Nachdem es uns während der Pandemiesituation zwei Jahre nicht möglich war, ein Treffen zu organisieren, fand am 11. November unsere bundesweite Bündniskonferenz als viereinhalbstündige Videokonferenz statt. Es haben über 40 Kolleg*innen aus ca. 30 Städten teilgenommen.
Nach dem Bericht über Aktivitäten des Bündnisses gab es einen intensiven Erfahrungsaustausch. Es wurde vor allem über das Urlaubsentgelt, die BSK (Reform/Abschaffung) und ein Träger-Ranking diskutiert.
Das Protokoll, der Tätigkeitsbericht, die Berichte der Lokalgruppen und andere Dokumente wurden an alle Beteiligten verschickt. Das SprecherInnenteam bedankt sich noch einmal bei allen Anwesenden für die rege Beteiligung.
(as)
Beim Haus der Selbstständigen in Leipzig ist ein Leitfaden/Ratgeber dazu entstanden ist, wie man Initiativen bzw. Interessenvertretungen an Volkshochschulen gründen kann.
Der Leitfaden ist ein Ergebnis der vielen Gespräche mit Dozierenden und Initiativen, die in den letzten Jahren im HDS und darüber hinaus geführt wurden sowie der Zusammenarbeit mit dem VHS-Kursleiterrat in Bremen. Der Leitfaden soll Antworten auf die vielen Fragen bieten, die sich auf dem Weg zu einer Interessenvertretung und zu interessenpolitischen Erfolgen stellen, zum Beispiel: Wie finde ich Mitstreiter*innen? Wie halte ich die Gruppe am Laufen? Wie verschaffe ich meinen Forderungen Gehör? Wie trete ich an eine Volkshochschulleitung heran? Was machen wir,
wenn wir immer noch nichts erreicht haben? Der Leitfaden richtet sich aufgrund seiner Entstehungsgeschichte an Honorarlehrkräfte von Volkshochschulen, kann aber genauso hilfreich sein für Kursleiter*innen an anderen privatwirtschaftlichen und gemeinnützigen Weiterbildungseinrichtungen wie z.B. öffentlichen und privaten Musikschulen, Musikhochschulen, Sprachschulen, Kunstschulen oder Hochschulen. Er enthält Organisierungswissen, Hintergrundinformationen, Argumentationshilfen, Erfahrungen aus verschiedenen Städten und nützliche Links zu Rechtsgrundlagen.
(pp)
In der Reihe "Dialog Erwachsenenbildung" erschien vor einigen Tagen ein ausführliches Gespräch mit einem DaF/DaZ-Dozenten. Prof. Dr. Dieter Nittel spricht mit Ilja Masanek aus Hamburg über Einkommensverhältnisse, Arbeitsbedingungen, Verhältnis zu Trägern, Kolleg*innen und TN sowie Alltag (und extreme Situationen) im Sprachkurs. "Das Interview vermittelt einen ungeschminkten Einblick in die Welt der Integrationskurse und in die, welche sie durchführen."
(as)
Das BAMF hat vor einigen Tagen den Zwischenbericht III zum Forschungsprojekt "Evaluation der Integrationskurse (EvIk)" veröffentlicht.
Von Herbst 2021 bis Frühling 2022 wurden über 3.000 Teilnehmende, etwa 350 Lehrkräfte und über 200 Träger befragt. Den Schwerpunkt bildeten zwei Kursarten mit den höchsten Teilnehmendenzahlen: der Allgemeine Integrationskurs und der Alphabetisierungskurs.
Zu den Lehrkräften heißt es in der PM: "In den Integrationskursen unterrichten häufig Frauen. Die Zusammensetzung der Lehrkräfte ist ethnisch vielfältig, der Altersdurchschnitt ist hoch.
Die Lehrkräfte verfügen über eine Qualifikation im Bereich Deutsch als Fremdsprache/Deutsch als Zweitsprache durch ein Studium oder eine spätere vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) anerkannte Zusatzqualifikation. Die Mehrheit der Lehrkräfte kommt über den Weg der Direktzulassung in das Integrationskurssystem. Andere Wege (z. B. über verschiedene Weiterbildungsangebote) zeigen die Offenheit der Zulassungsprozesse. Das Interesse an Fort- und Weiterbildungen (des BAMF und anderer Einrichtungen) ist unter den Lehrkräften hoch.
Die Lehrkräfte geben eine hohe Arbeitszufriedenheit an. Es zeichnet sich aber auch ab, dass einige der Lehrkräfte die Teilnehmendenzahl im aktuellen Kurs als zu hoch ansehen. Zudem haben es einige der Lehrkräfte, insbesondere in Alphabetisierungskursen, mit Teilnehmenden mit multiplen Problemlagen zu tun."
Zu dieser "Arbeitszufriedenheit" hat sich das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte in seiner an die Politik verschickten Stellungnahme zu dem Bericht des BMI wie folgt geäußert: "Unter Punkt 3.3 (Bessere Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte, S. 14,15) wird behauptet, dass nach EvIK III die Lehrkräfte „prinzipiell eine hohe Berufszufriedenheit“ angeben würden. Diese Formulierung klingt für uns Lehrkräfte wie Hohn, denn die Berufszufriedenheit bezieht sich natürlich darauf, dass die Lehrtätigkeit im Gesamtprogramm Sprache sinnstiftend ist, und zwar nicht nur, weil sie Menschen weiterbringt, indem Ihnen durch die Vermittlung der deutschen Sprache und Kultur Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht wird, sondern auch, weil unsere Tätigkeit:
- zum Gelingen der Integration von Geflüchteten und deren Eingliederung ins Berufsleben
- zur Verhinderung von Arbeitslosigkeit - zur Verringerung des Fachkräftemangels in Deutschland
- zur Aufrechterhaltung unseres Rentensystems beiträgt.
2004, als die damalige rot-grüne Regierung unter Kanzler Gerhard Schröder die Weiterbildungsbranche nach dem Günstigkeitsprinzip neu ordnete, wurden alle Tarifverträge nach BAT II, die es vorher gab, gekündigt und die Weiterbildner*innen arbeiten seitdem 20 Jahre im Prekariat. Sie stehen heute, nach einem Leben voller Arbeit im Dienst für die deutsche Gesellschaft, vor der Altersarmut.
Die unverändert prekären Beschäftigungsverhältnisse für Honorarlehrkräfte und angestellte Lehrkräfte sind die Hauptursache für den Mangel an qualifizierten Fachkräften im Gesamtprogramm Sprache."
(as)
Der Deutschlandfunk befasst sich in seiner Sendung "Jobs für Geflüchtete - Wie die Integration in den Arbeitsmarkt gelingen kann" auch mit den Gründen, warum viele es nicht schaffen, einen Job zu bekommen. In der Sendung, ab Minute 45, ist auch eine DaF/DaZ-Lehrerin zu Wort gekommen, die auf die Tatsache hingewiesen hat, dass viele Geflüchtete lange auf einen Berufssprachkurs warten müssten, sodass sie teilweise sehr viel im I-Kurs Gelerntes vergessen würden. Sie erklärte, dass die lange Wartezeit mit dem Lehrkräftemangel in den Kursen des BAMF zusammenhänge. Dies wiederum sei auf die schlechten Arbeitsbedingungen in diesen Kursen zurückzuführen.
(as)
Integrationspolitischer Austausch mit Bundestagsabgeordneten in Berlin
Am Freitag, den 20.10.23, haben zwei Sprecherinnen des Bündnisses DaF/DaZ-Lehrkräfte zusammen mit der Leiterin des BVIB, Jeannette Langner, Sascha Rex vom DVV und Uta Saumweber-Meyer, Abteilungsleiterin für Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt im BAMF, auf Einladung von Filiz Polat (Bündnis90/die Grünen) in großer Runde an einem Integrationspolitischen Austausch über die Weiterentwicklung der Integrationskurse teilgenommen. Teilnehmende Bundestagsabgeordnete waren neben Frau Polat, Beate Müller-Gemmeke (Grüne), Gülistan Yüksel (SPD), Prof. Lars Castellucci (SPD), Hakan Demir (SPD) sowie Dr.Thorsten Lieb (FDP) und Muhanad Al-Halak (FDP). Entschuldigt waren Martin Gerster (SPD) und Jamila Schäfer (Grüne), deren Referenten jedoch anwesend waren sowie die Referent*innen der anwesenden Abgeordnet*innen.
Die eingeladenen Gäste hatten Gelegenheit zum Bericht, den das BMI zum Maßgabebeschluss des Haushaltsausschusses vorgelegt hatte, Stellung zu nehmen. Anschließend folgte ein Austausch dazu.
Zuerst wurde Frau Saumweber-Meyer das Wort erteilt. Sie berichtete über Veränderungen und Neuerungen durch das BAMF. Frau Saumweber-Meyer stellte eine geringfügige Erhöhung der Trägerpauschale und der Honorare für die BSK in Aussicht.
Danach erhielten die Sprecherinnen des Bündnisses DaF/DaZ-Lehrkräfte die Gelegenheit, kritisch zu dem Bericht des BMI Stellung zu nehmen. Sie hielten fest, dass das BMI den Auftrag des Haushaltsausschusses „einen umfassenden Bericht zur substanziellen und zukunftsfähigen Weiterentwicklung des Integrationskurssystems vorzulegen, nicht erfüllt hat“.
„Insbesondere wurden weder Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt, den Fachkräftemangel im Bereich der Integrationskurse nachhaltig zu vermeiden durch die Verankerung guter Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten (einschließlich der Aspekte Befristung, Unterrichtszeiten, Entbürokratisierung und Vergütung) noch eine nachhaltig auskömmliche Kostenerstattung für die Träger dargestellt, sodass auch die Situation der Kursteilnehmenden nicht verbessert, sondern weiter verschlechtert wird.“
Die unverändert prekären Beschäftigungsverhältnisse für Honorarlehrkräfte und die angestellten Lehrkräfte wurden erläutert und als Hauptursache für den Mangel an qualifizierten Fachkräften im Gesamtprogramm Sprache identifiziert.
Zudem wurden die Maßnahmen, die die Behörden zur Vermeidung eines Fachkräftemangels im Bereich IK vorschlagen, als Gegenteil von nachhaltiger Personalgewinnung und nachhaltiger Verbesserung der Kurse erläutert, z.B.:
- Zulassung schon zu Beginn der Zusatzqualifizierung
- Zulassung schon ab dem 3. Semester für Master studierende des Fachs DaF/DaZ
- Prüfung seitens des BAMF von Zulassungsmöglichkeit von Lehrkräften für Personen ohne Hochschulabschluss
Als Fazit stellten die Vertreterinnen des Bündnisses DaF/DaZ fest, dass die Behörden keinen Grund sehen, das working poor der DaZ- Lehrkräfte im staatlichen Gesamtprogramm Sprache, das der Hauptgrund für den Lehrkräftemangel ist, zu beenden. Sie lehnen die Verantwortung ab, indem sie auf das Vertragsverhältnis zwischen Träger und Lehrkraft verweisen.
Abschließend forderte das Bündnis DaF/DaZ:
So schnell wie möglich die seit Januar fällige Anpassung des Mindesthonorars und einen Inflationsausgleich.
So schnell wie möglich:
Eine Ablösung des Mindestlohns durch einen Branchentarifvertrag! Denn der Mindestlohn in der Weiterbildung liegt nicht nur immer 30-40% unter der Vergütung vergleichbarer Lehrtätigkeiten, sondern regelt auch die Begrenzung der Unterrichtseinheiten nicht!
Dynamisierung und Tarifierung der Vergütung für die Lehrkräfte entsprechend der Lohnentwicklung in vergleichbaren Bereichen!
Feste Obergrenzen für die Anzahl der Unterrichtseinheiten bei einer Vollzeitstelle, orientiert am Stand der Wissenschaft und den Erfahrungen in vergleichbaren Bereichen!
Eine deutliche Erhöhung der Trägerpauschalen, um den tatsächlichen Ausgaben gerecht werden zu können und die hohen geforderten Qualitätsstandards tatsächlich dauerhaft erreichen zu können!
Die komplette Stellungnahme des Bündnisses zu den einzelnen Punkten konnte aus Zeitgründen nicht vorgetragen werden, wurde allen Teilnehmenden jedoch im Nachgang zugesandt.
Danach hatte Jeannette Langner vom BVIB das Wort und hat die Stellungnahme des Bündnisses DaF/DaZ-Lehrkräfte aus Sicht des Berufsverbands „vollumfänglich“ bestätigt.
Im Anschluss daran präsentierte Herr Rex vom DVV einen konstruktiven Lösungsvorschlag für eine nachhaltige Personalgewinnung durch Festanstellungen im Gesamtprogramm Sprache. Notwendige Voraussetzung für Festanstellungen und Bezahlung nach TVöD seien Bürokratieabbau sowie eine Veränderung des Vergütungssystems für die Träger. Dieser Vorschlag stieß bei den Abgeordnet*innen auf Interesse, denn allen war klar, dass eine Anhebung des Mindestlohns nicht ausreicht, sondern ein Branchentarifvertrag nötig ist, um nachhaltige Personalgewinnung im Gesamtprogramm Sprache zu erreichen.
(clm)
"Die Lehrenden, die wir brauchen, für die Bildung, die wir wollen: Die globale Notwendigkeit, den Lehrermangel zu beheben" so lautet das diesjährige Motto des Weltlehrendentages, welcher seit 1994 jedes Jahr feierlich begangen wird und von der UNESCO, der ILO (Internationale Abeitsorganisation) und der BI (Bildungsinternationale) ins Leben gerufen wurde. Dem ging 30 Jahre früher die Annahme der „Charta zum Status der Lehrerinnen und Lehrer“ seitens der UNESCO wie ILO voraus. Damit war es zum ersten Mal gelungen, in einem internationalen Konsens den Status des Lehrberufs in der Gesellschaft und die Verpflichtung der Politik zur Sicherung ausreichender Arbeits- und Lebensbedingungen für PädagogInnen festzuschreiben. (1)
Das Ziel war klar: Für eine qualifizierte Bildung bedarf es qualifizierte Lehrkräfte, und diese müssen Unterstützung erfahren: „Lehrkräfte leisten einen unverzichtbaren pädagogischen Beitrag in den Bildungseinrichtungen und für die Gesellschaft. Das muss in mehr Wertschätzung und einer deutlich besseren Finanzierung des gesamten Bildungssystems sichtbar werden“, liest man beim Verband Bildung und Erziehung (VBE), der wie die GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) Mitglied der BI ist. Die GEW-Vorsitzende Maike Finnern betont am (...) Weltlehrkräftetag die Notwendigkeit, den Lehrberuf attraktiver zu machen: „Nur so schaffen wir es, wieder mehr junge Menschen für den wunderbaren Lehrberuf zu gewinnen.“ (2)
Dass der Lehrberuf wenig begehrenswert in Erscheinung tritt, liegt an den schlechten Arbeitsbedingungen, die die Zukunft des Berufs überdenken lassen müssen: Die prekäre Beschäftigungssituation im Gesamtprogramm Sprache, in dem die DaFDaZ-Lehrkräfte tätig sind, bedarf dringend fairer und regulärer Strukturen unter tariflicher Bindung aller Beschäftigten im staatlich verantworteten Bereich und zwar entsprechend den Tarifen im öffentlichen Dienst. Als Gesamtprogramm Sprache versteht sich eine modulare Sprachförderung mittels Integrationskursen (ausgehend vom Bundesinnenministerium) und hierauf aufbauenden Berufssprachkursen (ausgehend vom Bundesarbeitsministerium) , welche vom BAMF administriert werden. „In Deutschland herrscht Fachkräftemangel. Sprache ist der Schlüssel zur Integration heißt es immer wieder. Warum sind dann fast alle Integrations- und Berufssprachkurse auf Honorarbasis beschäftigt? Die Dozent*innen hangeln sich ohne Kündigungsschutz von Vertrag zu Vertrag, erhalten keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und haben keinen Anspruch auf bezahlten Erholungsurlaub. Ganz gleich ob für Geflüchtete oder EU-Bürger*innen, für nachgezogene Familienangehörige oder Fachkräfte: Sprachvermittlung und -förderung ist und bleibt eine Daueraufgabe und benötigt daher auch Dauerstellen mit guten Arbeitsbedingungen“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) anlässlich der Aktion zum Weltlehrer*innen-Tag in Stuttgart. (3)
Am 5.Oktober 2023 protestierte der landesweite GEW-Arbeitskreis DaF/DaZ-Lehrkräfte unter dem Motto "Kein Gras über die Arbeitsbedingungen im Gesamtprogramm Sprache wachsen lassen: Schluss mit prekär - Branchentarifvertrag für die Erwachsenenbildung!" Die freiberuflichen Lehrkräfte machten mit dem Gras entwachsenden Blumen auf ihre schwierigen Arbeitsbedingungen aufmerksam. Jede Blume steht für eine Forderung wie bezahlter Urlaub, Honorarausgleich im Krankheitsfall, fair bezahlte Arbeitszeit. Gezeigt wurde auch, was am Ende des Tages vom ach-so-hohen Honorarsatz einer Honorarlehrkraft übrig bleibt: Ein Gehalt unter dem Mindestlohn.
Zum Weltlehrertag brachte der Deutschlandfunk zwei Beiträge: ein Interview mit Clarissa Haziri-Hagner (GEW, Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte) zur Lage im DaF/DaZ-Bereich und "Lehrer International".
(chh)
Die FAZ befasst sich in ihrem Beitrag "Deshalb finden sich kaum noch Leiter für Deutschkurse" mit dem Lehrermangel in den BAMF-Kursen.
Es werden vor allem zwei Ursachen genannt: Auflagen (und Bürokratie) des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge und zu schlechte Honorierung der Lehrkräfte.
"Sprecher des Bündnisses Deutsch als Zweitsprache machen sogar eine „prekäre Vergütung“ geltend. Das Bündnis wirft dem Bund eine massive Unterfinanzierung vor. (....) Was das für Lehrkräfte bedeutet, erläutert eine Kursleiterin, die ihren Namen nicht gedruckt lesen will. Sie bekomme 42,23 Euro je Unterrichtseinheit – brutto. Das seien 1,23 Euro mehr als in der Vergangenheit. Das Bundesamt bestätigt: Die 42,23 Euro gebe es seit August 2022, und sie seien das Vergütungsminimum für freiberuflich tätige Lehrkräfte. (....)
Als Freiberufler gilt dabei die überwiegende Mehrheit der Kursleiter. „Wir werden behandelt wie Selbständige“, sagt die Gewährsfrau. Wie ihr gehe es etwa neun von zehn Kolleginnen und Kollegen, denn Festangestellte seien eine kleine Minderheit. Das Bruttohonorar klinge erst einmal gut. Doch davon gehen außer Steuern auch die üblichen Sozialabgaben ab und die private Altersvorsorge. „Damit bleiben weniger als 50 Prozent übrig“, berichtet sie. Einen Inflationsausgleich zahle das Bundesamt nicht. Insofern bedeutete die seit August geltende Erhöhung um gut drei Prozent einen Verlust an Kaufkraft."
Im Artikel werden auch Qualitätsstandards für die Lehrkräfte thematisiert. "Mehrere wissenschaftliche Studien belegten den direkten Zusammenhang zwischen der Qualifikation der Lehrkraft und dem Kurserfolg. Demnach haben bis zu 20 Prozent der Teilnehmer weniger bestanden, wenn Quereinsteiger die Flüchtlinge unterrichten. In diesem Punkt zeigt sich die Gewährsfrau einig mit dem Bundesamt."
(as)
Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) und das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) führen zurzeit die wissenschaftliche Studie „Lehrpersonal in der Weiterbildung“ durch. Das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte unterstützt die Umfrage und bittet die Kolleginnen und Kollegen darum, an der Studie teilzunehmen. Für die Teilnahme gibt es eine Aufwandentschädigung.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie unter www.taeps.de. Dort finden Sie auch den Link zur Anmeldung sowie ein kurzes Video mit Erläuterungen zur Studie.
In dieser Studie stehen Sie als Lehrkräfte, also Dozent*innen, Kursleiter*innen oder Trainer*innen im Mittelpunkt. Diese Studie möchte mehr über Ihre Arbeitsbedingungen erfahren und herausfinden, wo Ihre Stärken liegen und welche Unterstützung Sie benötigen, um qualitativ hochwertige Weiterbildung anzubieten. Dafür befragen wir mehrere Tausend Lehrkräfte.
Ihre Angaben aus der Befragung werden selbstverständlich anonym ausgewertet, sodass nicht erkennbar ist, von welcher Person diese Angaben gemacht worden sind. Die Studie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert.
Gestalten Sie die Weiterbildung von morgen mit und unterstützen Sie die bisher größte Studie zum Lehrpersonal in der Erwachsenen- und Weiterbildung. Melden Sie sich hier an www.taeps.de.
(die/as)
2015 hat das Land Berlin, wie auch andere Bundesländer, Kurse für diejenigen Asylsuchenden eingerichtet, die keinen Zugang zu den Integrationskurse (IK) hatten. Die Landeskurse, die von der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales und Integration angeboten werden, heißen in Berlin Geflüchtetenkurse (GK) und finden bei den VHS, nicht bei privaten Trägern, statt.
