsvorschriften des Berliner Senats, AV VHS Honorare, sind am 1.8.22 in Kraft getreten. Sie sind das Ergebnis von großen Aktionen im Winter 20/21 mit ver.di und der Unterstützung aus dem Parlament, dem Berliner Abgeordnetenhaus, von den Regierungsfraktionen Rot-Rot-Grün. Im Juni 2021 haben daraufhin ver.di und eine Delegation der Berliner VHS-Dozent*innen-Vertretung mit dem Senat über mehr soziale Absicherung für VHS-Dozent*innen verhandelt und Verbesserungen erzielt.
Einige Verbesserungen gelten für alle Berliner VHS-Dozent*innen. Dazu gehört die Honorar-Erhöhung für Sprachunterricht: ab 1.8.22 - 39,14 € , ab 1.8.23 - 41 € pro Unterrichtseinheit (UE)
Alle Berliner VHS-Kursleitenden in anderen Programbereichen bekommen entsprechend prozentual auch mehr Honorar. Siehe Honorartabelle*
Arbeitnehmerähnliche Dozent*innen erhalten auf dieses Honorar hälftige Zuschüsse (Arbeitgeberanteil) zu Kranken, Renten- und neu auch zur Pflegeversicherung.
Zudem werden die Prüfungshonorare für alle erhöht und die Prüfungen nach Zeit und nicht mehr nach Anzahl der Kandidat*innen vergütet.
Ein Honorar bei von der VHS veranlassten Konferenzen (pro Sitzung: ab 1.8.22 - 28 €, ab 1.8.23 - 30 €) wird für alle Kolleg:innen bezahlt. Für die gesetzlich gewählten Kursleitenden-Vertretungen wird ein Honorar von 31 € pro Sitzung für Gespräche mit der VHS-Leitung eingeführt.
Für die arbeitnehmerähnlichen Kolleg:innen, die circa 900 von den insgesamt circa 3200 Kursleitenden sind, gibt es jetzt eine bessere soziale Absicherung.
Im Krankheitsfall - und auch bei der Reha - wird 90 Prozent Ausfallhonorar gezahlt nach zwei unbezahlten Karenztagen (bisher 80 Prozent nach drei Karenztagen und nichts bei Reha). Neu sind Zuschüsse im Mutterschutz.
Der Urlaubsanspruch beträgt 23 Tage (statt bisher 20 Tage) und bei Kursausfall wird zehn Prozent des Kurshonorars bezahlt (statt bisher zwei UE).
Nach Krankheit, Mutterschutz, Elternzeit oder Pflege naher Angehöriger prüft die VHS eine Weiterbeschäftigung mit dem Ziel, eine Wiederbeauftragung zu vereinbaren.
Dies sind unsere wichtigsten Errungenschaften. Nachverhandlungen haben wir mit dem Berliner Senat 2023 verabredet u.a. über mehr Urlaubstage und eine höhere Ausfallzahlung bei Kursausfall.
Bezüglich der Personalvertretung gibt es bis jetzt eine „Bemühenszusage“ des Senats für die Einbeziehung der arbeitnehmerähnlichen freien Mitarbeitenden des Landes ins Berliner Personalvertretungsgesetz.
Wir bleiben dran - die Berliner VHS-Dozent*innen-Vertretung
*Anmerkung zur Honorartabelle: Sprachdozent*innen sind in der Honorargruppe 1.2.. Für viele Honorare gibt es eine Bandbreite von... bis..., aber in der Regel zahlt die VHS nur den niedrigsten Satz.
(Berliner Doz-V.)
Die desaströse Situation in der Erwachsenenbildung, wie sie sich heute nicht nur in Hamburg, sondern bundesweit darstellt, ist der Aufmacher und das Schwerpunktthema in der aktuellen hlz der GEW und wird in vielen interessanten Beiträgen erörtert.
Wie ein „Märchen“ aus uralten Zeiten kommt es uns heute vor, wenn wir lesen, dass 25 Unterrichtseinheiten und eine tarifliche Eingruppierung nach BAT IIa wie bei angestellten Lehrkräften im öffentlichen Schuldienst üblich waren, bis die rot-grüne Bundesregierung 2003/04 beschloss, das „Günstigkeitsprinzip“ einzuführen, nachdem der billigste Anbieter den Zuschlag erhalten sollte. Die 2003/4 erzwungenen Preissenkungen gingen zu Lasten der Weiterbildner*innen, deren Tarifverträge gekündigt wurden. Unter dem damals entstandenen Prekariat leidet, wie wir nur zu gut wissen, die Erwachsenenbildung bis heute.
Soll der Fachkräftemangel begrenzt werden und die Einwanderung nach Deutschland gelingen, müssen Vergütung und Arbeitszeit der DaZ-Lehrkräfte endlich wieder an die der Lehrkräfte im öffentlichen Schuldienst angeglichen werden!
Auf Seiten 53-55 befindet sich ein Interview mit einer der SprecherInnen des Bündnisses DaF/DaZ-Lehrkräfte. Das SprecherInnenteam bittet Euch darum, die Beiträge zu lesen und Leserbriefe an die hlz-Redaktion zu schreiben: Einsendeschluss 3.11., damit öfter über unser Thema berichtet wird. Und fordert bitte die Redaktionen Eurer regionalen Gewerkschaftszeitungen auf, wie die hlz unsere Vergütung und unsere Beschäftigungsbedingungen als Aufmacher und Schwerpunktthema zu bearbeiten!
(clm)