Mit dem letzten Trägerrundschreiben vom BAMF im Jahr 2022 [1] hat sich die Situation ab dem 1. Januar 2023 geändert: Die Geflüchteten, die eine Aufenthaltserlaubnis oder eine Duldung nach § 60 haben, dürfen die IK besuchen. Das sind die meisten Geflüchteten, dazu gehören aber nicht die Geduldeten nach anderen Paragrafen und die Asylsucheden mit Fiktionsbescheinigung.
2023 ist die Reaktion auf die neue Situation an jeder der 12 Berliner VHS unterschiedlich. Da weniger Asylsuchende einen GK brauchen, soll eine neue Verwaltungsvereinbarung zwischen den VHS und dem Senat abgeschlossen werden, aber sie ist erst für das Jahr 2024 vorgesehen.
Daher ist es nicht leicht zu durchschauen, wie die VHS die Bestimmungen umsetzen. Trotz Fragen bei der zuständigen Senatsverwaltung wissen wir – die Berliner VHS-Dozent:innenvertretung und die Kursleitendenvertretungen an den einzelnen VHS - nicht, ob es für alle Berechtigten ausreichende und passende Angebote in den IK gibt, was mit denjenigen Geflüchteten passiert, die die Berechtigung für die IK nicht haben, und ob der Übergang für unsere Kolleg:innen sozial verträglich gestaltet wird. Theoretisch sollten genau so viele Dozent:innen ür die Integrationskurse wie bis jetzt für die Geflüchtetenkurse benötigt werden. Leider läuft es nicht überall geradlinig.
Wir haben die Kolleg:innen, die in den Kursen für Geflüchtete unterrichten und die keine BAMF-Zulassung haben, darauf aufmerksam gemacht, dass sie sich eine besorgen sollten, um nicht in einer beruflichen Sackgasse zu landen. Mit dem ersten Trägerrundschreiben vom 2023 hat das BAMF den Zugang zu den IK-Zulassungen bis Juni 2024 erleichtert [2]. Auf der Webseite des BAMF kann man sich über die Voraussetzungen (die individuell stark voneinander abweichen können) für eine IK-Zulassung informieren.
Für die Teilnehmenden, die bis jetzt Geflüchtetenkurse besucht haben, haben wir zwei Arten von Problemen festgestellt. Zum einen gibt es für die zu den IK zugelassen Asylsuchenden nicht an allen VHS im Integrationsbereich passende Angebote. Alphakurse, Elternkurse und Zweitschriftlernerkurse sollen vorhanden sein. Generell sollte das Angebot an IK ausdifferenziert werden, was bis jetzt nicht überall passiert.
Zum anderen laufen die Asylsucheden, die zu den Integrationskursen nicht zugelassen sind, Gefahr, gar keinen Kurs besuchen zu können. Die Berliner VHS-Dozent:innenvertretung hat die Integrationsbeauftragte bei der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Soziales schriftlich gefragt, was sie unternehmen kann, damit keine Geflüchteten ohne Kurs bleiben, eventuell über eine berlinweite Koordinierung.
Wir würden uns darüber freuen, wenn die Kolleg:innen aus anderen Bundesländern berichten würden, wie bei dem Übergang von den Kursen für Geflüchtete zu den Integrationskursen die Situation bei ihnen ist und welche Forderungen sie stellen. Schreiben Sie bitte an: linda.guzzetti@googlemail.com
(lg)
[1] https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Integration/Integrationskurse/Kurstraeger/Traegerrundschreiben/2022/traegerrundschreiben-22_20221230.html
[2] https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Integration/Integrationskurse/Kurstraeger/Traegerrundschreiben/2023/traegerrundschreiben-01_20230120.html
Das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte empfiehlt allen Kolleginnen und Kollegen die aktuelle Umfrage des VGSD (Verband der Gründer und Selbsständigen Deutschland): Wie selbstständig bist du? Diese Umfrage ist besonders für die DaF/DaZ-Lehrkräfte von Bedeutung, denn viele arbeiten zwar auf Honorar, aber praktisch werden sie wie Angestellte behandelt, ohne aber die Vorteile der Festanstellung zu genießen.
"Ab sofort kannst du an unserer Umfrage unter selbststaendigen-survey.de teilnehmen und sie gerne auch an andere Selbstständige weiterempfehlen. Gemeinsam mit dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) und unterstützt vom Bundesverband selbstständige Wissensarbeit sowie der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft haben wir in den vergangenen Monaten einen Fragebogen erarbeitet, mit dem wir herausfinden wollen:
- Wie schätzt du dich selbst ein? Bist du gerne und freiwillig selbstständig?
- Gibt es Statusfeststellungs-Kriterien, die dem gesunden Menschenverstand besser entsprechen als die der Deutschen Rentenversicherung und deinen Status so voraussagen, dass Selbst- und Fremdbild möglichst gut übereinstimmen?
- Wie zufrieden bist du mit deiner Situation und den Rahmenbedingungen?
Komplett anonym oder mit E-Mail-Adresse und Benchmark-Report
Du hast dabei die Wahl und kannst den Fragebogen komplett anonym ausfüllen oder gleich auf der ersten Seite deine E-Mail-Adresse angeben. Dann erhältst du nach Abschluss der Befragung kostenlos einen individuellen Benchmark-Report zugemailt. Auch dann bleiben deine Antworten natürlich anonym und werden vom IW nicht an Dritte (auch nicht an uns) weitergegeben.
Die zweite und dritte Seite mit den Datenschutzhinweisen wirst du wahrscheinlich überblättern. Auf Seite vier beginnt dann der eigentliche Fragebogen, zu dessen Beantwortung du etwa 15 Minuten einplanen solltest. Am schnellsten geht das auf deinem Laptop."
(as/VGSD)
Die WELT befasst sich in ihrem Beitrag "Wenn die Mehrheit an der deutschen Sprache scheitert" mit den Integrationskursen.
Es werden direkt und indirekt die Leistungen und Motivation der Integrationskursteilnehmer*innen sowie das BAMF-Konzept kritisiert. Ein AfD-Politiker greift direkt die Lehrkräfte an. Ein Lehrer schaffe es im gesamten Jahr, nur 4 Personen erfolgreich durch den Kurs zu bringen. Das BAMF wendet ein, dass auch das Erreichen des A2-Niveaus Erfolg bedeute. Ibrahim Cindark vom Leibniz-Institut für die deutsche Sprache in Mannheim meint, dass das Sprachziel B1 definitiv zu hoch sei.
(as)
Der Deutschlandfunk veröffentlicht einen neuen Beitrag zum Offenen Brief "Gesamtprogramm Sprache retten jetzt", der vor 4 Wochen von mehreren Bildungsverbänden veröffentlich wurde. In dem Interview kommen die Lehrkräfte, Träger und das Bundesministerium des Inneren zu Wort.
(as)
Der Deutschlandfunk thematisiert in seinem sehr interessanten Beitrag "Arbeitsbedingungen Missstände bei den DaF-Lehrkräften" den Offenen Brief "Gesamtprogramm Sprache retten jetzt", der am Dienstag von mehreren Bildungsverbänden veröffentlich wurde. In dem Interview kommt u.a. Dr. Claudia Liehr-Molwitz, eine der SprecherIinnen des Bündnisses DaF/DaZ-Lehrkräfte, zu Wort. Auch die Perspektive der Träger wird in dem Beitrag sehr gut beleuchtet.
(as)
Offener Brief: Bildungsverbände fordern die Bundesregierung auf, das Gesamtprogramm Sprache zu retten
Schlüssel für Integration sowie die Bewältigung des Fachkräftemangels
Mehrere Bildungsverbände fordern in einem offenen Brief an die Bundesregierung, das Gesamtprogramm Sprache mit seinen Integration- und Berufssprachkursen für Zugewanderte zu retten und zukunftsfähig zu stärken.
Es ist ein gemeinsamer Notruf aller in dem Bildungsbereich tätigen Akteure: Die Bundesarbeitsgemeinschaft Arbeit und der Evangelischer Fachverband für Arbeit und soziale Integration haben die Forderungen ebenso unterzeichnet wie der Bundesverband der Träger beruflicher Bildung (BBB), der Berufsverband für Integrations- und Berufssprachkurse (BVIB) sowie das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte, dessen Mitglieder Deutsch als Fremd- und Zweitsprache unterrichten.
Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, hat die Ampelregierung richtigerweise eine progressive Migrationspolitik beschlossen. Wenn dabei Integration gelingen soll, bedeutet dies, dass jährlich hunderttausende Menschen in Deutschland die Sprache in Integrations- und Berufssprachkursen erlernen müssen. Die unterzeichnenden Verbände betonen, dass es ein Gebot der Humanität und Bildungsgerechtigkeit sei, Zugewanderten einen guten sprachlichen Start zu ermöglichen.
„Sprache ist“, so der offene Brief, „der Schlüssel zur Integration!“ Dieser braucht ein passendes Schloss, sodass die Tür zu Integration und Sicherung des Wirtschaftsstandorts Deutschland aufgeschlossen werden kann. Dafür sind ausreichend gut ausgestattete Bildungsträger und viele hochqualifizierte Lehrkräfte nötig. Die beteiligten Unternehmen brauchen Planungssicherheit sowie eine dauerhaft ausreichende Finanzierung, die eine arbeitnehmerfreundliche, regelhafte Dauerbeschäftigung ermöglicht.
Mehr und mehr Lehrkräfte aus den Integrations- und Berufssprachkursen beenden ihre dortige Tätigkeit und wandern in andere Bereiche mit besseren beruflichen Perspektiven ab, zum Beispiel als Quereinsteiger*innen im allgemeinen Schuldienst.
Niemand, der Abitur gemacht hat, nimmt ein jahrelanges Studium auf sich, um unter prekären Bedingungen und bei weiterer Absenkung der Zulassungsvoraussetzungen in der Erwachsenenbildung zu unterrichten! Somit kann kaum Nachwuchs generiert werden kann. Eine zügige und nachhaltige Reform und Stärkung des Gesamtprogramms Sprache ist unbedingt notwendig! Darüber sind sich die Vertreterinnen und Vertreter des offenen Briefes einig.
Die genauen Forderungen der unterzeichnenden Verbände sind im offenen Brief aufgeführt.
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Das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte ruft alle Kolleg*innen dazu auf, den von der GEW Hamburg veröffentlichten "Hamburger Appell" zu unterzeichnen und unter Kolleg*innen, Freunden usw. zu verbreiten. Leitet bitte den Appell auch an Eure Träger weiter!
"Hamburger Appell" zur Lage in der Weiterbildung
Staatlich verantwortete Weiterbildung vor dem Abgrund - die Politik muss dringend handeln!
Unser Ziel: Nachhaltige Verbesserung der Lage der Lehrenden und der Träger der staatlich verantworteten Weiterbildung, insbesondere der Integrations- und Berufssprachkurse des Gesamtprogramms Sprache im Auftrag der Bundesregierung für Migrant*innen und Geflüchtete.
Aktuelle Situation: gesellschafts- und bildungspolitisch skandalöse Beschäftigungsbedingungen für die fast 15.000 Lehrenden im Gesamtprogramm Sprache:
Bedingungen der Lehrenden:
Prekär Honorar-Beschäftigte erhalten derzeit 42,23 € pro Unterrichtsstunde (netto kaum mehr als 20 €), zahlen ihre gesamten Sozialversicherungsbeiträge selbst, haben kein Einkommen im Krankheitsfall, tragen das volle unternehmerische Risiko – oder
Prekär Angestellte haben meist nur befristete Verträge, arbeiten häufig 40 oder mehr Unterrichtseinheiten pro Woche bei Vollzeit, haben keine bezahlte Vor- und Nachbereitungszeit für den Unterricht, d.h. reale Arbeitszeiten von bis zu 60 Zeitstunden pro Woche, treiben Raubbau an ihrer Gesundheit / Bruttogehalt: oft nicht über 3000 €.
Als Folge der Pandemie hat sich die Lage sowohl der Lehrenden als auch vieler Weiterbildungsbetriebe noch einmal drastisch verschärft. Viele Lehrende sind überschuldet und in Existenznot geraten.
Lehrkräftemangel: Es beginnt eine verstärkte Abwanderung von hochqualifizierten Lehrkräften aus dem Gesamtprogramm Sprache- und dem Erwachsenenbildungsbereich in andere Wirtschaftsbereiche – und das bei gleichzeitig massiver Steigerung der Zuwanderung nach Deutschland.
Das ist ein selbstgemachter Fachkräftemangel, der zur Folge hat, dass die notwendige Befähigung der aktuell Eingewanderten für den Arbeitsmarkt nicht in dem dringend nötigen Umfang erfolgen kann. Mit weitreichenden negativen volkswirtschaftliche Folgen.
Wir fordern deshalb von der Bundesregierung:
Eine gesetzliche Verbesserung der Bedingungen in der staatlich verantworteten Weiterbildung mit:
1. Bundestariftreuegesetz (nur noch Träger mit Tarifverträgen bekommen Mittel aus der öffentlichen Hand) –mit einem von den Gewerkschaften und dem Unternehmensverband verhandelten Branchentarifvertrag orientiert am TVöD / Wettbewerb der Träger erfolgt über Qualität, nicht über den Preis
2. Deutlich längerfristige Finanzierungsstrukturen für die Träger - unbefristete Festanstellungen der Lehrenden für Regelaufgaben
3. max. 25 UE (Unterrichtseinheiten zu 45 min) pro Woche bei Vollzeitstelle als verbindliche Vorgabe
4. 71,70 € Honorar pro UE bei allen staatlich finanzierten Erwachsenenbildungsangeboten
5. Träger werden befähigt, Weiterbildung der Lehrenden und kollegialen Austausch zu finanzieren
6. Innovations-Anschubfinanzierung für nachhaltige digitale Weiterentwicklung der Lehre
7. Durchführung einer Integrationskonferenz Weiterbildung mit den zuständigen Ministerien, der Wissenschaft, Vertretern der Träger, der Verbände und der Beschäftigten. Ziel: Zukunftspakt Weiterbildung
Die GEW Baden-Württemberg informiert in ihrer Pressemitteilung über ein sehr wichtiges Urteil. Das Landesarbeitsgericht in Stuttgart hat geurteilt, dass zwei Dozentinnen an der VHS Stuttgart das Recht auf bezahlten Urlaub haben. Eine der Kolleginnen gehört dem Sprecherteam des Bündnisses DaF/DaZ-Lehrkräfte an.
"Die VHS Stuttgart war gegen zwei erstinstanzlich gewonnene Klagen in Revision gegangen. Die GEW setzt sich schon lange für bezahlten Urlaub ein, nun erfolgte die zweite Bestätigung durch das Landesarbeitsgericht. Von richterlicher Seite wurde die Arbeitnehmerähnlichkeit, die für diesen Anspruch vorliegen muss bejaht. Damit wurde die wirtschaftliche Abhängigkeit und die daraus folgende soziale Schutzbedürftigkeit, die sich für die Kläger*innen ergibt, festgestellt. Arbeitnehmerähnliche Personen haben einen Anspruch auf bezahlten Urlaub nach § 2 Abs. 2 BurlG (Bundesurlaubsgesetz).
An der VHS Stuttgart hatten DaF-Lehrkräfte (Deutsch als Fremdsprache) bereits im November 2017 Anträge auf bezahlten Urlaub gestellt. Dieses Recht besteht für Freiberufler*innen dann, wenn sie in einem dauerhaften Verhältnis über 50 Prozent ihrer jährlichen Honorareinnahmen von einer Hauptauftraggeber*in erhalten."
(as)
Die niedersächsische GEW informiert in einem Beitrag über den Streik an der HMTMH (Hochschule Für Musik, Theater Und Medien Hannover).
Unter dem Motto „Es muss sich sofort etwas bewegen an Musikhochschulen in Niedersachsen“ haben dort zahlreiche Lehrbeauftrage des Instituts für Jazz|Rock|Pop seit dieser Woche ihre Arbeit niedergelegt. Die Prostete sollen bis zum 21. Mai 2023 weitergeführt werden.
"(....) Als Lehrbeauftragte sind sie nicht fest an der Hochschule angestellt. Das Honorar ist einerseits viel zu niedrig, zudem entfällt es komplett im Falle von Krankheit und während des Urlaubs. Die Forderung lautet: Die Honorare müssen in einem ersten Schritt auf 50 €/Stunde angehoben werden. Auslagen für Fahrtkosten sind für viele Lehrbeauftragte ein finanzielles Problem. Es gibt keine geeignete Form der Vergütung diese zu berücksichtigen. (...)"
(as)
Am ersten Mai haben Mitglieder der Hamburger GEW-Fachgruppe Erwachsenenbildung zusammen mit tausenden anderen Kolleg*innen demonstriert. Detlef Zunker, der Leiter der Fachgruppe Erwachsenenbildung, hielt eine Auftaktrede zur Lage der Erwachsenenbildung:
"Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir sind dem DGB Hamburg sehr dankbar, dass wir als GEW Hamburg diesen Beitrag über die Lage der Erwachsenenbildung (nicht nur hier in Hamburg) halten dürfen.
„Ungebrochen solidarisch“ ist das Motto der diesjährigen 1.-Mai-Kampagne des DGB in ganz Deutschland. Das ist ein sehr passendes Motto für diesen Beitrag für eine Branche, über deren Arbeitsbedingungen nur selten gesprochen wird, denn wir können mit unseren nicht das öffentliche Leben lahm legen!
Ich zitiere aus dem zentralen Aufruf des DBG:
„Gute, existenzsichernde Löhne und faire Arbeitsbedingungen gibt es nur mit Tarifverträgen. Sie sind der Schlüssel für einen fairen Wandel und bieten den besten Schutz vor Krisen. Deshalb fordern wir von der Bundesregierung einen Aktionsplan zur Steigerung der Tarifbindung auf mindestens 80 Prozent. Durch Tarifverträge und Mitbestimmung gestalten wir die Transformation demokratisch. Statt über unsere Köpfe hinweg muss auch am Arbeitsplatz mit uns gemeinsam entschieden werden. Nur so kann ein gerechter Wandel gelingen.“
Und außerdem: „Es darf nicht sein, dass die Hauptlasten der Krise den Beschäftigten aufgebürdet werden.“
Die Hamburger GEW hat auf dem Hamburger Gewerkschaftstag am 24.04.23 offiziell beschlossen, nicht nur die von der GEW-Fachgruppe Erwachsenenbildung initiierte Kampagne der „VHS fair“ für soziale Absicherung und höhere Honorare zu unterstützen, sondern auch sich für die Durchsetzung eines Branchentarifvertrages, der sich deutlich vom Mindestlohnvertrag abhebt und sich an den Regelungen des öffentlichen Dienstes orientiert und hierin eine Obergrenze von 25 UEs à 45 Min. für eine Vollzeitstelle festschreibt, einzusetzen. Genauere Informationen findet ihr in den unten befindlichen Dokumenten.
Liebe Kolleg*innen tretet in die Gewerkschaft ein und fordert eure Fachgruppen ebenfalls auf, sich für einen Branchentarifvertrag nach TVöD einzusetzen!!!
Das Goethe-Institut Mannheim sucht nach Fortbildner*innen für ZQ-BSK und ZQ-DaZ:
Wir sind grundsätzlich daran interessiert, unseren „Pool“ an qualifizierten DaZ-Fortbildner*innen (ZQ-BSK und ZQ-DaZ) zu erweitern.
Über uns:
Das Goethe-Institut Mannheim führt in akkreditierter Trägerschaft des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge Integrationskurse, Berufssprachkurse und Zusatzqualifizierungen für Lehrkräfte in Integrations- und Berufssprachkursen durch.
Wir haben diese Trägerschaft seit 2011 und legen besonders auf den DaZ-Fortbildungsschwerpunkt hier in Mannheim großen Wert.
Informationen zu unserem BAMF-Arbeitsbereich finden Sie hier: Additive Zusatzqualifizierungen für Lehrkräfte | Goethe-Institut Mannheim
Wenn Sie Interesse haben, in unserem Auftrag als DaZ-Fortbildner*in eine ZQ-DaZ bzw. eine ZQ-BSK hier in Mannheim in Präsenz oder auf hybridem Wege durchzuführen, bin ich Ihnen für Ihre Rückmeldung sehr dankbar. (....) Ich freue mich, wenn wir miteinander ins Gespräch kommen.
Mit herzlichen Grüßen aus Mannheim
Susan Zerwinsky
Institutsleiterin
Tel. +49 621 83385-40
Am 21.4.2023 fand in Speyer (Rheinland-Pfalz) erstmalig ein Treffen zwischen einem Träger, dem zuständigen Regionalkoordinator des BAMF und Lehrkräften statt. Unser Bündnismitglied Simone Holzhäuser-Sutter vertrat die Kolleg*innenseite. Artikel in der "Speyerer Rundschau! und eine kleine Zusammenfassung des Treffens befinden sich hier unten.
"Am 21.4. fand in der VHS Speyer von 14 bis 16 Uhr ein sogenannter „Austausch“ mit Buchvorstellung statt, zu dem die Fachbereichsleitungen der VHS Speyer und der VHS Rhein-Pfalz-Kreis eingeladen hatten. Es kamen ca. 15 Lehrkräfte. So weit, so gut. Es gibt jedoch zwei bemerkenswerte Aspekte: Zum einen war das Treffen – mal wieder – unentgeltlich, d.h. die Lehrkräfte erhielten Brezeln und Getränke, aber kein Honorar. Die Fachbereichsleitung, der Vertreter vom BAMF sowie der Verlagsvertreter wurden für ihre Zeit selbstverständlich bezahlt.
Zum anderen war wohl es das allererste Treffen, an dem die Lehrkräfte u n d ein Vertreter des BAMF teilnahmen – eine Premiere (obwohl es die IK seit 2005 gibt).
Woran liegt es, dass von uns Lehrkräften grundsätzlich erwartet wird, „für umme“ zu arbeiten? Unser Honorarsatz von 42,23€ brutto läuft nach Berechnungen der GEW Hamburg auf ein Nettoergebnis von 9,07€ hinaus, das entspricht ja schon fast ehrenamtlicher Arbeit. Interessant ist, dass es laut ReKo tatsächlich kein Budget für Arbeitstreffen gibt. Man könnte argwöhnen, dass das BAMF und die Träger, die sich ja durchaus regelmäßig austauschen, gar nicht wissen wollen, was wir als Fachleute in der ersten Reihe zu sagen haben…Da verwundert es auch nicht weiter, dass Theorie und Praxis mittlerweile grenzenlos auseinanderklaffen."
(lg/shs)
In Baden-Württemberg gibt es zwei interessante Weiterbildungen für DaF/DaZ-Lehrkräfte. Die pädagogische Hochschule Heidelberg bietet ab dem 21.04. "Deutsch als Zweitsprache (DaZ) in der Schule - online" an. Die Weiterbildung ist in drei thematische Blöcke unterteilt:
- Grundlagen des Zweitsprachenerwerbs und der Sprachförderung in mehrsprachigen Klassen
- Flucht und Trauma – Wissen für Lehrkräfte
- Methodik und Didaktik des DaZ-Unterrichts
Mehr Infos zu Inhalten und Anmeldung (bis zum 15.03.) befinden sich sich auf der Webseite der Hochschule und im Flyer unten.
"Die Pädagogische Hochschule Karlsruhe bietet ab Mai 2023 das Weiterbildungszertifikat „Deutsch als Zweit- und Bildungssprache“ für Lehrkräfte aller Schulstufen, schulnah arbeitende Pädagog:innen und für Lehrkräfte in unterschiedlichen Feldern der Erwachsenenbildung wie etwa in der berufsbezogenen Aus-, Fort- und Weiterbildung, in Fördereinrichtungen und Sprachschulen an. Die Weiterbildung befähigt dazu, Deutsch als Zweit- und Bildungssprache in innerschulischen und außerschulischen Kontexten zu vermitteln und Kinder, Jugendliche und Erwachsene beim Aufbau ihrer Sprachkompetenzen zu unterstützen." Mehr Infos im unten befindlichen Flyer.
(as)
Am 6.2.2023 haben zwei Vertreterinnen des Bündnisses DaF/DaZ-Lehrkräfte an der Migrationspolitischen Konferenz der SPD-Bundestagsfraktion in Berlin teilgenommen. Im Otto-Wels-Saal, Reichstagsgebäude des Deutschen Bundestages, wurde die Konferenz von Dr. Rolf Mützenich, MdB Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, und Prof. Lars Castellucci, MdB Migrationspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, sowie von Nancy Faeser, Bundesministerin des Inneren und für Heimat, eröffnet. Auch die Staatsministerin beim Bundeskanzler und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration MdB, Reem Alabali-Radovan, sowie Gülistan Yüksel, MdB Berichterstatterin im Ausschuss für Inneres und Heimat, waren neben anderen prominenten Vertreter*innen der SPD dabei.
Die Gäste im Plenum hatten Gelegenheit, Stellung zu nehmen. Eine Vertreterin des Bündnisses lobte den Paradigmenwechsel in der Migrationspolitik, wies jedoch auf den dafür notwendigen Ausbau der Infrastruktur hin. Notwendig seien nicht nur der Ausbau von Wohnungen, Kitas und allgemeinbildenden Schulen, sondern dringend notwendig sei, dem Fachkräftemangel an DaZ-Lehrkräften im Gesamtprogramm Sprache der Bundesregierung entgegenzuwirken, indem die Arbeitsbedingungen und die Vergütung der DaZ-Lehrkräfte im Gesamtprogramm Sprache dem öffentlichen Schuldienst angeglichen würden. Voraussetzung hierfür sei eine deutlich längerfristige und den tatsächlichen Ausgaben angepasste Finanzierung für die Träger.
Auch in den nachfolgenden Workshops, in denen die Gäste Gelegenheit hatten, ihre Erfahrungen und Anregungen für die anstehenden migrationspolitischen Gesetzesvorhaben einzubringen, wiesen die Vertreterinnen des Bündnisses DaF/DaZ-Lehrkräfte immer wieder auf die Notwendigkeit der substanziellen Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Vergütung der Lehrkräfte hin, die eine entsprechende Finanzierung der Träger bedingt. Sie konnten viele kurze Gespräche führen, z.B. mit Frau Faeser und Frau Yüksel.
Die Migrationspolitische Konferenz der SPD war eine transparente, informative und interessante Veranstaltung. Konferenzen, auf denen Vertreter*innen aller Akteure, die mit dem Thema befasst sind, mit der Regierung in den Austausch treten können, sollten, damit Migration und Integration gelingen kann, regelmäßig stattfinden.
(clm)
Fotos
Beim Treffen der Fachgruppe Erwachsenenbildung der GEW Berlin am 26.08.2022 wurde Unmut über die Prüfungshonorare bei den Abschlussprüfungen der Integrationskurse und der Berufssprachkurse geäußert. Wir haben dies zum Anlass genommen und einen Entwurf für einen Brief mit Forderungen ans BAMF formuliert.
Den Entwurf (unten) sowie das weitere Vorgehen wollen wir gern mit allen interessierten Kolleg:innen in unseren nächsten Veranstaltungen am Freitag, 17.02.2023 um 18 Uhr diskutieren, verbessern und vervollständigen, bevor wir ihn (ggf. in Kooperation mit anderen Landesfachgruppen der GEW) veröffentlichen werden.
Die Sitzung ist hybrid. In Präsenz: GEW-Haus (Ahornstraße 5, 10787 Berlin), Raum 33, am 17.2.:
https://gewberlin.webex.com/gewberlin-de/j.php?MTID=mb17770a5d89357824f9fba8aca86d095
Meeting-Kennnummer: 2553 879 4011
Passwort: cmXpe3X2tj3
Wir freuen uns auf eure Teilnahme und Ideen zum Thema, die ihr uns bei Nichtteilnahme auch gern per E-Mail (erwachsenenbildung@gew-berlin.de) mitteilen könnt.
Leitungsteam der Fachgruppe Erwachsenenbildung - GEW Berlin
Sehr geehrte Damen und Herren, vor einiger Zeit haben wir Weiterbildungseinrichtungen und weiterbildungsaktive Betriebe in ganz Deutschland für unsere TAEPS-Studie „Lehrpersonal in der Weiterbildung“ kontaktiert. Viele Einrichtungen und Betriebe haben uns bereits unterstützt, wofür wir uns ganz herzlich bedanken möchten!
Wir sind weiterhin auf der Suche nach Lehrenden aus der Erwachsenen- und Weiterbildung, die an unserer Studie teilnehmen möchten. Gesucht werden alle Lehrenden, die Kurse, Trainings, Seminare und Coachings oder ähnliches für Erwachsene anbieten oder angeboten haben. Das können sowohl festangestellte als auch freie Lehrkräfte sein.
Weitere Informationen zur Studie und der Link zur Anmeldung finden sich unter www.taeps.de. Hier finden Sie auch ein kurzes Video mit Erläuterungen zur Studie.
(DIE/infas/LlfBi)
Der Berufsverband für Integrations- und Berufssprachkurse e.V. (BVIB) übt deutliche Kritik an der vom BAMF praktizierten Lehrkräftezulassung. Der Anlass sind die letzten Trägerrundschreiben des BAMF.
In dem Beitrag heißt es u.a.: "Statt Lehrkräfte zu stärken und zu entlasten, wo immer es geht und attraktive Beschäftigungsformen zu ermöglichen, werden die Anforderungen in der Lehrkräftezulassung lieber gesenkt. Dabei fischt man zu allem Überfluss in Teichen, die im Zuge des allgemeinen Fachkräftemangels ohnehin schon überfischt sind.
Die ersten Reaktionen von Lehrkräften auf die o.a. Trägerrundschreiben waren das Gefühl weiterer Entwertung ihres Berufes und der Impuls, nach Alternativen zu suchen. Der kontinuierliche Weggang von Kolleginnen und Kollegen aus dem Berufsfeld, der seit der Einführung der ZQ BSK vermehrt spürbar ist, wird so nicht gestoppt."
"Die Trägerrundschreiben regen Maßnahmen an, die den Trägern dabei helfen sollen, ihre Kapazitäten auszuweiten. Eine Reform der Kursraumzulassungen ist dringend nötig, aber ob sich Träger unter den gegebenen finanziellen Rahmenbedingungen darauf einlassen können, Mietverträge abzuschließen und weitere finanzielle Verpflichtungen einzugehen, wenn gleichzeitig der Eindruck vorherrscht, als Träger willkürlichen Entscheidungen des Bundes ausgeliefert zu sein und nie auch nur ansatzweise als Partner wahrgenommen zu werden, mag man bezweifeln. Sichere und belastbare finanzielle Rahmenbedingungen, Planungssicherheit und Transparenz sind Erwartungen der Träger, die bislang noch nicht vom Bamf eingelöst wurden."
Leider gab es im Dezember 2022 auch eine sehr, sehr traurige Nachricht: Stephan Pabel aus Bonn, der 2011 den Bonner Offenen Kreis (BOK) gegründet hat und federführend an der Gründung des Bündnisses DaF / DaZ-Lehrkräfte im Mai 2016 in Hannover beteiligt war, ist leider am 8. Dezember 2022 im Alter von 67 Jahren völlig überraschend verstorben. Nach einem wunderbaren Ballettabend erlitt er einen Sekundentod und hat dieses Leben hinter sich gelassen.
Stephan hat sich sehr für unser wichtiges Bündnis engagiert, gemeinsam mit Cornelia Trabandt aus Hannover ließ er sich bei der Gründung 2016 zum ersten SprecherInnen-Team wählen. Damals sagte er: „Heute geht ein Traum von mir in Erfüllung!“
Seine freundliche und besonnene Art Menschen zu begegnen und sie gut miteinander in Verbindung zu bringen, um gemeinsam unsere politische Vision von fairen Beschäftigungsverhältnissen im Bereich DaF / DaZ voranzubringen, war ein Geschenk für das Bündnis und hat uns enorm unterstützt.
Wir sind ihm unendlich dankbar und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Unsere herzliche Anteilnahme gilt seinen Angehörigen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
nachdem es uns während der Pandemiesituation zwei Jahre nicht möglich war ein Treffen in Präsenz zu organisieren, wollen wir dieses Jahr wieder eine Konferenz in Mannheim anbieten.
Termin: 11. Februar 2023 10.00 – ca. 17.00 Uhr
Voraussichtliche TOPs:
- Begrüßung
- Bericht über Aktivitäten des Bündnisses 2022
- Kassenbericht
- Personalsituation und Zukunft des Bündnisses
- Bericht aus den Lokalgruppen
- Sonstiges
Anmeldefrist: 25. Januar 2023. Bitte meldet euch über folgende Email-Adresse an: Lioba-Geier@web.de Adresse und Wegbeschreibung zum Veranstaltungsort folgen dann nach Anmeldung. Wir freuen uns über rege Beteiligung.
SprecherInnenteam des DaF/DaZ-Bündnisses
Liebe Lehrkräfte,
Schulleistungsstudien, wie die internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) oder die PISA-Studie, erregen immer wieder große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und in der Politik. Ziel der Studienberichterstattung ist es unter anderem aufzuzeigen, welche Kinder einen besonders großen Förderbedarf haben. Daher möchten wir, das Forschungsteam von IGLU-Transfer, dass die Ergebnisse von Lehrer:innen an allgemeinbildenden Schulen gut verstanden werden und die Kommunikation zwischen Wissenschaft und Praxis verbessern.
Sie können uns dabei helfen, indem Sie uns 10-15 Minuten Ihrer Zeit schenken und an unserer Umfrage teilnehmen. Dabei geht es um Ihre Einschätzung zu verschiedenen Darstellungsformen von Studienergebnissen. Es werden keine persönlichen Daten gespeichert. Jede:r 20. Teilnehmende kann dabei einen Gutschein gewinnen.
Wir würden uns freuen, wenn Sie uns bei unserem Vorhaben unterstützen können. Hier geht es zur Umfrage: https://umfragen.tu-dortmund.de/index.php/417536?lang=de
Mit freundlichen Grüßen
Das Team von IGLU-Transfer
Institut für Schulentwicklungsforschung, TU Dortmund
Für eine Staatsarbeit („Die Sicht von Lehrkräften auf mögliche Herausforderungen von ukrainischen Schüler*innen beim Erwerb der deutschen Sprache“) sucht eine Studentin Lehrkräfte an öffentlichen Schulen für Interviews.
Ziel der Staatsarbeit ist es, „mögliche Herausforderungen in der deutschen Sprache, die häufig bei ukrainischen Deutschlerner*innen auftreten, deutlich zu machen und Möglichkeiten aufzuzeigen diese bewusst im Unterricht aufzugreifen...“
Die Interviewten sollten übrigens keine ukrainischen Muttersprachler sein.
Das Bündnis legt den Blog-Abonnent*innen und allen Leser*innen die Unterstützung des Nachwuchses ans Herz. Bitte meldet euch direkt bei der Studentin: 4puki@studserv.uni-leipzig.de
Am 23.11. demonstrierten etwa 100 Kursleiter*innen der Hamburger Volkshochschule an der Sternschanze für bessere Arbeitsbedingungen Die Demo wurde von der Hamburger GEW-Fachgruppe Erwachsenenbildung zur Kampagne“ VHS Fair“ organisiert. Die Kampagne und Demo wurden durch Musik sowie Grußworte aus Berlin, Bremen und Baden-Württemberg unterstützt. Unser Dank gilt den Kolleg*innen aus Bremen, Baden-Württemberg und Berlin sowie Detlef Zunker und Dirk Mescher von der GEW-Hamburg für ihre großartige Unterstützung.
Über die Demo haben der NDR (ab 16:45 Min.) und das Hamburger Abendblatt berichtet. Die GEW hat ein Video veröffentlicht.
Solidarisiert euch bitte mit den Kolleg*innen der VHS Hamburg! Unterschreibt bitte die Unterschriftenaktion VHS FAIR der Hamburger GEW! Organisiert Demos mit euren Fachgruppen vor Ort!
Das Berliner Grußwort befindet sich unten, das Grußwort aus Bremen hier:
Liebe Hamburger Kolleginnen und Kollegen in der Weiter- und Erwachsenenbildung,
wir vom Bremer VHS-Kursleitendenrat und dem Bereich Erwachsenen - und Weiterbildung der Bremer GEW wünschen euch viel Erfolg bei der heutigen Demonstration und eurem weiteren Kampf für
bessere Beschäftigungsbedingungen, höhere Honorare und notwendige soziale Absicherung. Wir Bremer beobachten die Entwicklung in Hamburg sehr aufmerksam. Aktivitäten und Erfolge sind auch wichtig
für Bremen, Berlin und anderswo. Wo auch immer Verbesserungen erreicht werden, haben sie auch für die anderen eine Ideengeber-, Anregungs- und Initiativfunktion. Die überregionale Information,
Unterstützung und Solidarität ist für uns alle bundesweit wichtig, um mehr für uns Kolleginnen und Kollegen in der Erwachsenen- und Weiterbildung zu erreichen.
In diesem Sinne wünschen wir euch eine kraftvolle, geschickte und erfolgreiche Auseinandersetzung.
Solidarische Grüße aus Bremen,
Hajo Kuckero (Für den Bremer VHS-Kursleitendenrat und den Bereich Erwachsenen- und Weiterbildung der GEW Bremen)
(clm)
Aufgabe für Regierung – substanzielle Weiterentwicklung des Integrationskurssystems
Auf der Bereinigungssitzung am 10.11.22 hat der Haushaltsauschuss wie berichtet die Mittel für Integrationskurse erhöht und den untenstehenden Maßgabeschluss für die Regierung verfasst.
Das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte hat in zahlreichen Gesprächen und Schreiben mit Politiker*innen die prekären Arbeitsbedingungen bei Honorarkräften wie angestellten Lehrkräften erläutert und dargestellt, dass nur durch eine substanzielle Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Vergütung dem Fachkräftemangel im Gesamtprogramm Sprache entgegengewirkt werden kann.
Deshalb freuen wir uns sehr, dass „Gute Arbeitsbedingungen, eine der Tätigkeit angemessene Vergütung der Lehrkräfte sowie eine kostendeckende Finanzierung der Kursträger“ (alles Forderungen, die auch im Hamburger Appell der GEW formuliert sind), als „Voraussetzungen“ für ein erfolgreiches Integrationskurssystem „angesichts des Fachkräftemangels bei geplanter gesetzlicher Ausweitung des Berechtigtenkreises“ genannt werden.
Zum ersten Mal fordert der Haushaltsausschuss „die Bundesregierung auf, bis zum 30. September 2023 einen umfassenden Bericht zur substanziellen und zukunftsfähigen Weiterentwicklung des Integrationskurssystems vorzulegen.“ Besonders wichtig ist dabei, auf die Vermeidung eines künftigen Fachkräftemangels zu achten, wobei „gute Arbeitsbedingungen (einschließlich Befristung, Unterrichtszeiten, Entbürokratisierung und Vergütung) für die Lehrkräfte“ explizit aufgeführt werden.
Einschätzung des Bündnis DaF/DaZ:
Das Bündnis DaF/DaZ begrüßt die Erhöhung der Mittel für die Integrationskurse beim BMI.
Wir bedauern jedoch, dass die Mittel für die Berufssprachkurse des BMAS nicht erhöht worden sind, obwohl nicht nur die Integrationskurse, sondern auch die BSK zum Gesamtprogramm Sprache gehören und die meisten Lehrkräfte sowohl in Integrationskursen als auch in Berufssprachkursen arbeiten, die gleichermaßen das Ziel haben, die Integration von Migrant*innen zu ermöglichen.
Mit Sorge sehen wir auch, dass das BMI erst Ende September 2023 seinen Bericht vorlegen soll.
Wir sind der Meinung, dass der in dem Maßgabebeschluss genannte Zeitraum für die Umsetzung substanzieller Verbesserungen in der Weiterbildung zu weit gefasst ist, um weiteren Fachkräftemangel zu verhindern.
Nur eine zügige Umsetzung der geplanten substanziellen Verbesserungen könnte verhindern, dass Kolleg*innen nicht weiter in Tätigkeiten abwandern, die ihnen jetzt schon bessere Arbeitsbedingungen und berufliche Perspektiven bieten und dafür sorgen, dass sich genügend junge Leute für ein Hochschulstudium entscheiden, um als DaZ-Lehrkraft im Gesamtprogramm Sprache zu arbeiten.
(clm)
Am 11.11. erhielten wir die gute Nachricht, dass in der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses die Mittel für Integrationskurse um 153 321 000 Euro auf 757 798 000 Euro im Haushalt 2023 erhöht wurden. Durch einen Maßgabebeschluss soll die Verbesserung der Situation von Lehrenden und Trägern langfristig sichergestellt werden.
Im Haushaltsentwurf war noch geplant worden, die Mittel für die BAMF-Kurse um ca. 16 % zu senken. Daraufhin wandten sich die größten Trägerverbände mit einem Brief an die Politik, in dem u.a. geschrieben steht: "Setzen Sie sich für eine deutliche Erhöhung des Haushaltsansatzes ein, ohne innerhalb dieses Bereiches Mittel umzuschichten. Die Mittel müssen bedarfsgerecht sein und deutlich über die Planzahlen des Vorjahres hinausgehen."
Auch das Sprecherteam des Bündnisses DaF/DaZ-Lehrkräfte hat sich in seinen letzten politischen Gesprächen, z.B. mit den BerichterstatterInnen der Regierungsparteien im Haushaltsausschuss, für eine bessere Finanzierung der Kurse eingesetzt.
(clm/as)
Am 8.11.2022 führten drei Vertreterinnen des Sprecherteams des Bündnisses DaF/DaZ-Lehrkräfte eine Videokonferenz mit Gülistan Yüksel (MdB, SPD) und ihrem Team. Frau Yüksel ist ordentliches Mitglied des Ausschusses für Inneres und Heimat und Sprecherin der SPD-Arbeitsgruppe Migration/ Integration.
Dabei stellten die Vertreterinnen des Bündnisses die nach wie vor prekären Beschäftigungsbedingungen von DaZ-Lehrkräften, die im staatlichen Auftrag hauptberuflich im Gesamtprogramm Sprache tätig sind, dar. Sie forderten auch in Hinblick auf den zunehmenden Lehrkräftemangel im Gesamtprogramm Sprache, der Folge der prekären Beschäftigungsbedingungen ist, eine Arbeitszeitbegrenzung auf 25 UE und eine Bezahlung nach TVöD und nicht mehr – wie bisher - nach dem Mindestlohn. Hierzu wäre eine deutlich höhere Finanzierung der Träger sowie die Einführung eines Bundes-Tariftreuegesetzes notwendig, wie im "Hamburger Appell" der GEW beschrieben.
Das Gespräch verlief in freundlicher Atmosphäre und Frau Yüksel sagte zu, sich im Interesse einer gelingenden Integration für die grundsätzliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen der DaZ-Lehrkräfte einzusetzen.
(clm)
ÜBERSICHT: Nur ehrenamtlich bringt weniger!
Die GEW-Hamburg stellt euch für eurer politisches Engagement für bessere Arbeitsbedingungen unter dem Titel "Honorar für Kursleitende im Gesamtprogramm Sprache von BAMF und BMAS - nur ehrenamtlich bringt weniger" eine übersichtlich und anschaulich gestaltete Graphik (s.u.) zur Verfügung.
NDR-Doku über prekäre Arbeitsbedingungen als DaZ-Lehrkraft in der Erwachsenenbildung!
Unter dem Titel: "Die Krise der Mittelschicht: Viel Arbeit, wenig Geld" läuft am Montag, 07. November 2022, 22:00 bis 22:45 Uhr (s.u. Link) ein Bericht über die prekären Arbeitsbedingungen von DaZ-Lehrkräften am Beispiel einer Hamburger Kollegin (ab 9. Minute). Der Film ist bereits online zu sehen.
Die Journalistin Julia Friedrichs ist bekannt durch die Bücher "Wir Erben. Was Geld mit Menschen macht" und "Working Class". Für ihre Arbeit erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Dr. Georg Schreiber-Medienpreis sowie den Grimme-Preis. Caroline Rollinger ist Fernsehautorin für Dokumentationen und Reportagen u.a. für Das Erste und den NDR.
(clm)
Solidarisiert euch bitte mit den Kolleg*innen der VHS Hamburg! Unterschreibt bitte die Unterschriftenaktion VHS FAIR der Hamburger GEW!
Die GEW-Hamburg fordert für alle VHS-Kursleiter*innen:
zusätzlich für arbeitnehmerähnliche Kursleiter*innen:
Staatssekretär Dr. Rolf Schmachtenberg hat am 11. Oktober auf einer Podiumsdiskussion der Gewerkschaft ver.di zu dem Thema ,„Qualität, Professionalisierung und Bezahlung. Das Verhältnis von guter Arbeit und Rahmenbedingungen", zu der auch der BBB eingeladen war, erklärt, dass das Bundes-Tariftreuegesetz kommen werde.
Der Bundesverband der Träger beruflicher Bildung BBB "begrüßt das Inkrafttreten des geplanten Bundes-Tariftreuegesetz". Bedeutet das (bezüglich des Prekariats in der Weiterbildung) das Licht am Ende des Tunnels?
(clm)
Die neuen Ausführungsvorschriften des Berliner Senats, AV VHS Honorare, sind am 1.8.22 in Kraft getreten. Sie sind das Ergebnis von großen Aktionen im Winter 20/21 mit ver.di und der Unterstützung aus dem Parlament, dem Berliner Abgeordnetenhaus, von den Regierungsfraktionen Rot-Rot-Grün. Im Juni 2021 haben daraufhin ver.di und eine Delegation der Berliner VHS-Dozent*innen-Vertretung mit dem Senat über mehr soziale Absicherung für VHS-Dozent*innen verhandelt und Verbesserungen erzielt.
Einige Verbesserungen gelten für alle Berliner VHS-Dozent*innen. Dazu gehört die Honorar-Erhöhung für Sprachunterricht: ab 1.8.22 - 39,14 € , ab 1.8.23 - 41 € pro Unterrichtseinheit (UE)
Alle Berliner VHS-Kursleitenden in anderen Programbereichen bekommen entsprechend prozentual auch mehr Honorar. Siehe Honorartabelle*
Arbeitnehmerähnliche Dozent*innen erhalten auf dieses Honorar hälftige Zuschüsse (Arbeitgeberanteil) zu Kranken, Renten- und neu auch zur Pflegeversicherung.
Zudem werden die Prüfungshonorare für alle erhöht und die Prüfungen nach Zeit und nicht mehr nach Anzahl der Kandidat*innen vergütet.
Ein Honorar bei von der VHS veranlassten Konferenzen (pro Sitzung: ab 1.8.22 - 28 €, ab 1.8.23 - 30 €) wird für alle Kolleg:innen bezahlt. Für die gesetzlich gewählten Kursleitenden-Vertretungen wird ein Honorar von 31 € pro Sitzung für Gespräche mit der VHS-Leitung eingeführt.
Für die arbeitnehmerähnlichen Kolleg:innen, die circa 900 von den insgesamt circa 3200 Kursleitenden sind, gibt es jetzt eine bessere soziale Absicherung.
Im Krankheitsfall - und auch bei der Reha - wird 90 Prozent Ausfallhonorar gezahlt nach zwei unbezahlten Karenztagen (bisher 80 Prozent nach drei Karenztagen und nichts bei Reha). Neu sind Zuschüsse im Mutterschutz.
Der Urlaubsanspruch beträgt 23 Tage (statt bisher 20 Tage) und bei Kursausfall wird zehn Prozent des Kurshonorars bezahlt (statt bisher zwei UE).
Nach Krankheit, Mutterschutz, Elternzeit oder Pflege naher Angehöriger prüft die VHS eine Weiterbeschäftigung mit dem Ziel, eine Wiederbeauftragung zu vereinbaren.
Dies sind unsere wichtigsten Errungenschaften. Nachverhandlungen haben wir mit dem Berliner Senat 2023 verabredet u.a. über mehr Urlaubstage und eine höhere Ausfallzahlung bei Kursausfall.
Bezüglich der Personalvertretung gibt es bis jetzt eine „Bemühenszusage“ des Senats für die Einbeziehung der arbeitnehmerähnlichen freien Mitarbeitenden des Landes ins Berliner Personalvertretungsgesetz.
Wir bleiben dran - die Berliner VHS-Dozent*innen-Vertretung
*Anmerkung zur Honorartabelle: Sprachdozent*innen sind in der Honorargruppe 1.2.. Für viele Honorare gibt es eine Bandbreite von... bis..., aber in der Regel zahlt die VHS nur den niedrigsten Satz.
(Berliner Doz-V.)
Die desaströse Situation in der Erwachsenenbildung, wie sie sich heute nicht nur in Hamburg, sondern bundesweit darstellt, ist der Aufmacher und das Schwerpunktthema in der aktuellen hlz der GEW und wird in vielen interessanten Beiträgen erörtert.
Wie ein „Märchen“ aus uralten Zeiten kommt es uns heute vor, wenn wir lesen, dass 25 Unterrichtseinheiten und eine tarifliche Eingruppierung nach BAT IIa wie bei angestellten Lehrkräften im öffentlichen Schuldienst üblich waren, bis die rot-grüne Bundesregierung 2003/04 beschloss, das „Günstigkeitsprinzip“ einzuführen, nachdem der billigste Anbieter den Zuschlag erhalten sollte. Die 2003/4 erzwungenen Preissenkungen gingen zu Lasten der Weiterbildner*innen, deren Tarifverträge gekündigt wurden. Unter dem damals entstandenen Prekariat leidet, wie wir nur zu gut wissen, die Erwachsenenbildung bis heute.
Soll der Fachkräftemangel begrenzt werden und die Einwanderung nach Deutschland gelingen, müssen Vergütung und Arbeitszeit der DaZ-Lehrkräfte endlich wieder an die der Lehrkräfte im öffentlichen Schuldienst angeglichen werden!
Auf Seiten 53-55 befindet sich ein Interview mit einer der SprecherInnen des Bündnisses DaF/DaZ-Lehrkräfte. Das SprecherInnenteam bittet Euch darum, die Beiträge zu lesen und Leserbriefe an die hlz-Redaktion zu schreiben: Einsendeschluss 3.11., damit öfter über unser Thema berichtet wird. Und fordert bitte die Redaktionen Eurer regionalen Gewerkschaftszeitungen auf, wie die hlz unsere Vergütung und unsere Beschäftigungsbedingungen als Aufmacher und Schwerpunktthema zu bearbeiten!
(clm)
«Heute, am Weltlehrendentag, feiern wir die entscheidende Rolle von Lehrenden bei der Umwandlung des Potenzials von Lernenden, indem wir ihnen die Werkzeuge geben, die sie brauchen, um Verantwortung für sich selbst, für andere und für den Planeten zu übernehmen. Wir fordern die Länder auf, dafür zu sorgen, dass Lehrkräfte als Wissensproduzenten, reflektierende Praktiker und politische Partner anerkannt werden.»
So lautet die gemeinsame Botschaft von Audrey Azoulay, Generaldirektorin der UNESCO, Gilbert F. Houngbo, Generaldirektor der Internationalen Arbeitsorganisation, Catherine Russell, Exekutivdirektorin von UNICEF, David Edwards, Generalsekretär der Internationalen Bildungsorganisation, zum Welttag der Lehrer, 5. Oktober 2022.
Schon 1966 sprachen die UNESCO und die IAO (Internationale Arbeitsorganisation) Empfehlungen zum Status der Lehrenden aus und 1994 rief die UNESCO den 5.Oktober zum Weltlehrendentag aus, um den Blick auf die mit großer Verantwortung verbundene Aufgabe der Lehrenden zu lenken.
Die GEW und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) deuten in einer gemeinsamen Erklärung auf die zentrale Rolle der Lehrenden, die diese in unserer Gesellschaft spielen und fordern in Anbetracht des Lehrkräftemangels zu massiven Investitionen in den Bildungsbereich auf.
Mit einem bundesweiten Aktionstag startete ver.di seine Weiterbildungskampagne „Nur mit uns geht Bildung weiter“ und setzt fest: Gute Weiterbildung braucht uns, die Fachleute.
Und auch in Mannheim zeigte man am 5.Oktober, dass in der Erwachsenen- und Weiterbildung so einiges unter den Teppich gekehrt wird: fair bezahlte Arbeitszeit, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder bei Kursausfall, Festanstellung, Kündigungsschutz oder ganz einfach: Urlaub (sprich: bezahlten Erholungsurlaub).
Wie lautet doch gleich einer der Empfehlungen zum Status von Lehrkräften aus dem Jahr 1966? Die Bezahlung von Lehrenden sollte im Hinblick auf die wichtige soziale, politische und wirtschaftliche Arbeit, die sie leisten, angemessen sein. Verantwortung für das Wohl der Schüler*innen ist eins der wichtigsten Merkmale dieses Berufes und sollte dementsprechend entlohnt werden.
(chh)
Für eine Bachelorarbeit ("Interkulturelle Kompetenz zur Förderung geflüchteter Kinder im Kontext Schule") sucht eine Studierende eine Lehrkraft für ein Interview. Thema ist die Arbeit mit geflüchteten Kindern und die interkulturelle Kompetenz.
Die Anfrage der Studierenden: „Das Ziel der Bachelorarbeit ist es durch qualitative Methoden, in Form von Interviews, Agierende aus der Arbeit mit geflüchteten Schulkindern bezüglich ihrer eigenen Handlungskonzepte, welche die Interkulturalität der Kinder berücksichtigt, zu befragen...“
Das Bündnis legt den Blog-Abonnent*innen und allen Leser*innen die Unterstützung des Nachwuchses ans Herz. Bitte meldet euch direkt bei der Studentin: a.abeysekera@gmx.de
Am 22. September 2022 führten drei VertreterInnen des Bündnisses eine Videokonferenz mit zwei Mitarbeiterinnen des Büros der Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, um auf die schwierigen Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte in Integrations- und Berufssprachkurse hinzuweisen.
Dabei verdeutlichten die VertreterInnen des Bündnisses vor allem, dass die geplante Strategie der Bundesregierung gegen den Fachkräftemangel, nämlich Zuwanderung aus dem Ausland nach Deutschland, nur gelingen kann, wenn im Bereich der Sprachkurse endlich geregelte tarifliche Verträge eingeführt werden und auch die Anzahl der Unterrichtsstunden für festangestellte Lehrkräfte auf 25 UE reduziert wird. Es wurden auch andere Themen, z.B. Urlaubsentgelt, angesprochen.
Das Gespräch verlief in freundlicher und konstruktiver Atmosphäre und beide Seiten zeigten sich interessiert an weiteren Gesprächen.
(msr)
Der VGSD, mit dem unser Bündnis eng zusammenarbeitet, hat einen Aufruf gestartet, in dem er die Selbstständigen darum bittet, von ihrem Beitrag zu Gesellschaft und Wirtschaft zu erzählen. Das Sprecherteam des Bündnisses unterstützt diesen Aufruf und bittet die Kolleg*innen, sich zu beteiligen.
"Du arbeitest an einem Brennpunktthema? Dann melde dich bei uns!
Unsere Reihe soll daher die Selbstständigen in den Fokus rücken, deren Geschäftsmodell sich zum Beispiel mit einem der folgenden Punkten auseinandersetzt:
- Dekarbonisierung, Transformation der Energieversorgung
- Integration von Migranten und Migrantinnen
- Digitalisierung, Ersetzen bürokratischer Abläufe durch digitale Prozesse
- Sicherstellung der Gesundheitsversorgung und Pflege
- Hilfe bei Anpassung von Organisationen an veränderte, wirtschaftliche und technische Umstände
Wenn du in einem dieser oder einem anderen für Wirtschaft und Gesellschaft einen Beitrag leistest, dann schreibe es auf und teile es mit uns! Warum? Um dir selbst und uns allen zu zeigen, wie wichtig dein Einsatz als Selbstständige/r ist. Um uns und der Öffentlichkeit die Bedeutung der (Solo-)Selbstständigen zu verdeutlichen. Um anderen zu zeigen, warum Deutschland dich und uns braucht."
(as/vgsd)
Drei VertreterInnen des Sprecherteams des Bündnisses führten am 07. September 2022 mit drei Bundestagsabgeordneten der Ampelkoalition (SPD, Grüne und FDP), allesamt BerichterstatterInnen im Haushaltsausschuss, eine Videokonferenz zu den prekären Arbeitsbedingungen im Bereich der Integrations- und Berufssprachkurse.
Dabei stellten die VertreterInnen des Bündnisses die sehr schwere Lage der Lehrkräfte (und Träger) dar und erläuterten, dass auch die aktuelle minimale Erhöhung der Trägerpauschale und des Mindesthonorars nicht die notwendigen Veränderungen bewirken werde, sondern dass eine grundlegende Reform, den Forderungen des Hamburger Appells entsprechend, nötig sei, um zu erreichen, dass dieser sinnstiftende und wichtige Beruf auch für Nachwuchslehrkräfte interessant sein werde.
Das Gespräch war nicht nur sehr freundlich, sondern auch offen und konstruktiv, und die PolitikerInnen zeigten sich außerdem interessiert an einem weiterführenden Austausch.
In persönlicher Sache: Hedwig Schulte aus Düsseldorf verlässt aus gesundheitlichen und Altersgründen das Sprecher:innen-Team. Sie ist seit der Gründung 2016 dabei. „Natürlich bleibe ich dem Bündnis eng verbunden,“ sagt Hedwig. „Es ist großartig, was die Kolleg:innen in den vergangenen sechs Jahren für die Lehrkräfte in BAMF-Kursen erreicht haben.“
Das Bündnis dankt an dieser Stelle für die vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit und das Sprecher:innen-Team honoriert die klugen und wichtigen Beiträge, die für das Gremium von großer Bedeutung waren. Gute Recherchearbeit und der Scharfsinn Hedwig Schultes waren für alle stets eine stärkende Bereicherung.
Wir wünschen für die kommende Lebensphase Wohlbefinden und viele noch zu entdeckende spannende Handlungsfelder.
Der VGSD berichtet in einem Beitrag über die Ergebnisse der Juli-Befragung des ifo Instituts. Die Zukunftserwartungen der Soloselbstständigen und Kleinstunternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern hätten sich stark verschlechtert und seien von -11,7 auf -28,6 abgestürzt.
Das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte ruft erneut alle selbstständigen Kolleg*innen dazu auf, sich beim ifo Institut zu registrieren und an deren monatlichen Befragungen teilzunehmen. Wie das geht, wird in diesem Video erklärt.
(as)
Kursleitende an Volkshochschulen, Lehrkräfte an Musikschulen, Lehrbeauftrage an Universitäten und honorarbeschäftigte Dozierende an vielen anderen Bildungseinrichtungen stehen mit ihren Problemen oft alleine da: Seien es niedrige Honorare, kurze Vertragslaufzeiten, die Behandlung durch feste Mitarbeiter*innen oder die Ausstattung der Unterrichtsräume. Es fehlt an Kontakt zu anderen Dozierenden, an vertrauensvollen Ansprechpartner*innen und einer Interessenvertretung vor Ort.
Bei dieser hybriden Veranstaltung wollen wir darüber informieren und diskutieren, wie man eine Vertretung bzw. Initiative von Dozierenden gründet und wie man sie am Leben hält: Wie findet man Mitstreiter*innen? Wie motiviert man Dozent*innen an Treffen teilzunehmen? Wo trifft man sich? Wie findet man einen gemeinsamen Termin? Welche Rechte hat man? Und: Wie geht es dann weiter, wenn ein erstes Treffen stattgefunden hat?
Hajo Kuckero vom Kursleiterrat der VHS-Bremen und Karl Kirsch von den Lehrkräften gegen Prekarität Leipzig werden in kurzen Inputs von ihren Erfahrungen berichten. Danach haben wir eine Stunde Zeit für Nachfragen, Erfahrungsaustausch und vielleicht sogar zum Pläne schmieden!
Diese Veranstaltung schließt an das Vernetzungstreffen von Honorarlehrkräften im Haus der Selbständigen Ende April 2022 an. Ihr sollen weitere Veranstaltungen folgen, die wir gerne mit euch zusammen organisieren möchten. Darüber erfahrt ihr mehr bei der Veranstaltung selbst.
Zeit: 22.09.2022, 18-20 Uhr
Ort: Haus der Selbständigen, Jacobstraße 5, 04105 Leipzig und Online (Anmeldung: hier)
Um Anmeldung wird gebeten! Der Veranstaltungslink wird vor Beginn der Veranstaltung verschickt.
(hds)
Die Smart Genossenschaft und das Smart Bildungswerk gGmbH bieten die Möglichkeit, Lehrpersonal sozial verträglich zu beschäftigen und den Lehrenden damit eine bessere soziale Absicherung gegen Arbeitslosigkeit, Unfall und Altersarmut zu ermöglichen.
Unsere Mitglieder sind Solo-Selbständige aus den unterschiedlichsten Branchen und ein großer Teil von Ihnen ist im Bildungsbereich tätig. Die Smart Genossenschaft bietet ein innovatives Arbeitsmodell für Solo-Selbständige, in dem Selbständige zu Angestellten unserer Genossenschaft werden. Unsere genossenschaftliche Lösung ermöglicht Solo-Selbständigen, ein monatliches Gehalt sowie Zugang zu den Sozialversicherungen (Renten-, Arbeitslosen-, Kranken- und Pflegeversicherung) zu bekommen. Außerdem übernehmen wir die bürokratische und administrative Arbeit der Mitglieder, damit sie sich vollkommen auf Ihre Arbeit konzentrieren können. Hier unser Erklärvideo: https://www.youtube.com/watch?v=HFbsiD2GOks
Für mehr Informationen über Smart Bildungswerk können Sie die angehängte Datei herunterladen und/oder unsere Infoveranstaltungen besuchen. Die nächsten Termine sind:
01.09.2022, um 11 Uhr (Englisch)
08.09.2022, um 11 Uhr (Deutsch)
14.09.2022, um 17 Uhr (Englisch)
Registrieren Sie sich bitte über unsere Webseite https://smart-eg.de/: Klicken Sie einfach auf "Komm zur Infosession".
Achtung: Wir raten VHS-Lehrkräften mit einem arbeitnehmerähnlichen Status davon ab, unsere Angestellten zu werden, da sie in den meisten Fällen über die VHS eine finanziell attraktivere Möglichkeit zur sozialen Absicherung haben als über das Smart-Modell.
(smart)
Die Fachgruppe Erwachsenenbildung der GEW- Berlin lädt herzlich zu einer Diskussionsveranstaltung über die Berufssprachkurse des BAMF und ihre Reformierung durch ein neues Curriculum und die obligatorische Zusatzqualifikation ein.
Was wird anders für uns nach der Zusatzqualifikation für die Berufssprachkurse? Welche Auswirkungen gibt es auf den Unterricht?
Zeit: Freitag, 26. August, 18 - 20:30 Uhr.
Ort: In hybrider Form
a) im GEW-Haus, Ahornstr. 5, 10787 Berlin-Schöneberg, Raum 33 oder
b) online unter https://gewberlin.webex.com/gewberlinde/j.php?MTID=mf9fa0b521f1117121927060d964ee298 Meeting-Kennnummer: 2552 674 8089; Passwort: UtFp5kMWF65
Mehr Infos in der Einladung unten.
Das BAMF informiert in seinem Trägerrundschreiben 15/22 für Berufssprachkurse über die Erhöhung der Kostenerstattungssätze für Integrations- und Berufssprachkurse zum 1. August 2022.
"Im Bereich der Berufssprachkurse erhöht sich der Kostenerstattungssatz von 4,64 € auf 4,84 € pro Teilnehmenden und Unterrichtseinheit (UE). Es wird auch die untere Honorargrenze für freiberuflich tätige Lehrkräfte von 41 € auf 42,23 € je UE angehoben. Des Weiteren werden die Pauschalen für die sozialpädagogische Begleitung und für Fachdozentinnen und Fachdozenten erhöht."
"Für alle ab dem 01.08.2022 neu beginnenden Berufssprachkurse wird der Kostenerstattungssatz nach § 25 Absatz 1 DeuFöV von derzeit 4,64 Euro auf 4,84 Euro pro teilnehmende Person und Unterrichtseinheit angehoben." Unterrichtseinheit vergütet.
"Bei bereits laufenden Berufssprachkursen erfolgt die Anpassung des Kostenerstattungssatzes stichtagsgenau zum 01.08.2022. D.h. Unterrichtseinheiten vor dem 01.08.2022 werden mit dem bisherigen Kostenerstattungssatz in Höhe von 4,64 Euro und Unterrichtseinheiten ab dem 01.08.2022 werden mit dem neuen Kostenerstattungssatz in Höhe von 4,84 Euro pro teilnehmende Person und Unterrichtseinheit vergütet."
Am 29. Juni fand in Hamburg vor der VHS Mitte eine von der GEW organisierte Kundgebung statt. Fotos und ein kleiner Film sind auf der Webseite der Hamburger GEW zu sehen.
Die GEW und Dozent*innen forderten nachhaltige und faire Bezahlung sowie mehr soziale Sicherheit für VHS-Dozent*innen, besonders für die arbeitnehmerähnlichen. "Konkret sind das u. a. Honorarerhöhungen und Beteiligung der VHS an den Sozialversicherungsbeiträgen entsprechend den gesetzlichen Arbeitgeberanteilen für Sozialversicherungen (Kranken-, Pflege-, Rentenversicherung), Mutterschutz und Unfallversicherung. Diese Versicherungen werden bisher von den arbeitnehmerähnlichen Kursleitungen allein getragen. Volkshochschulen in anderen Städten wie Bremen und Berlin haben dies längst umgesetzt oder mit ihren Kursleitungen vereinbart."
Die Forderungen der GEW für alle VHS-Kursleiter*innen:
- Honorarsatz von 41 Euro pro UE von 45 Min, auch für die Kursleiter*innen des offenen Angebots
- Ausgleich des Mehraufwandes für Hybrid- und andere besonders aufwändige Kurse
- Honorar für Teilnahme an Konferenzen etc.
Zusätzliche Forderungen für arbeitnehmerähnliche Kursleiter*- innen:
- Zuschüsse entsprechend den gesetzlichen Arbeitgeberanteilen für Sozialversicherungen (Kranken-, Pflege-, Rentenversicherung), Mutterschutz und Unfallversicherung
- Urlaubsentgelt für 25 statt wie bisher 20 Tage (entspricht 9,6 % statt bisher 7,7% % des Jahres-Bruttohonorars)
- Anspruch auf Bildungsurlaub
- Erstattung des Umsatzsteueranteils bei den Kursleiter*innen, die die Obergrenze von 22.000 Euro Jahreseinkommen überschreiten
- Ausfallhonorar bei Krankheit: 90% für bis zu 6 Wochen
- Einbeziehung in das Hamburger Personalvertretungsgesetz
(as)
Im Migazin erschien gestern ein ausführlicher und aussagekräftiger Beitrag von Christiane Carstensen (BVIB) zum aktuellen Umgang des BAMF mit den BSK-Lehrkräften. In ihrem Artikel "Mit Berufen spielt man nicht" übt Frau Carstensen massive Kritik an der aktuellen BSK-Politik des BAMF.
"Seit dem 24.02.22 zeichnet sich mit dem Überfall auf die Ukraine und dem Anstieg der Geflüchteten wieder einmal ein Lehrkräftemangel ab. Während Härtefallregelungen bisher unmöglich waren, hat das Bamf die Zugangsbeschränkungen für die Zusatzqualifizierung nun doch geändert und die Kollegen, die bisher ausgeschlossen wurden, können sich nun für die Bamf-Zusatzqualifizierung anmelden. Zusätzlich gibt es Ausnahmegenehmigungen für die Kollegen im Rentenalter. Gleichzeitig berichten Bamf-Mitarbeiter, dass man im Bamf überlege, die Zugangsbeschränkungen für Lehrkräfte generell zu senken, weil es einfach zu wenig Lehrkräfte gäbe.
Unabhängig davon, wie man zu den einzelnen Entscheidungen des Bamf steht, erweckt dieses irrlichternde Agieren kein Vertrauen in eine langfristige berufliche Perspektive. Warum sollte sich eine Uni-Absolventin mit einem Masterabschluss für Deutsch als Zweitsprache dafür entscheiden, in Bamf-Kursen zu unterrichten, wenn sie damit rechnen muss, dass ihr jederzeit von heute auf morgen trotz Abschluss und Berufserfahrung ihre berufliche Qualifikation abgesprochen werden kann und gleichzeitig ein paar Monate später darüber nachgedacht wird, die Zugangsbeschränkungen wieder zu senken?
Wie will man dem Lehrkräftemangel begegnen, wenn man Perspektiven nur für den Moment bietet?
Rein in die Kartoffel oder raus aus den Kartoffeln? Beliebigkeit oder Qualitätsstandards? Diese Frage will ich hier gar nicht beantworten. Aber ich will Sie fragen, wie man es verantworten kann, die Entscheidung über die berufliche Existenz von Menschen einer Bundesbehörde zu überlassen, die sich das Recht herausnimmt, über einen ganzen Berufsstand eruptiv nach dem eigenen tagesaktuellen Bedarf zu entscheiden. In jedem anderen Berufsfeld werden Fragen der Beruflichkeit in langen und mühevollen Aushandelsprozessen unter Beteiligung der relevanten Akteure wie Gewerkschaften, Berufsverbände, Universitäten etc. geregelt.
Für Lehrkräfte in Integrations- und Berufssprachkursen – immerhin 55.000 Menschen – gilt dieses Recht nicht. Sie sind in ihrer Beruflichkeit als überwiegend akademisch qualifizierte Lehrkräfte den eruptiven, kurzfristigen und nicht paritätisch getragenen Entscheidungen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge ausgeliefert. Und sich dann über den Lehrkräftemangel wundern!"
Die GEW Hamburg hat gestern eine Studie vorgestellt, die für alle in den BAMF-Kursen beschäftigten Lehrkräfte, vor allem die Festangestellten, von enormer Bedeutung ist. In der Studie geht es um die Arbeitszeit bzw. die sog. Zusammenhangtätigkeiten, also all dies, was zum Unterricht gehört, aber außerhalb der Unterrichtsstunden liegt.
"Hintergrund der von Detlef Zunker im Auftrag der GEW Hamburg erstellten Studie „Unterrichtsbezogene Zusammenhangstätigkeiten bei der Durchführung von Berufssprachkursen – Untersuchung der Konzepte für ihre Durchführung“ ist die überwiegend prekäre Beschäftigung im Bereich der staatlich verantworteten, aber meist privatwirtschaftlich durchgeführten Kurse der Arbeitsmarktdienstleistungen nach SGB II/SGB III sowie der Sprach- und Integrationskurse. Ein wesentlicher Sektor innerhalb dieses Kurs- und Angebotssystems sind Berufssprachkurse (BSK), die sich der wichtigen Arbeit der Integration von Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt widmen.
Seit Jahren wird von den zuständigen Gewerkschaften ver.di und GEW gefordert, dass die Beschäftigten in diesem Bereich tariflich entlohnt werden, und deutlich gemacht, dass nur mit einer Obergrenze von 25 UE pro Woche bei einer Vollzeitstelle die Qualität der Ergebnisse, die die Teilnehmenden erzielen, und die Arbeitsbedingungen für die Kursleitenden verbessert werden können. In den Betrieben unterrichten derzeit viele abhängig beschäftigte Kursleitende häufig 40, teilweise sogar mehr, UE pro Vollzeitstelle. Dies wird von den zuständigen Ministerien zwar kritisch gesehen, aber eine nachhaltige Verbesserung dieser Strukturen wird bisher mit Begründungen wie „stark standardisierte Lernformate“ nicht in Aussicht gestellt.
Hier entsteht jetzt Bewegung. Im April 2021 hat sich auf Einladung des BMAS unter Beteiligung der GEW ein „Expertengremium Berufssprachkurse“ konstituiert mit der Aufgabe, die Durchführung der BSK zu evaluieren und Vorschläge für eine Weiterentwicklung ihres Systems zu entwickeln. Betrachtet werden soll auch die maximale Anzahl von Unterrichtseinheiten, die bei einer Vollzeitstelle pro Woche abzuleisten sind, und das im Kontext ihrer unterrichtlichen „Zusammenhangstätigkeiten“.
Diese Untersuchung macht nach der dort bereits vorgelegten qualitativen Befragung des Bündnisses DAF/DAZ-Lehrkräfte einen nächsten Schritt zur Erlangung einer überprüfbaren Faktenbasis. Grundlage sind die im Auftrag von BMAS und BAMF erstellten Konzepte, in denen die Durchführungsvorgaben für die BSK festgelegt worden sind."
Im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) führt das Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) eine Befragung von Lehrkräften für Berufssprachkurse im Rahmen der Evaluation der DeuFöV durch.
Mit der Evaluation sollen die Perspektiven möglichst vieler beteiligter Akteure eingeholt werden, um daraus Gelingensbedingungen zu identifizieren und Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Berufssprachkurse abzuleiten. In der Befragung geht es um Ihre Erfahrungen und Einschätzungen, die Sie in Ihrer Tätigkeit als Lehrkraft gesammelt haben, aber auch um Einschätzung zu Punkten, die gut oder aber weniger gut laufen. Daher bitten wir Sie um Ihre Unterstützung und um die Beantwortung der Onlinebefragung (ca. 25 Minuten). Die Befragung erreichen Sie über folgenden Link: https://umfragen.f-bb.de/index.php/782197?lang=de
Wichtige Infos: Es kann sein, dass Sie den Zugang zur Befragung über einen Träger erhalten und bereits teilgenommen haben. In diesem Fall nehmen Sie bitte NICHT noch einmal teil. Selbstverständlich ist die Teilnahme an der Befragung freiwillig und die Daten werden nur in anonymisierter Form ausgewertet.
Hier finden Sie die Informationen zum Datenschutz und Datensicherheit. Für Ihr Engagement und Ihre Zeit danken wir Ihnen ganz herzlich. Eine Teilnahme ist noch bis 4. Juli 2022 möglich.
(f-bb)
Hallo!
Wir sind die DaF/DaZ Studis und wir organisieren Gespräche mit DaF/DaF-Studierenden, die in den Beruf einsteigen wollen und noch offene Fragen bezüglich der DaF/DaZ-Branche haben.
Gerne können wir uns in Präsenz im Ruhrgebiet treffen oder doch online über Zoom. Wir möchten solche Gespräche ermöglichen, um Tabus zu brechen, über Gehalt zu sprechen und über Arbeitsbedingungen und -chancen zu diskutieren.
Gerade im Studium können viele Fragen in Bezug auf die beruflichen Perspektiven auftauchen: Wie viel verdient man als DaF/DaZ-Lehrkraft? Wie sieht es bei der sozialen Lage aus? Welche Arbeitsmöglichkeiten gibt es überhaupt? und viele mehr. Weil wir uns für unsere finanzielle und berufliche Zukunft nach dem Studium sehr interessieren, wollen wir DaF/DaZ-Studierende über unsere Branche so gut wie möglich informieren. Den Austausch mit anderen Studierenden halten wir für essentiell, wenn es um den Berufseinstieg geht. Jede*r von uns sollte sich mit dem Thema intensiver auseinandersetzen und genau deswegen organisieren wir informative Gespräche zu Austausch und Diskussion. Seid dabei und sprecht uns an, um ein Gespräch mit euren KommilitonInnen zu ermöglichen!
Falls ihr an einem Austausch interessiert sein solltet, dann schreibt uns an dafdaz-studis@mailo.com, um ein Treffen mit uns zu veranstalten. Wir freuen uns auf euch!
Liebe Grüße
Delphine und Sandra
Deutschlehrkräfte des Bonner Offenen Kreises (BOK), einer lokalen Initiative des Bündnisses DaF / DaZ-Lehrkräfte haben gestern zum Tag der Arbeit am Bonner Demonstrationszug teilgenommen, um auf ihre prekären Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen. Die Fotos befinden sich unten in der Galerie.
Da alle Lehrkräfte dieser Basisinitiative auch GEW- Mitglied sind, geschah dies auf Einladung der Bonner GEW und mit deren guter Unterstützung.
Auf dem Bonner Marktplatz gab es eine Abschlusskundgebung, bei der auch Mitglieder des BOK die Möglichkeit hatten, über ihre derzeitigen ungesicherten Beschäftigungsverhältnisse zu berichten und Forderungen an die Politik nach fairen Arbeitsbedingungen auf lokaler Ebene, als auch Landes- und Bundesebene zu stellen:
Diese sind vor allem Vergütung nach TVÖD und eine Begrenzung der zu leistenden Unterrichtseinheiten für Festangestellte auf 25 UE pro Woche.
Da in zwei Wochen in NRW die Landtagwahlen stattfinden, hatten sich auch KandidatInnen der verschiedenen Parteien zur Kundgebung eingefunden und wurden somit über unsere Lage informiert.
Eines ist klar: Nur durch weitere gemeinsame Aktivitäten der Deutschlehrkräfte bundesweit wird sich unsere Lage wirklich verbessern!
In dem Beitrag "Honorarkräfte fordern Absicherung" des Bonner General-Anzeigers kommt auch unsere Kollegin zu Wort: "Auch beim Arbeitgeber von Monika Strauß-Rolke sind die wenigsten fest angestellt. Die Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache ist an einer Bonner Sprachschule tätig. „Seit 20 Jahren bekommen wir nur Fünf-Wochen-Verträge, obwohl wir im staatlichen Auftrag tätig sind“, sagte Strauß-Rolke und forderte eine Absicherung für Lehrkräfte."
Auch in Hamburg (s. Foto oben) haben unsere Kolleg*innen aus dem Bündnis zusammen mit der GEW demonstriert.
(BOK)
"Das Haus der Selbständigen in Leipzig lädt Honorarlehrkräfte zu einem bundesweiten Vernetzungstreffen ein! Es findet am 27. April, 18-20.30 Uhr sowohl online als auch vor Ort (hybrid) statt.
Das Vernetzungstreffen dient dem Austausch von Erfahrungen darüber, wie kollektives Handeln um verbindliche Vereinbarungen mit (öffentlich-rechtlichen) Auftraggeber*innen gelingen kann. Die Einladung richtet sich in erster Linie an die Honorarlehrkräfte selbst. Wir laden aber auch explizit hauptamtliche Gewerkschaftssekretär*innen von ver.di und der GEW ein, ebenfalls teilzunehmen und sich dieser Mitgliedergruppe stärker anzunehmen sowie ihre Erfahrungen zu teilen.
Unter diesem Link findet ihr die Veranstaltungsankündiung und könnt euch anmelden. Wir freuen uns auf eure Teilnahme!"
(pp)
Die GEW informiert in ihrer Pressemitteilung über das Ergebnis der Tarifverhandlungen von ver.di und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft mit der Zweckgemeinschaft des Bundesverbandes der Träger beruflicher Bildung e.V. (BBB). Der Mindestlohn für das pädagogische Personal in der Weiterbildung werde in den kommenden Jahren kräftig steigen.
"Die Tarifeinigung sieht vier Erhöhungsschritte vor: Ab dem 1. Januar 2023 um 4 Prozent, ab dem 1. Januar 2024 um weitere 4 Prozent, ab dem 1. Januar 2025 um weitere 4,25 Prozent, ab dem 1. Januar 2026 um weitere 4,5 Prozent."
Dieser Mindestlohn ist auch für die Lehrkräfte in den BAMF-Kursen sehr wichtig, denn die Festangestellten werden meistens nach ihm bezahlt, leider ohne eine Faktorisierung des Unterrichts, sodass sie meistens weit unter diesem Mindestlohn liegen, wenn man Vor- und Nachbereitung sowie andere Aufgaben berücksichtigt.
Auch für die Honorarkräfte ist der Mindestlohn entscheidend, weil er in Honorar umgerechnet wird und als Orientierung für das BAMF-Mindesthonorar dient. 2020 hat der Haushaltsausschuss des Bundestages beschlossen, dass das Mindesthonorar an die Erhöhungen des Mindestlohns in der Weiterbildung angepasst wird. Diese Dynamisierung hatte das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte jahrelang gefordert. Das Bündnis ist der Auffassung, dass bereits am 1. Januar 2022 das Mindesthonorar hätte angepasst und auf ca. 43 € erhöht werden müssen. Diesbezügliche Schreiben des Bündnisses ans BAMF, BMI und BMAS sind bis jetzt nicht klar beantwortet worden. Das Bündnis kann nur noch einmal an alle Lehrkräfte appellieren, sich im Bündnis zu engagieren, in die Gewerkschaften einzutreten und den Hamburger Appell zu unterschreiben. Die Passivität, Ignoranz und Indolenz sehr vieler Kolleg*innen scheinen mit- wenn nicht sogar hauptverantwortlich für die schlechte Lage in unserer Branche zu sein.
(as)
Es ist geschafft, beim zweiten Anlauf, 22 von 30 Punkten. Wie viele haben es nicht geschafft, die jahrelang als BSK-Dozent:innen tätig waren? Vielleicht aus Zeitmangel, vielleicht aus anderen (wirtschaftlichen) Gründen. Denn zu den veranschlagten 160 UE für Modul-Seminare und Selbstlernphase kam mindestens noch eine Woche für das auszuarbeitende Portfolio hinzu. Also fünf, vielleicht sechs Wochen Arbeits- und Einkommensausfall oder entgangener Erholungsurlaub. Wäre dies möglich, wenn wir beim BAMF angestellt gewesen wären?
Laut § 3 (Fn 2) AwbG hat ein Arbeitnehmer einen Anspruch auf Arbeitnehmerweiterbildung von fünf Arbeitstagen im Kalenderjahr. Der Anspruch von zwei Kalenderjahren kann zusammengefasst werden. Diesen Vorzug haben die freiberuflichen BSK-Dozent:innen nicht. Sie tragen die Last des Verdienstausfalls durch die vom BAMF auferlegte Weiterbildung selbst. Für die ZQ-Anbieter ein Segen, für die teilnehmenden Dozent:innen eine schwere Last, die mit Sicherheit nicht jede/r tragen konnte.
Nach diesem dreiviertel Jahr war ich erschöpft, dazu kam Corona mit vielen Umbrüchen und (finanziellen) Unsicherheiten. Auch ohne Corona, wäre diese Zusatzqualifizierung eine Tortur gewesen. Und man fragt sich am Ende: Für was? Was haben wir dazugelernt? In der Einstiegsreflexion wird gefragt, ob wir Probleme hätten bei der Erklärung der Syntax? Das musste ich 5x lesen und konnte nicht glauben, dass man dies bezweifeln könnten? Als frage man einen Bäcker, ob er den Unterschied zwischen Hefe- und Sauerteig kenne. Was haben wir gelernt? Die Anwendung von verschiedenen digitalen Apps. Wobei die Vorbereitung dieser netten Einlagen sehr zeitaufwändig ist und die Frage bleibt: Haben wir diese im Unterricht? Und die Szenariotechnik, sie war es wert, die ZQ zu belegen. Doch der Rest? Mir schien es, als würde in einem Rundumschlag die gesamte DaF/Z-Ausbildung inklusive einem versteckten (nachträglichen) Einstellungsgespräch, in dem persönlichste Dinge in Erfahrung gebracht werden sollten (Einstiegsreflexion) nochmals abgefragt.
Ist das BAMF unser direkter Arbeitgeber oder sind es die Kursträger? Oder sind diese die Subunternehmer des BAMF? Liegt hier eventuell Scheinselbständigkeit vor? Nein, soweit wollen wir nicht denken … Wir lieben unsere Freiheit. Doch die Auflagen (mehrwöchige Schulungen bei Verdienstausfall) haben ein Limit, die im selben Rahmen wie bei Festangestellten mit bezahltem Bildungsurlaub abgeglichen werden müssen.
Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass vorab, wie in jedem modernen Unternehmen, erst einmal in einer Diskussionsrunde eruiert worden wäre, was die Dozent:innen selbst für einen Fundus an Verbesserungsvorschlägen vortragen können. Ich hätte da folgende:
- Berufspraktika während des Kurses (z. B. 1x wöchentlich), da die TN meist völlig isoliert zu Hause lernen und keinen Kontakt zu Deutsch-Muttersprachlern finden.
- Nach jedem Modul einen Kurztest mit Antwortbogen, der extern maschinell korrigiert wird, zur Entlastung der Dozent:innen. Ich z. B. komme in meinem Zeitrahmen nicht hinterher mit der Korrektur von Kurztests.
Abschließend hoffe ich, dass uns Selbiges nicht noch einmal widerfährt: Fast ein Jahr kein Erholungsurlaub oder ein Verdienstausfall von mehreren Tausend Euro, der nicht einfach so kompensiert werden kann.
Claudia Müller
Die Onetz-Zeitung berichtet in einem Beitrag über Harald Krämer, einen VHS-Fachbereichsleiter, der für Integrationskurse zuständig ist.
Er fordert .einen Abbau des bürokratischen Aufwands bei der Durchführung der Kurse und eine Erhöhung des finanziellen Erstattung. Es gebe zwar eine große Nachfrage an Integrationskursen, aber mittlerweile keine Lehrkräfte mehr. "Krämer wünscht sich Pädagogen einzusetzen, die in anderen Ländern eine Lehrbefugnis erworben hätten. Die werde aber oft in Deutschland nicht anerkannt und er könne sie deshalb nicht einsetzen."
"Stand heute, sind wir dicht. Wir haben keine Lehrkraft mehr, um bis Mai weitere Integrationskurse anzubieten. Die Bedingungen, die an eine Lehrkraft gestellt würden, seien hoch. Wenn das Anforderungsprofil heruntergeschraubt würde, auch ohne den Qualitätsstandard zu gefährden, könnte man noch die eine oder andere finden."
"Die Stundenhonorare hätten sich verdoppelt, rechnet Krämer vor. Aber die Sätze, die wir pro Unterrichtseinheit und Teilnehmer erhalten, sind nur marginal angehoben worden. Dabei sei der Aufwand, solche Lehrgänge abzuwickeln, inzwischen enorm."
(as)
Heute veröffentlichen wir unten einen vierzehnten Bericht zur ZQ BSK. Schickt uns bitte keinen weiteren Texte! Wir, das Bündnis, werden dann in einigen Wochen eine Auswahl ans BAMF und BMAS schicken.
Die etwas andere Abschlussreflexion
Ein Teil Lebenszeit und -qualität gestohlen - so sehe ich das. Mehrere Monate hat mich dieser Wahnsinn mit all seinen Widersprüchen in der Zwangsmaßnahme gekostet. Und ich hatte noch das "Glück", von meinem Arbeitgeber freigestellt worden zu sein - zumindest für die Onlinepräsenz (natürlich nicht für die Vor-, Nachbereitungs- und die Zeit, die man für das Portfolio aufbringen musste). Das wäre jedoch zwingend notwendig. Aber dieses "Glück" haben eben nicht viele, wenn man freiberuflich tätig ist.
Und wo gibt es überhaupt sowas, dass Lehrer:innen an öffentlichen Schulen nachgeprüft werden mit einem immensen zweifelhaften Aufwand, der seinesgleichen sucht. Mit der Mutmaßung, dass wir demnächst alle toll ausgebildete BSK'ler in die Prüfungen entlassen, da wir als Lehrkräfte ja jetzt sooooooooo viel gelernt hätten (wozu wir vorher NICHT fähig waren). Was für ein Schmu - der Fisch stinkt vom Kopf. Könnte es vielleicht sein, dass das dahinterstehende System sowohl der Integrations- als auch der Berufssprachkurse einfach völlig realitätsfremd ist? Haha ... "Erfolgsgeschichte". Wo erfahrenes Lehrpersonal dann zum Wohle unserer Kursteilnehmer:innen mit ihrem über Jahrzehnte entwickelten Stil von jungen Fortbildner:innen unterrichtet werden, die noch nicht einmal das Zitieren beherrschen, deren links ins Leere führen und das BAMF heilig sprechen. Man wisse ja, dass das alles viel zu viel sei blablabla, kamen dann pseudosozial in Gutmenschenmanier Sprechblasen daher. Ausgefüllt mit Inhalt oder wenigstens mal leichtem Gegenwind wurden diese Allgemeinplätze nicht, waren sie doch nur der Tatsache geschuldet, uns ein wenig zu befrieden und Gleichheit vorzutäuschen, wo keine war. Auch die Möglichkeit nur in Erwägung zu ziehen, dass weniger manchmal mehr ist bei der Fülle an Material, wurde noch nicht einmal im Ansatz verwirklicht. Ständig sollen wir kritisch und v.a. hochreflektiert sein, gleichzeitig mit Quellenverzeichnissen arbeiten, während die Fortbildner:innen Kritik von sich gewiesen haben (begründet zum Teil mit Zeitmangel; ein Schelm, wer Böses dabei denkt).
Das BAMF an sich stellt ebenfalls das Konzept nicht in Frage, wie man nachlesen kann. Welche Konzeption diesem Sammelsurium an mehreren tausend Seiten zugrundeliegt, die allein vom BAMF zur Verfügung gestellt werden und die zu lesen sind an Durchführungshinweisen, Konzepten, Lernzielen etc., erschließt sich mir bis heute nicht. Pure nicht anlassbezogene Theorie. Während wir als als Moderator:innen in unseren Kursen damit beschäftigt sind, mit hohem Aufwand immer mehr Verwaltungstechnisches für das BAMF, die Jobcenter und die Träger zu erledigen oder Sozialarbeit zu betreiben.
Ver.di hat einen Lüneburger Appell veröffentlicht und eine Petition gestartet. Im Appell wird ein Tarifvertrag mit fairen Arbeitsbedingungen und gerechter Bezahlung für alle Beschäftigten der VHS REGION Lüneburg gefordert.
Die wichtigsten Kernforderungen für den Tarifvertrag sind:
- Anwendung des TVöD für alle Beschäftigten: keine schlechtere Bezahlung für die Kursleiter:innen
- Einführung einer jährlichen Sonderzahlung für alle Beschäftigten
- Gerechte Eingruppierung für die anspruchsvollen Tätigkeiten in der VHS: Gute Arbeit – Gute Leute – Gutes Geld!
- Faire Überleitung aller Beschäftigten in den neuen Tarifvertrag
(as)
Ver.di will Tarifverträge für alle Solo-Selbstständigen abschließen und Arbeitsbedingungen notfalls über Honorarempfehlungen verbessern
Am 24.2.2022 hat ver.di der EU-Kommission eine Stellungnahme vorgelegt, aus der hervorgeht, dass kollektive Tarifverhandlungen mit den Auftraggebern ausnahmslos für alle Solo-Selbstständigen legalisiert werden müssten, um die prekären Arbeitsverhältnisse in einzelnen Branchen zu verbessern.
(lg)
Im März wird Kantar eine Telefonbefragung bei den Kursträgern durchführen. Im Rahmen der Telefoninterviews wird das Evaluationsteam die Träger ebenfalls um Informationen zur Befragung der Lehrkräfte bitten (Online-Befragung durch das f-bb).
Das SprecherInnenteam des Bündnisses appelliert an die befragten Träger und vor allem an die befragten Lehrkräfte, auch die prekären Arbeits- und Einkommensverhältnisse zu thematisieren, denn sie haben einen enormen Einfluss auf die Qualität des Unterrichts. Man denke nur an die Arbeitsbelastung, wenn man 40 UE um mehr pro Woche unterrichtet. Denkbar wäre auch andere Themen, z.B. die Qualität der neuem Lehrwerke, Auswahl der Themen oder die neuen Prüfungen mit ihrer fast ausschließlichen Fixierung auf die beruflichen Themen.
(as)
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Selbstständigenverbände (BAGSV), der auch das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte angehört, feiert ihr fünftes Jubiläum.
In dem Beitrag "5 Jahre BAGSV": „Die Politik kommt nicht mehr an uns vorbei“ wird nicht über die Gründung und Struktur des Dachverbandes gesprochen, sondern natürlich auch über seine Erfolge. Der größte war bis jetzt die Senkung der GKV-Mindestbeiträge für Selbstständige. "Am 01.01.2019 wurde im Rahmen des GKV-Versichertenentlastungsgesetze die Mindestbeiträge für Selbstständige um 57 Prozent gesenkt, eine Ersparnis von rund 750 Millionen Euro, die Soloselbstständige mit niedrigem Verdienst zuvor zu viel bezahlt hatten." Gerade die Lehrkräfte in der Erwachsenenbildung, darunter auch viele DaFZ-ler, profitieren davon.
(as)
Das MiGAZIN befasst sich in seinem Beitrag "Noch Luft nach oben bei der Integration" mit dem Bericht des Sachverständigenrates für Integration und Migration. Der Anlass ist der zehnte Jahrestag des Nationales Aktionsplans Integration.
(as)
Corona hat unser Leben durchgeschüttelt, doch wie hat sich die Arbeit in der Krise verändert? Online-Unterricht, größtmögliche Distanz in den Räumen, Wegbrechen von Kursen, finanzielle Sorgen. Zu diesen Themen führt die „Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften“ zusammen mit der Universität Osnabrück eine Umfrage bei Soloselbstständigen durch.
„In der Befragung geht es um Infektionsrisiken und Schutzmaßnahmen, den Umgang des Arbeitgebers mit der Pandemie, wirtschaftliche Folgen, Mitbestimmung, Kinderbetreuung und die Einschätzung der Politik“.
Gerade hat die nächste Befragungsrunde des Arbeitswelt-Monitors „Arbeiten in der Corona-Krise“ begonnen. Eine Teilnahme ist bis zum 15. März 2022 möglich.
Die Startseite der Befragung lautet: www.arbeit-corona.uni-osnabrueck.de
Wir, das SprecherInnenteam des Bündnisses, empfehlen diese Umfrage, damit auch die DaF/DaZ-Lehrkräfte gehört werden.
(hs)
In seinem aktuellen Trägerrundschreiben Berufssprachkurse 02/22 (hier unten) informiert das BAMF über die Einführung von vier neuen Zertifikatsprüfungen „Deutsch-Test für den Beruf“ (DTB).
"1. Als erster bundesweiter Prüfungstermin für die DTB sind Freitag und Samstag, der 1. und 2. Juli 2022 vorgesehen. Danach finden die DTB alle 14 Tage freitags und samstags im Wechsel mit den DTZ-Terminen (Deutsch-Test für Zuwanderer) statt.
2. Die Anmeldung zu den ersten DTB wird ab Anfang Mai online möglich sein.
3. Alle Berufssprachkurse mit dem Sprachniveauziel A2, B1, B2 und C1, • die am 15. Februar 2022 oder später beginnen und • deren letzter Kurstag laut Kursbeginnmeldung nach dem 20. Juni 2022 geplant ist, müssen die neuen DTB zum nächstmöglichen Prüfungstermin verwenden.
4. Für Berufssprachkurse, die bereits vor dem 15. Februar 2022 begonnen haben und deren geplantes Kursende nach dem 20. Juni 2022 liegt, können die Träger nach eigenem Ermessen entweder den entsprechenden DTB oder eine entsprechende DTB-alternative Zertifikatsprüfung auswählen. 5. Für Berufssprachkurse, die vor dem 20. Juni 2022 enden, wählen die Träger so wie bisher nach eigenem Ermessen eine entsprechende DTBalternative Zertifikatsprüfung aus."
„Deutsch-Dozenten gesucht. Europa-Universität: Mehr als 100 Studenten aus dem Ausland sind auf Sprachkurse angewiesen / doch Lehrkräfte sind schwer zu finden – offenbar auch wegen der schlechten Bezahlung“ heißt es im Flensburger Tageblatt vom 26.01.2022.
In dem Artikel wird endlich öffentlich die Höhe der Vergütung der Honorarkräfte (Lehrbeauftragten) an der Universität thematisiert. Man erhält dort nur 25,68 € pro UE. Zeitgleich wird aber auch um Deutsch-Dozenten geworben. Denn die formalen Anforderungen an der Uni seien dabei nicht besonders hoch, wie es heißt. „Eine Ausbildung als DaZ-Lehrkraft oder eine Zulassung durch das BAMF, wie sie für Integrationskurse oder Berufssprachkurse vorgeschrieben sind, sind zwar erwünscht, aber nicht zwingend erforderlich.“ Trotzdem kann die Europa-Universität Flensburg fünf von sieben Lehraufträgen nicht besetzen. Die für DaFZ Zuständige macht die Corona-Pandemie dafür verantwortlich. Die Uni weist jedoch auch auf die mit der generellen Unterfinanzierung verbundenen schlechten Arbeitsbedingungen der Dozent*innen hin.
Zur Lage an der Flensburger Uni hat sich spontan eine norddeutsche Kollegin geäußert: „Kommt alle her, wenig Lohn für wenig Ausbildung.“ Da gratulieren wir doch den Studierenden, dass sie so einen „qualitativen“ Unterricht bekommen. Das Studium an der Uni lohnt sich! Alles easy! Wo ist der Qualitätsanspruch geblieben? Wo die Würdigung der Dozenten für qualitative Arbeit? Wie bitter. Akademische Bildung adé. Und Corona ist nicht an allem Schuld – nicht am Dozentenmangel.
(gb/as)
„Die Kleinstunternehmen leiden besonders stark unter dem aktuellen Pandemieverlauf“, sagt Dr.Klaus Wohlrabe, stellv.Leiter des ifo Zentruns für Makroökonomik und Befragungen sowie Leiter Befragungen in einer Pressemitteilung. „Für viele kleine Unternehmen wird das wirtschaftliche Überleben immer schwieriger, je länger die Pandemie dauert“
Tatsächlich habe sich das Geschäftsklima für Kleinstunternehmen (weniger als 9 Mitarbeitende) und Soloselbstständige im Dezember 2021 verschlechtert, denn der aktuelle Index (die Januarbefragung läuft derzeit) sank deutlich unter den der Gesamtwirtschaft. So bildet der statistische Messwert zu Jahresende laut Konjunkturumfrage eine desolate Stimmung in der Geschäftslage ab, während gleichzeitig die Erwartungen der Kleinstunternehmenden und Selbstständigen ein wenig steigen und zarte Hoffnung auf bessere Zeiten widerspiegeln.
Eine Existenzbedrohung sähen rund ein Viertel der Kleinstunternehmen und Selbstständigen, beantworteten sie doch die Frage „Würden Sie sagen, dass Ihr Unternehmen durch die aktuellen coronabedingten Beeinträchtigungen in seiner Existenz bedroht ist?" (ifo) zu 24,9% mit ja. In der Gesamtwirtschaft (= Gesamtheit aller Unternehmen) fiel die Antwort mit 14,4% deutlich niedriger aus.
Das Bündnis hatte im November aufgerufen, monatlich an der Befragung teilzunehmen. Es ist wichtig, weiterhin mitzumachen, damit das ifo Institut in den monatlichen Konjunkturumfragen auch die Lehrkräfte als Soloselbstständige berücksichtigen kann. Umso besser, wenn möglichst viele und viele kontinuierlich dabei sind! Da das sog. Segment Kleinstunternehmende und Soloselbstständige nämlich erst im August 2021 an den Start ging, sind noch keine Saisonbereinigungen möglich.
Für das ifo bleibt die künftige Entwicklung spannend. Davon wollen wir uns doch anregen lassen und mitmachen.
(chh)
Die WirtschaftsWoche befasst sich in ihrem Beitrag "Die Corona-Soforthilfen sind eine tickende Bombe" auch mit der Lage der DaFZ-Lehrkräfte.
„Es war damals nicht klar, ob die Soforthilfen nur für die Betriebskosten oder auch für den Lebensunterhalt genutzt werden durften“, sagt Hedwig Schulte vom Bündnis DaF/DaZ Lehrkräfte. Viele Honorarlehrkräfte seien durch die Pandemie in finanzielle Notlagen geraten und hätten deshalb im März 2020 Corona-Soforthilfen beantragt. Nun drohe ihnen eine nahezu vollständige Rückzahlung.
Mit den Corona-Soforthilfen habe die alte Bundesregierung der neuen Regierung eine tickende Zeitbombe hinterlassen, meint Andreas Lutz vom Verband Gründer und Selbstständige (VGSD). "Selbstständige, deren Geschäft bereits im März 2020 unter der Pandemie gelitten hätte, seien nun auch durch die Rückzahlung wieder schwer betroffen. Besonders prekär ist die Lage der Soloselbstständigen. Diese haben oft kein Büro und deshalb auch keine Fixkosten, für die sie die Soforthilfe hätten beantragen können. Für Lebenshaltungskosten wie Wohnungsmiete, Lebensmittel oder Krankenkasse durfte das Geld nicht verwendet werden. Stattdessen wurde Soloselbstständigen empfohlen, die Grundsicherung in Anspruch zu nehmen." „Vorher hätten Sie aber noch Ihre Altersvorsorge aufbrauchen müssen“, sagt Lutz.
(as)
Wir - das Institut für Internationale Kommunikation e.V. (IIK) in Düsseldorf und Berlin, haben jetzt unsere ZQs 2022 freigeschaltet. Wir setzen die vom BAMF vorgegebenen Inhalte möglichst praxisrelevant um und nehmen dabei auf die große Belastung der Lehrkräfte durch die ZQ große Rücksicht. Das fängt schon bei den Formaten an: Zur Auswahl stehen (bei Beginn vor dem 19.3.2022) zwei besonders lehrkräftefreundliche reine Online-Formate und nach dem 19.3. ein möglichst lehrkräftefreundliche Präsenzformat (mit den dann noch max. zugelassenen 25% Online-Anteil) an zwei Standorten.
Alle ZQs, die im ersten Quartal 2022 beginnen, sind so konzipiert, dass man noch bis zum Stichtag 30.6.22 die erweiterte Zulassung für BSK-Kurse in Händen halten kann. Hier wird es ganz gewiss keine Verlängerung mehr von Seiten des BAMF geben. Und wer sich zu einer dieser ZQs verbindlich anmeldet, kann außerdem noch vor dem 30.6. begonnenen Kurse zu Ende führen, auch wenn das Enddatum erst in der zweiten Jahreshälfte liegt. Das ist vor allem für neue Kolleg:innen wichtig, die erst im Laufe des 1. Halbjahres ihre 300 UE in BAMF-Kursen zusammenbekommen, die ja die Voraussetzung für die Zulassung zu einer ZQ sind.
Hier die Formate im Überblick:
1. 100%-Online
a) fünf Wochenenden à durchschnittlich 16 UE
b) 9 Wochen mit 2 festen Nachmittagen oder Vormittagen à 4-6 UE
Wie empfehlen eigentlich vor allem die Variante b) weil sie sich nach unseren Erfahrungen am besten berufsbegleitend erledigen lässt und die Selbstlernphasen vorwiegend am Wochenende gestaltet werden können.
2. 75% Präsenz und 25% Online
- Standorte Düsseldorf und Berlin
- insgesamt 5 Wochenenden, davon eines rein Online
- Auftakt jeweils freitags mit 2 UE online + Samstagnachmittag und Sonntagvormittag in Präsenz
- bei weiterer Anreise nur eine Übernachtung erforderlich
Generell zeigt unsere Erfahrung mit über 30 abgeschlossenen Online-ZQs, dass es sich allgemein und gerade bei der Online-Variante empfiehlt, die ZQ "am Stück" zu machen, damit man sich nicht immer wieder neu eindenken muss und die notwendigen (Arbeits- und Online)-Routinen entwickelt. Das ist auch für das Portfolio sehr hilfreich, dass ZQ-begleitend von uns unterstützt wird, und zum Ende der ZQ dann auch "fertig" sein kann. Das ist mit der näher rückenden endgültigen Frist besonders wichtig.
Generell stehen wir auch gerne für Rückmeldungen zu den Erfahrungen mit der ZQ-Durchführung aus Sicht eines ZQ-Anbietenden, speziell in der Online-Variante, zur Verfügung. Kolleginnen und Kollegen, die sich online unsicher fühlen, bieten wir nicht nur ein generelles "Onboarding" an, sondern leisten auch sehr viel individuellen Support durch unser IT-Team, das schon vielen weitergeholfen hat, die dann die ZQ auch geschafft haben.
(ikk)
Heute veröffentlichen wir unten einen dreizehnten Bericht zur ZQ BSK. Wir, das Bündnis, bitten Euch um Erfahrungsberichte über Eure BSK-Zusatzqualifizierungen. Schickt uns bitte den Text in anonymisierter Form zu, und schreibt bitte gleich, ob Ihr mit einer Veröffentlichung einverstanden seid. Wir werden dann in einigen Wochen eine Auswahl ans BAMF und BMAS schicken.
Ich habe in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 an einer ZQBSK teilgenommen, damit ich weiterhin unterrichten darf. Zu mir: Habe 35 Jahre Deutsch und Englisch an einer Hauptschule unterrichtet und mittlerweile auch mehr als 3000 UE in BSKs. Die Unterstellung, dass die schlechten Ergebnisse der Teilnehmende an diesen Kursen auf die Dozenten
zurückzuführen sind, ist zunächst schon mal inakzeptabel. Hier fehlt es an der Reflektion des eigenen Handelns beim Bamf und bei telc. Welche Ziele, welche Aufgaben, welche Standards in Prüfungen, Aufbau von Prüfungen, Bewertung etc.. Die Dozenten werden ständig zur Selbstreflektion aufgefordert, was offensichtlich das Bamf und telc im eigenen Hause nicht für notwendig halten.
Die Fortbildung war vonseiten des Trägers und der Dozenten so gut es ging vorbereitet. Sie müssen den von "oben" kommenden Vorgaben folgen, und das ist nicht immer einfach. Trotzdem blieben Fragen offen wie z.B. genaue und eindeutige Aufgabenstellungen für das Portfolio oder eindeutige Vorgaben zum Umgang mit Fehlzeiten. Die zeitliche Aufteilung der einzelnen Module war m.E. nicht immer logisch, denn es kam vor, dass ein Thema bearbeitet wurde, aber nicht schriftlich beendet werden konnte, weil der entscheidende Teil erst 4 Wochen später dran kam. Alle Dozenten, die ich kennenlernte, versuchten ihr Bestes und konnten einem
auch den Druck, unter dem man stand, etwas nehmen. Es entwickelte sich trotz online-Vermittlung ein angenehmes Arbeitsklima zwischen Dozenten und Teilnehmenden sowie zwischen den Teilnehmenden untereinander. Trotzdem sehnte man das Ende herbei, denn inhaltlich ist die gesamte Fortbildung viel zu umfangreich und für Teilnehmer, die "nebenher" noch einen Kurs leiten, eine Zumutung. Die einzelnen Vorbereitungen für jedes Modul waren nicht zu bewältigen.
Für mich waren nur wenige Inhalte neu. Ich konnte meine Kompetenz bezüglich des online-Lernens etwas verbessern und ich bin etwas sicherer in der Bewertung von Leistungen geworden, die ich allerdings auch schon vorher zu 98% richtig einschätzen konnte. Einige fachspezifische Ausdrücke haben sich geändert. Mein Unterricht wird sich nach dieser Fortbildung aber nicht wesentlich ändern oder verbessern. - Ich halte eine Differenzierung bezüglich der Vorkenntnisse der Lehrkräfte für wichtig. Es ist ein Unterschied, ob ich aus einem kaufmännischen Beruf komme und gerade 300 UE in einem BSK absolviert habe, oder ob ich mich
schon viele Jahre mit Pädagogik, Sprache und Unterricht beschäftige.
Die Fortbildung hatte zu viele Aufgaben, die fast allen Teilnehmern mehr oder weniger bekannt waren. Ausbildung oder Studium, Berufserfahrung, Umgang mit Menschen, Deutschkenntnisse und Vermittlung der deutschen Sprache kann jeder Teilnehmer nachweisen. Insgesamt wäre weniger mehr gewesen. Die meisten Fragen bezogen sich auf das Portfolio, den Schlüssel für die Fortsetzung der Arbeit, um hier nichts falsch zu machen.
Ich bin froh, den enormen Zeitaufwand und die Fleißarbeit des Portfolios hinter mir zu haben! Und ich bin sehr gespannt auf die Argumentation des Bamf, wenn sich trotz dieser Zwangsmaßnahme keine besseren Ergebnisse der BSK-Teilnehmer eistellen!
(BzD)
Heute veröffentlichen wir unten einen zwölften Bericht zur ZQ BSK. Wir, das Bündnis, bitten Euch um Erfahrungsberichte über Eure BSK-Zusatzqualifizierungen. Schickt uns bitte den Text in anonymisierter Form zu, und schreibt bitte gleich, ob Ihr mit einer Veröffentlichung einverstanden seid. Wir werden dann in einigen Wochen eine Auswahl ans BAMF und BMAS schicken.
Zurzeit schreibe ich am Portfolio der ZQ BSK, und es kostet mich regelrecht Überwindung, dafür Zeitfenster in meinem Alltag freizuschaufeln. Das liegt daran, dass diese ZQ in keiner Hinsicht rund oder gut durchdacht ist, denn wenn das so wäre, so würde ich sehr gern daran arbeiten.
Meine Kritikpunkte sind folgende:
Inhaltliche Überfrachtung: Den kompakten Inhalten wird zu wenig Zeit gegeben. Ich frage mich auch, wie man all die Aufgaben neben einer Erwerbstätigkeit noch leisten soll. Ich selbst bin an einer Berufsschule beschäftigt. Klausuren und Halbjahresnoten können nicht geparkt werden.
Reines Online-Format: Es ist kein Geheimnis, dass Online-Unterricht weniger effektiv ist als Unterricht im Klassenraum. Gerade diese Inhalte, ob nützlich oder nicht, erfordern eine gründliche Durcharbeitung, die in diesem Format schwierig bis unmöglich ist. Ich bin mir sicher, dass diese ZQ nicht so dringend ist, dass man damit nicht bis zu einer Normalisierung der Pandemiesituation hätte warten können, um wenigstens teilweise in Klassenraumpräsenz zu unterrichten.
Unterschiedliche Medienkompetenz der TN: Während einigen TN Zoom-Knöpfe erklärt wurden, blieb dem Rest nichts weiter übrig, als diese Erklärungen untätig abzuwarten. Dies war zu Beginn des Kurses sehr lästig und zog sich über das erste Wochenende.
Organisation: Ich habe es als harschen Eingriff in mein Privatleben empfunden, dass fünf ganze Wochenenden von der Zusatzqualifikation belegt wurden. Auch am Sonntag der Bundestagswahl war Kurszeit! Zudem beträgt die Bildschirmzeit je Kurstag 6 Stunden (Pausen bereits abgezogen). Dieser Wochenendeinsatz hatte zur Folge, dass ich montags geistig kaum einsatzfähig war, da die Erholungszeit fehlte. Nach dem letzten Kurswochenende streikte mein Rücken durch so viel Sitzzeit. Vier Tage lang musste ich Schmerzmedikamente nehmen, um mich wenigstens langsam bewegen zu können.
Mit dem Trägerrundschreiben (TRS) 21 im Jahr 2021 ist es nun da: das bisher fehlende Konzept für den berufsfeldübergreifenden Basiskurs C2 gemäß der DeuFö-Verordnung.
Im TRS 21 21 sind in Anlage 2 die berufsfeldübergreifenden Deutschkenntnisse unter dem Erwerb sprachlich-kommunikativer Kompetenzen vermöge berufsbezogenen Inhalten formvollendet ausgeführt. An der Volkshochschule Berlin Mitte erprobt, ist in der Vorbemerkung zu erfahren, kann es nun bundesweit unter pädagog. Begleitung umgesetzt werden – dank des Verfassens zweier Kursleitenden, deren langjährige Erfahrungen sowie Erkenntnisse aus den beiden Kursen an der Volkshochschule Berlin Mitte in das Konzept eingeflossen sind“ und welche in „maßgeblichen Teilen (insbesondere hinsichtlich der Lernziele, Lerninhalte und Methoden)“ mitgewirkt haben.
Wir gratulieren zum umfangreichen Elaborat!
„Darüber hinaus wurde der Konzeptentwurf mit einem Gremium von Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis intensiv diskutiert und unter Berücksichtigung ihrer Anmerkungen finalisiert.
Das Bundesamt dankt der Volkshochschule Berlin Mitte, dem Kursleitenden- und Autorenteam Gudrun Carl und Dieter Hartmann sowie den beratenden Expertinnen und Experten Prof. Dr. Olaf Bärenfänger
(Universität Leipzig), Stefanie Dengler (Goethe-Institut e.V.), Prof. Dr. Christian Efing (RWTH Aachen University), Dr. Olga Haber (Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch im Förderprogramm IQ), Dr.
Christina Kuhn (Friedrich-Schiller-Universität Jena) und Gaby Wegscheider (Volkshochschule Berlin Mitte).“
Zum Adventstreffen lud die BAGSV (Bundesarbeitsgemeinschaft der Selbstständigenverbände) am 8.Dezember 2021 ein. Dabei tauschte man die bisherigen Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen aus. Unser Bündnis gehört der BAGSV an.
Der VGSD e.V. spricht in seinem Blogbeitrag vom wertschätzenden Ton des Koalitionsvertrags und lobt dabei u.a. die Senkung der Mindestbeiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung sowie den kleinen Schritt der Verbesserung des Zugangs zur freiwilligen Arbeitslosenversicherung. Die Themen Statusfeststellungs-verfahren und Altersvorsorgepflicht werden weiterhin kritisch verfolgt.
Jimdo-Geschäftsführer und -Mitgründer Matthias Henze und Vice President Marketing bei Jimdo Stefanie Hämmerle setzen sich für www.wir-im-ifo.de, den Geschäftsklimaindex und die Sichtbarkeit von Kleinstunternehmenden und Selbstständigen ein. Um in der Politik und den Medien sichtbar zu werden, rufen sie auf, bei der monatlichen Umfrage kostenfrei mitzumachen. Nicht nur, dass Kleinstunternehmende und Selbstständige als Gruppe 81 % aller Unternehmen im Land ausmachten, so sei bisher eine hohe Anzahl an Registrierungen von der genannten Gruppe zu verzeichnen. Eine Überraschung – für das ifo!
Heißt für uns: Fleißig daran beteiligen!
Zum Hinweis: Auch für die Veranstaltungswirtschaft generierte das ifo den statistischen Messwert des ifo-index und mit dessen Hilfe gelang nun endlich die Sichtbarkeit der Branche. Nicht zuletzt befasste man sich an der TU Chemnitz mit der Herstellung einer Landkarte der Veranstaltungswirtschaft, vorgestellt von Geschäftsführerin eventleader Nicole Behr.
Ein weiteres Thema war der Stand der Neustarthilfe-Schlussabrechnung. Es wird auf die Frist des 31.12.2021 zur Abgabe hingewiesen. Sollte jemand die Frist versäumen, könnte es teuer werden: Die gänzliche Rückzahlung droht!
Auch angesprochen wurden die neuen Richtlinien der EU hinsichtlich der Plattformarbeit. Dazu hatte sich übrigens der DGB in seinem Positionspapier Plattformarbeit im März 2021 Gedanken gemacht, siehe insbesondere Seite 3f zur Stärkung der Tarifbindung und den §12a TVG.
Dem Presseartikel der Europäischen Kommission vom 09.12.2021 ist zu entnehmen, dass Menschen, die über digitale Arbeitsplattformen arbeiten, die ihnen zustehenden Arbeitnehmerrechte und Sozialleistungen in Anspruch nehmen können. Darüber hinaus erhalten sie zusätzlichen Schutz bei der Verwendung des so genannten algorithmischen Managements, also automatisierten Systemen, die Managementfunktionen bei der Arbeit unterstützen oder ersetzen. Das bedarf freilich der Zustimmung des EU-Parlaments und des Europäischen Rats.
(chh)
Die Uni Marburg bietet im ersten Quartal 2022 mehrere ZQs BSK online an. Wer eine ZQ für die Berufssprachkurse machen möchte/muss, kann sich jetzt melden.
Die Uni schreibt: "das BAMF hat die Genehmigung der Durchführung der Zusatzqualifizierung für Lehrkräfte in Berufssprachkursen (ZQ BSK) mit digitalen Anteilen von bis zu 100% noch mal bis März 2022 verlängert. Wir werden also Februar und März 2022 mehrere komplett digitale Zusatzqualifizierungen (ZQ BSK) durchführen.
Die Termine sowie alle Informationen rund um die Zusatzqualifizierung finden Sie zudem auf unserer Internetseite unter folgendem Link"
(hs)
Für den 20. November 2021 hatte das SprecherInnenteam des Bündnisses DaF/DaZ-Lehrkräfte zu einem Gesprächsforum auf virtueller Basis eingeladen.
Etwa 40 KollegInnen aus der ganzen Bundesrepublik nahmen diese Einladung gerne an, sodass es zu einem regen Austausch kam. Eines wurde deutlich: Der Bedarf an Austausch miteinander ist sehr hoch!
Die Themen waren durch die Tagesordnung bestimmt: Nach einer allgemeinen Vorstellungsrunde berichtete das SprecherInnenteam über die vielfältigen Aktivitäten des Bündnisses zur Verbesserung unserer Arbeitsbedingungen im Bereich Deutsch als Fremdsprache/ Zweitsprache im Laufe des letzten Jahres: Diesen Tätigkeitbericht findet ihr auch unter diesem Beitrag zum Nachlesen.
Weitere wichtige Themen waren die ZQ für die Berufssprachkurse und die Corona-Situation.
Weiterhin freuen wir uns sehr, wenn ihr euch lokal vernetzt und in gutem Kontakt mit uns bleibt. Auch freuen wir uns über Rückmeldungen aus dem Teilnehmendenkreis zu diesem Gesprächsforum: Wie hat es euch gefallen? Was sollte verbessert werden? Welche Aktivitäten möchtet ihr nun lokal in Angriff nehmen? Und wer von euch wäre bereit, eine weitere Ansprechperson in eurer Region für das Bündnis zu sein, was bedeutet, wenn sich Personen bei uns melden, die sich vernetzen wollen, können wir hierzu Hilfestellung leisten. Denn eine wichtige Schlussfolgerung ist sonnenklar: Unser Zusammenhalt stärkt und bringt uns voran!
Das Working Paper „Digitales Lehren und Lernen im Integrationskurs“ des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge befasst sich mit den Potenzialen und Herausforderungen digitaler Unterrichtsformen in den Integrationskursen. Die Studie basiert auf einer qualitativen Befragung von Lehrkräften der Integrationskurse, die während der Covid-19-Pandemie Erfahrungen mit der Verwendung digitaler Medien und Unterrichtsformen in den Integrationskursen sammelten. Die Studienergebnisse geben Aufschluss darüber, welche Vor- und Nachteile digitaler Unterrichtselemente von den Lehrkräften wahrgenommen wurden und welche Voraussetzungen aus ihrer Sicht bestehen müssen, um digitale Medien und virtuelle Unterrichtsformate erfolgreich in den Integrationskursen anwenden zu können. Die Studie ist Teil des Forschungsprojekts „Evaluation der Integrationskurse (EvIk)“, welches das Ziel verfolgt, die Integrationskurse aus verschiedensten Perspektiven auf den Prüfstand zu stellen, um Anhaltspunkte zur Weiterentwicklung des Integrationskurssystems zu gewinnen.
Wesentliche Ergebnisse:
Befürwortung der Verwendung digitaler Medien: Fast alle befragten Lehrkräfte empfinden digitale Medien und Unterrichtsformate als Bereicherung in ihrem Unterricht und sprechen sich für eine weitere zukünftige Nutzung aus, bei der analoge und digitale Unterrichtselemente häufiger kombiniert werden können.
Erfahrungen mit digitalem Unterricht abhängig von der schriftsprachlichen Kompetenz und dem Bildungshintergrund der Teilnehmenden: Die Nutzungs-möglichkeiten digitaler Lernprogramme und anderer Medien sind abhängig von den Voraussetzungen, welche die Teilnehmenden mitbringen. Teilnehmende mit einem vergleichsweise hohen Bildungsniveau und Erfahrungen im Umgang mit Internetanwendungen können digitale Medien und Unterrichtsformate leichter nutzen als Teil-nehmende aus Alphabetisierungskursen, die sich häufig nur mit der Unterstützung an-derer in digitalen Angeboten zurückfinden.
Spezifische Vorteile des digitalen Unterrichtens: Diese bestehen aus Sicht der Lehrkräfte darin, dass sich Partner- und Gruppenarbeiten sehr schnell organisieren und umstrukturieren lassen. Ein weiterer Vorteil des digitalen Unterrichts ist die Vermittlung von Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien und Internetanwendungen.
Negative Auswirkungen digitaler Unterrichtsformate: Ein bedeutsamer Nachteil rein virtueller Unterrichtsformen ist aus Sicht der Lehrkräfte hingegen das Fehlen der persönlichen Begegnungen vor und nach dem Unterricht, was zu einer Schwächung der sozial-integrativen Funktion der Integrationskurse führt, da diese auch Orte der interkulturellen Begegnung, der gegenseitigen Unterstützung, des Erfahrungsaustauschs und der Entstehung persönlicher Beziehungen sind.
Didaktische Unterstützung bei der Nutzung von digitalen Medien und Unterrichtsformaten: Die Lehrkräfte wünschen sich bei der Aufgabe der flexiblen und situationsgerechten Einbindung digitaler Elemente in die Unterrichtspraxis Unterstützung durch vorbereitende Schulungen. Dies unterstreicht die Bedeutung von Initiativen des BAMF zum Ausbau digitaler Kompetenzen bei den Integrationskurslehrkräften wie die Erweiterung der Zusatzqualifizierung für Integrationskurslehrkräfte um das Wahlpflichtmodul „Medienkompetenz“.
Das Working Paper wurde von Ramona Kay, Dr. Jan Eckhard und Dr. Anna Tissot verfasst.
(BAMF)
Zitat: „Selbstständige sind wesentlicher Teil unserer Gesellschaft und Wirtschaft“. Selbstständige werden anerkannt, laufen nicht mehr unter ferner. Wir sitzen also nicht mehr am Katzentisch.
Soloselbstständige:
1. Eine sehr wichtige Verbesserung: In der gesetzlichen Krankenversicherung will man den Beitrag für kleinere Einkommen reduzieren. Wer wenig verdient, soll dann auch weniger zahlen, jetzt beginnen die Beiträge bei ca. 170 €/Monat, in Zukunft würden sie bei der Hälfte beginnen. Schon oberhalb der Minijobgrenze (z.Zt. 450 €/Monat) soll vom tatsächlichen Einkommen berechnet werden, nicht mehr von einem fiktiven von derzeit 1096 €.
2. Die Arbeitslosenversicherung soll auch Soloselbstständigen offenstehen.
3. Das Statusfeststellungsverfahren will man verbessern. Die Frage ist: Ist jemand scheinselbstständig oder tatsächlich selbstständig?
4. Zumindest für Künstler:innen will man Mindesthonorare zum Thema machen, das könnte Schwung für andere Tätigkeiten im staatlichen Auftrag geben.
Weiterbildung
Die Aussagen sind eher mager: Nur die Digitalisierung von Volkshochschulen und ähnlichen Institutionen sowie die Angebote zur politischen Bildung will man fördern, die allgemeine Unterfinanzierung wird aber gar nicht erwähnt. Das bedeutet, die Arbeitsbedingungen der (Honorar-) Lehrkräfte sind kein Thema. Berufliche Weiterbildung soll ebenfalls gefördert und Angebote zur Alphabetisierung sollen ausgebaut werden. Enorm wichtig für die ganze Erwachsenenbildung ist die folgende Stelle. „Die Umsatzsteuerbefreiung für gemeinwohlorientierte Bildungsdienstleistungen wollen wir europarechtskonform beibehalten.“
Integration
Zitat: “Für eine möglichst rasche Integration wollen wir für alle Menschen, die nach Deutschland kommen von Anfang an Integrationskurse anbieten. Die Kurse müssen passgenau und erreichbar sein. Die Bedingungen für Kursträger, Lehrende und Teilnehmende wollen wir verbessern.“ D.h., es wird für Lehrkräfte viel zu tun geben. Der Begriff „Bedingungen“ kann sich auf die Höhe der Honorare, aber auch auf die Stundenzahl der Arbeitsverträge beziehen. Außerdem: Zuwanderer sollen leichter ihre Berufe und Kompetenzen anerkannt bekommen und beim Zugang in die Arbeitswelt unterstützt werden. Einbürgerung soll erleichtert werden.
Coronahilfen: Die Hilfen sollen bestehen bleiben, auch den Bedarf für den Lebensunterhalt will man beachten.
Das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte hat bereits zu Beginn der Koalitionsverhandlungen ca. 30 Politiker''innen aus den für uns relevanten AG-en angeschrieben und sich für die Interessen unserer Branche eingesetzt.
(hs)
Dieser Bericht erschien in der E&W, 10/2021, Mitgliederforum, Seite 45 von einer Bonner Kollegin und wurde uns zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.
"Ich mache zurzeit die in dem Artikel beschriebene „Zwangsfortbildung“. In meinem Fall bedeutet, dass ich für zehn Tage Fortbildung neun Tage meines Urlaubs opfern muss. Diese Fortbildung ist eine Farce und sehr zeitaufwändig. Neben den 80 Unterrichtseinheiten (UE) Präsenzunterricht gibt es viele Aufgaben, die die 80 UE Selbstlernphase überschreiten. Dazu kommt noch das zeitintensive Portfolio das nicht nur eine Reflexion über die Fortbildung ist, sondern zudem zusätzliche Aufgaben beinhaltet.
Mir wird eine UE mit rund 21 Euro brutto vergütet.Das bedeutet, dass ich 40 UE/Woche brauche, um ein einigermaßen angemessenes Monatsgehalt zu verdienen. Ich bin alleinerziehend mit drei Kindern. Wie soll man neben 40 UE / Woche noch so eine zeitaufwändige Fortbildung bewerkstelligen? Um den Aufgaben der Fortbildung und des Portfolio nachkommen zu können, habe ich trotzdem meine UE auf 20 reduziert, was einen enormen Gehaltsverlust bedeutet.
Eine Fortbildung ist sicherlich sinnvoll, aber nicht in diesem Ausmaß. Außerdem sehe ich nicht den Mehrwert für meinen Unterricht. Viele Module der Fortbildung sind viel zu theoretisch und realitätsfern. In den Spezialkursen sitzen Teilnehmende, die nicht alphabetisiert sind, nicht lesen können, es nicht gewohnt sind zu reflektieren, noch nie in ihrem Leben gearbeitet haben. Wie soll ich mit solchen Teilnehmenden Mediation durchführen, digitale Tools einbeziehen und über Teammeetings sprechen? Insofern widerspreche ich Herrn Christoph Sander, dem Pressesprecher des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge( BAMF) heftig. Natürlich gehören Fortbildungen in jedem Beruf dazu. Aber meines Erachtens rechtfertigen 21 Euro pro UE diesen Zeit- und Nervenaufwand nicht. Ich habe viele Kollegen und Kolleginnen am Rande des Nervenzusammenbruchs erlebt und auch ich sehe mich vor dem Kollaps. Ich bitte euch als GEW: Sprecht dieses Problem beim BAMF und den entsprechenden Ministerien an. Ich bin gerade an einem Punkt, an dem ich diese Arbeit, die ich immer gern gemacht habe, nicht mehr machen möchte, weil ich mich nicht gesehen und überfordert fühle."
Wird’s besser oder schlechter auf unserem persönlichen Konto? Welches Einkommen erwarten wir in den nächsten Monaten? Diese Fragen waren bisher nur unsere persönlichen Überlegungen. Doch ab jetzt kann jede/r von uns an den veröffentlichten Zahlen mitwirken. Unsere Stimme zählt. Ab sofort fragt das IFO-Institut auch uns DaF/DaZ-Lehrkräfte und andere Soloselbstständige und Kleinunternehmer*innen, was wir für die nähere Zukunft erwarten. Aus allen Zahlen bildet das IFO-Institut den Geschäftsklima-Index, nicht mehr nur mittlere und Großunternehmen werden befragt. Auf der Grundlage des Geschäftsklima-Indexes werden wirtschaftspolitische Entscheidungen getroffen.
Jede/r kann mitmachen, jede/r kann ein Teil des großen Ganzen sein. Einmal im Monat füllt ihr einen kurzen Fragebogen aus - und schon zählt ihr mit. Meldet euch direkt beim IFO-Institut.
ifo Konjunkturumfrage | ifo Institut
Hier gibt’s ein Video zur Information: Auch du kannst mitmachen: ifo-Index wird um Solo- und Kleinstunternehmer erweitert – und gibt uns auf diese Weise mehr Sichtbarkeit (vgsd.de)
Unsichtbar in der Politik waren wir lange genug.
(hs)
Habt ihr Neustarthilfe für das erste Halbjahr 2021 bekommen? Dann müsst ihr jetzt vor dem 31.12. 2021 aktiv werden, damit ihr eure Kosten erstattet bekommen könnt. Der Verband der Gründer und Selbstständigen VGSD e.V. erinnert an diese Frist. Vergesslichkeit wäre sehr teuer, denn die gesamtem 7500 € müssten dann zurückgezahlt werden.
Näheres findet man auf der Homepage des VGSD e.V.
(hs)
Der Deutschlandfunk befasst sich in einem Beitrag ausführlich mit den Berufssprachkursen.
"Das BAMF finanziert die Sprachkurse und beauftragt private Träger mit dem Unterricht für die Geflüchteten. Die Kursleiter müssen die Ergebnisse für jeden Teilnehmer hochbürokratisch und zeitintensiv dokumentieren. Aber diese Dokumentation führe nicht zu Qualitätsverbesserungen, findet Carstensen. Sie und ihre Kolleginnen und Kollegen machen seit Jahren Verbesserungsvorschläge – etwa geänderte Zugangsvoraussetzungen. Sie fordern ein strengeres Qualitätsmanagement. Vergeblich, sagt die Geschäftsführerin des Verbandes für Integrations- und Berufssprachkurse."
"Wenn Carstensen an das BAMF denkt, dann denkt sie als erstes: „Ein Bürokratiemoloch! In vielen Bereichen vermissen wir Transparenz und Teilhabe.“ Carstensen hat eine Anfrage an das BAMF gestellt, um genauere Daten zu den Absolventen der Berufssprachkurse zu erhalten. Doch das Bundesamt mauert. Auch die Interviewanfrage des Deutschlandfunks lehnt das BAMF ab. Man werde die Fragen schriftlich beantworten. Das ist bis heute nicht geschehen."
Liebe Kolleg*innen, heute veröffentlichen wir einen ein bisschen anderen Bericht.
"Was meckern eigentlich alle über die Zusatzqualifizierung? Ich bin total zufrieden! Nicht nur habe ich drei Kilo abgenommen – bei ursprünglich 54 Kilo und 1,65m ein echter Gewinn. Nein, ich hatte auch ausreichend Gelegenheit, meinen derzeit laufenden Kurs zu vernachlässigen, denn mehr als 24 Stunden hat auch mein Tag nicht. Prima, wirklich.
Super fand ich auch das Gefühl, wieder in meine Studienzeit zurückversetzt worden zu sein – Tag und Nacht dreht sich alles um Deutsch. Allerdings hatte ich vor dreißig Jahren weder Familie noch Haushalt noch Beruf, worum ich mich - nebenbei - kümmern musste. Und am Ende des Studiums hatte ich tatsächlich einen Titel erworben, das bleibt mir aktuell ja komplett erspart. Alles, was ich bekomme, ist ein Blatt Papier mit einem „Bestanden“ – wenn es gut läuft. Dafür bringt man doch gerne Opfer! Ich werde das Papier rahmen lassen und neben meine unzähligen Honorarverträge hängen, da passt es hervorragend.
Und bevor ich es vergesse: Danke an meinen lieben Mann, der mich als verbeamteter Lehrer seit 15 Jahren mitfinanziert – jeder hat ja so sein Hobby."
Heute veröffentlichen wir unten einen zehnten Bericht zur ZQ BSK. Wir, das Bündnis, bitten Euch um Erfahrungsberichte über Eure BSK-Zusatzqualifizierungen. Schickt uns bitte den Text in anonymisierter Form zu, und schreibt bitte gleich, ob Ihr mit einer Veröffentlichung einverstanden seid. Wir werden dann eine Auswahl ans BAMF und BMAS schicken.
Ich unterrichte seit 25 Jahren DaZ/DaF. Früher habe ich an Fortbildungen beim Sprachverband und beim Goethe Institut teilgenommen, wobei ich vor allem bei den Fortbildungen vom GI sehr viel gelernt habe. Grundsätzlich finde ich es gut und notwendig, dass Lehrkräfte sich kontinuierlich weiterbilden und die Fortbildungen, bei denen ich am meisten gelernt habe, waren diejenigen, bei denen Kolleg*Innen ihre Unterrichtsideen und -erfahrungen geteilt haben. Meine Erfahrungen mit der DaZ Zusatzqualifizierung möchte ich hier teilen:
Bevor wir zu der ZQ verpflichtet wurden, hat keine Bedarfserhebung stattgefunden. Einige von den teilnehmenden Lehrkräften unterrichten schon seit vielen Jahren in berufs- oder ausbildungsbegleitenden Deutschkursen und haben offensichtlich mehr Erfahrung in diesem Bereich als die Lehrkäfte, die in der ZQ unterrichten. Unser Vorwissen wurde in keiner Weise berücksichtigt. Uns wurde nicht die Möglichkeit gegeben, unseren eigenen Bedarf zu ermitteln und uns einzelne Module auszusuchen, so dass einige Inhalte für LK wie mich seit 25 Jahren in jeder Fortbildung wiederholt werden. Gleichzeitig hat man uns in der ZQ darauf hingewiesen, wie demotivierend es für unsere TN ist, wenn sie ständig die gleichen Themen wiederholen müssen. Hier stellt sich die Frage, warum in der ZQ keine Binnendifferenzierung stattfindet.
Es gab noch keine Lehrwerke für die Berufssprachkurse. Die Materialien, mit denen wir in der ZQ gearbeitet haben, waren zum größten Teil schon einige Jahre alt, teilweise arbeiten wir in den DeuföV-Kursen schon längst damit. Die theoretischen Materialien, mit denen wir gearbeitet, waren auch auch nicht neu und wurden zum Teil schon in der letzten Zusatzqualifikation verwendet.
Das BAMF hat vor einigen Tagen auf seiner Webseite die Liste der zugelassenen Lehrwerke für die Berufssprachkurse veröffentlicht.
"Hinweis: Der Einsatz von Lehrwerken von der Liste der zugelassenen Lehrwerke ist bis auf weiteres nicht obligatorisch. Die Kursträger können Lehrwerke im eigenen Ermessen einsetzen."
Die Stuttgarter Zeitung berichtet in einem Beitrag über die Aktion „Fair statt prekär“ mit der Dozierende und GEW-Vertreterinnen zum „Weltlehrer*innentag“ auf die prekäre Situation der Lehrkräfte für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache aufmerksam gemacht haben.
Die freiberuflichen Lehrer*innen zahlen selbst volle Beiträge zu Renten- und Krankenversicherung, haben kein Einkommen bei Urlaub, Unfall oder Krankheit, nach allen Abzügen bleiben ihnen je nach Kursart 1500 € netto.
"Mit den Volkshochschuldozentinnen Raffaella Marini und Diana Bax sowie Clarissa Haziri-Hagner, Sprecherin des GEW-Landesarbeitskreis für DaZ- und DaF-Lehrkräfte, machte Wille zum „Weltlehrer*innentag“ auf die unterschiedlichen Lagen der Lehrkräfte im Land aufmerksam, insbesondere auf die prekäre Beschäftigungssituation der Lehrkräfte für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Das Motto der symbolischen Aktion: „Fair statt prekär“. „Die Integrationskurse sind fast vollständig auf Honorarbasis organisiert“, so Haziri-Hagner. Die Dozierenden hangelten sich – wie das Beispiel Hannah Hoffnungslos – ohne Kündigungsschutz von Vertrag zu Vertrag." Clarissa Haziri-Hagner ist auch eine der Sprecherinnen des Bündnisses DaF/DaZ-Lehrkräfte.
In der Pressemitteilung des GEW-Landesverbandes Baden-Württemberg, der die Aktion organisiert hat, steht geschrieben, dass die Sprachvermittlung und -förderung eine Daueraufgabe sei und bleibe und Dauerstellen benötige.
(as)
Heute veröffentlichen wir unten einen neunten Bericht zur ZQ BSK. Wir, das Bündnis, bitten Euch um Erfahrungsberichte über Eure BSK-Zusatzqualifizierungen. Schickt uns bitte den Text in anonymisierter Form zu, und schreibt bitte gleich, ob Ihr mit einer Veröffentlichung einverstanden seid. Wir werden dann eine Auswahl ans BAMF und BMAS schicken.
In unserer ZQ BSK waren wir 16 Personen, von denen 15 bis zum Schluss durchgehalten haben. Alle Module waren inhaltlich sehr dünn angelegt, es war spürbar, dass es einen Leitfaden vom BAMF mit den entsprechenden Folien und extrem engen Vorgaben gab, und der musste nun „nachunterrichtet“ werden. Was leider nur in einigen Fällen als gelungen zu bezeichnen ist. Vorbereitend zu lesen hatten wir insgesamt 1500 Seiten und dazu die Beschreibung der einzelnen Referenzstufen. Kein*e Dozent*in konnte uns die jeweilige Portfolioaufgabe hinreichend erklären, wir bekamen dazu 2 oder 3 Sprechstunden zur Verfügung gestellt. Jedes Modul ließ uns ratlos zurück.
Was haben wir inhaltlich mitgenommen: Wie recherchiere ich Berufe im Netz, welche Art von Text kann ich für einen bestimmten Beruf didaktisieren, wie konzipiere ich ein Rollenspiel, wie prüfe ich einen Text auf B2 Tauglichkeit, Digitale Kompetenz, hier wurden unzählige Apps vorgestellt, fast alle in der Vollversion kostenpflichtig und datenschutzrechtlich – naja… Wir haben die alten Prüfungen „kennengelernt“- zum Thema testen, prüfen, evaluieren – nichts Neues, wir haben ein Szenario erstellt und einen Teil davon vorgestellt und am Ende eine Lehrwerksanalyse zum Thema critical incidents – im Prinzip auch nichts Neues.
Alle Module und Aufgaben sind darauf ausgelegt, uns selbst zu reflektieren – für mich persönlich kann ich meinen Erfolg als Dozentin dran messen, wie die Stimmung in meinen Kursen ist und wie viele Leute am Ende die Prüfung schaffen (auf den Punkt gebracht). Sinnvoll wäre es doch gewesen, diese ganze Zeit für „Fremdreflexionen“ zu nutzen, mal reflektiert zu werden. Selbst in der Abschlussreflektion wurde noch weiter selbstreflektiert, und es wurde nicht einmal die Frage gestellt, vermutlich aus gutem Grund, „was werden Sie in Zukunft in Ihrem B2 Kurs anders machen?“ oder „was haben Sie für den Unterricht an Erkenntnissen hinzugewonnen?“
Die Portfolioaufgaben, die wir nur durch zahlloses Fragen und mit Hilfe unserer „Kurskollegen“ irgendwie verstehen konnten, waren natürlich für alle das zentrale Thema, weil das ja neben der körperlichen Anwesenheit dann das Kriterium fürs Bestehen ist.
Unsere Gruppe war sich ziemlich einig, diese ZQ ist eine Lebenszeitvergeudung, die niemanden von uns inhaltlich bereichert hat. Gut war, dass wir eine wirklich tolle Gruppe waren, wir haben untereinander viel kommuniziert, und wir werden sicher in Verbindung bleiben. Das ist halt tatsächlich daraus entstanden, dass wir echte „Leidensgefährten“ waren. Von der Praxis für die Praxis.
Mein Fazit: „gut gewollt und inhaltlich extrem schwach umgesetzt!“ und ich habe sehr sehr großen Respekt vor jedem, der sich in seiner Freizeit diese Fortbildung antut und jede Kritik an dieser Fortbildung folgt dem Eisbergmodell.
"Spracherwerb ist eine der tragenden Säulen der Integrationsarbeit" heißt es in der Pressemitteilung des BAMF zum fünften Jahrestag der Berufssprachkurse. Unten befindet sich zu diesem in der Tat wichtigen Jubiläum ein Kommentar des SprecherInnenteams des Bündnisses DaF/DaF-Lehrkräfte.
Den Migrantinnen und Migranten auch Kurse auf B2 und C1 anzubieten, war eine sehr gute Idee, denn die Integrationskurse gehen nur bis B1, was zu wenig ist, um einen guten Job zu finden oder eine Ausbildung zu machen. Unser Bündnis hat dies von Anfang an gefordert.
Zuerst hatten die Berufssprachkurse zu wenige Stunden, dann hat das BAMF auf die schlechten Bestehensquoten der abschließenden Prüfungen reagiert und das Stundenvolumen erhöht. Die Prüfungsergebnisse sind weiterhin nicht gut, aber leider veröffentlicht das BAMF hierzu keine Statistik mit den Ergebnissen.
Warum sind die Ergebnisse nicht gut? Ein Grundproblem ist nach unserer Ansicht, dass die Teilnehmenden oft nicht wirklich das geforderte B1-Niveau haben. Das liegt vor allem daran, dass die Integrationskurse zu wenige Stunden haben, was nicht nur die Lehrkräfte so sehen, sondern auch der Bundesrat.
Der zweite Grund ist das niedrige Niveau der vor einigen Jahren neu eingeführten Prüfung DTZ. Dort kann man mit einem sehr schwachen Brief (unter A2) die Prüfung schaffen, wenn z.B. die mündlichen Leistungen sehr gut sind. Man wollte wohl bessere Statistiken haben und hat die alte Prüfung, die wirklich auf B1-Niveau war, durch eine leichtere ersetzt.
Ein ganz anderer Grund für die schlechten Prüfungsergebnisse bei der B2-Prüfung ist die Tatsache, dass das B2-Niveau sehr schwer zu erreichen ist. Der Sprung von B1 auf B2 ist nun einmal ein sehr großer, der auch oft nur zu erreichen ist, wenn sich die Teilnehmenden auch im privaten Umfeld in Kontakt mit der deutschen Sprache befinden.
Angesichts dieser Grundprobleme ist es praktisch unmöglich, die in den Konzepten und Katalogen des BAMF enthaltenen 60 Groblernziele und 344 Feinlernziele zu erreichen. Dies wäre sogar unter optimalen Bedingungen sehr schwer. Es wäre besser gewesen, wenn an der Entwicklung der Konzepte auch bzw. mehr in den BSK aktive Lehrkräfte beteiligt gewesen wären.
Liebe Kolleg*innen, wir, das Bündnis, bitten Euch um Erfahrungsberichte über Eure BSK-Zusatzqualifizierungen. Schickt uns bitte den Text in anonymisierter Form zu, und schreibt bitte gleich, ob Ihr mit einer Veröffentlichung einverstanden seid. Heute veröffentlichen wir unten einen achten Bericht.
"Ich hatte bisher vor allem Integrationskurse unterrichtet und war froh darüber, dass eine Fortbildung für Berufssprachkurse eingerichtet wurde. Tatsächlich hatte ich davor schon überlegt, einige (freiwillige) Fortbildungen dazu zu besuchen. Beste Voraussetzungen also. Dieser Frohmut verging mir aber schnell, als ich die Themenliste der ZQ las. Ich kann mich den meisten der bisherigen Berichte anschließen: Die BSK-ZQ ist inhaltlich total überfrachtet und in sozialer Hinsicht (Verdienstausfall) eine Zumutung. Mir hat aber ein Aspekt bei den bisherigen Berichten gefehlt: Das Portfolio. Auf rund 20 Seiten sollen dort Dozent*innen eine Selbstreflexion verfassen.
Grundsätzlich meine ich, dass es allen gut täte, sich zu reflektieren und Lehrkräften ganz besonders: Schließlich sind wir alle mehr oder weniger eingefahren in unserer Unterrichtsgestaltung. Seit dieser ZQ spüre ich aber eine gewisse Aggression in mir aufkeimen, sobald ich den Begriff „Selbstreflexion“ höre. Für mich besteht Selbstreflexion darin, einen kritischen Blick auf sich selbst zu richten und den eigenen Trott zu durchbrechen. Das verlangt einen solidarisch-kritischen Austausch in freier Atmosphäre, Muße und eine selbstbestimmte Wahl von Zeitpunkt und Themen.
Unterrichten Sie Deutsch für Pflegekräfte und möchten dem wissenschaftlichen Nachwuchs aus Ihrem Unterrichtsalltag berichten?
Hier ist eine Interview-Anfrage einer Wiener Masterstudentin, Sandra Kaiser, die Lerntheorien und Serious Games am Beispiel der App „Ein Tag Deutsch in der Pflege“ untersucht. Sie sucht Interviews mit Lehrpersonen bzw. Lernenden, die diese App verwenden. Zu den relevanten Informationen zählen vor allem Ziele, Gründe und Gedanken bei der Entscheidung für die Verwendung der App, die gemachten Erfahrungen, Wünsche und Anregungen.
Wenn Sie der Studentin helfen wollen, dann schreiben Sie bitte an a01446061@unet.univie.ac.at
Vor einigen Wochen hat das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte allen im Bundestag vertretenen Parteien, mit Ausnahme der AfD, seine Wahlprüfsteine zugeschickt.
Alle angeschriebenen Parteien haben uns bereits geantwortet. Wir veröffentlichen die Antworten in der Reihenfolge ihres Eingangs. Unten befinden sich die Antworten der FDP.
"Setzt sich Ihre Partei dafür ein, dass es auch im Bereich der Weiterbildung ein Bundestariftreuegesetz gibt, d. h. nur noch Träger mit Tarifverträgen entsprechend TVöD bekommen Mittel aus der öffentlichen Hand?
Die Weiterbildung wird in den nächsten Jahrzehnten der entscheidende Schlüssel für ein selbstbestimmtes Leben sein. Die Finanzierung öffentlich geförderter Bildungsangebote muss so ausgestattet sein, dass den Trägern Investitionen in qualifiziertes Lehrpersonal und neue Lehrformate möglich sind.
Setzt sich Ihre Partei für eine Eingruppierung entsprechend TVöD 12 u. 13 für Lehrkräfte im Bereich Deutsch als Fremdsprache ein, sodass der Wettbewerb der Träger über Qualität erfolgt und nicht über den Preis?
Wir Freie Demokraten fordern eine Stärkung des Lehrerberufs. Dazu braucht es attraktive Arbeitsbedingungen, eine hochwertige Aus- und Fortbildung, transparente und anspruchsvolle Aufstiegsmöglichkeiten, immaterielle Wertschätzung sowie eine Bezahlung, die individuelles Engagement belohnt. Die Länder sollten im Beamten- und Besoldungsrecht flächendeckend die Grundlage für einen solchen stärkeren Leistungs- und Engagementbezug bei der Bezahlung von Lehrerinnen und Lehrern schaffen.
Es gibt sehr viele innovative Lehrkräfte. Wir wollen ihr Engagement sichtbar machen. Statt der reinen Dienstjahre soll daher auch das Engagement der Lehrerinnen und Lehrer belohnt werden. Wir wollen, dass absolvierte Fortbildungen und gute Unterrichtsqualität beim Stufenaufstieg stärker berücksichtigt werden. Und: Exzellente Lehrkräfte sollen Prämien erhalten, etwa für herausragende Leistungen an Brennpunktschulen.
Heute veröffentlichen wir unten einen siebten Bericht zur ZQ BSK. Wir, das Bündnis, bitten Euch um Erfahrungsberichte über Eure BSK-Zusatzqualifizierungen. Schickt uns bitte den Text in anonymisierter Form zu, und schreibt bitte gleich, ob Ihr mit einer Veröffentlichung einverstanden seid. Wir werden dann eine Auswahl ans BAMF und BMAS schicken.
Schwarze Pädagogik des BAMF – eine Abrechnung
von Wolfgang Koch
„Realisierung von Gefühlen, Haltungen und Meinungen“ lautet das übergreifende Handlungsfeld C im Lernzielkatalog des BAMF. Es soll unsere Schutzbefohlenen auf das Leben in der Demokratie vorbereiten. Genau dieses Handlungsfeld nehme ich nun für mich selber in Anspruch, um an dieser Stelle meine Meinung zur Rolle des BAMF in der gerade überstandenen ZQ zu artikulieren. Die empfohlene Anonymität (auf die ich bewusst verzichte) ist allerdings ein Zeichen für die Befürchtung, dass selbst in unserer Demokratie die Äußerung von öffentlicher Kritik negative Folgen haben kann. Darin kommt eine Widersprüchlichkeit zum Ausdruck, welche die ZQ im Kern betrifft, wie zu zeigen sein wird.
Die Materialien des BAMF zeugen nach meiner Einschätzung für eine geballte pädagogisch-didaktische Kompetenz. Das gilt weitgehend für die Konzepte der einzelnen BSK-Typen, vor allem aber für den Lernzielkatalog, der schlüssig gestaltet ist und eine schnelle Orientierung ermöglicht. Hilfreich waren in unserer ZQ zudem zahlreiche didaktische Anregungen und methodische Tools. Am wichtigsten waren mir die Inhalte zur Berufsschulpädagogik und zum berufsbezogenen Deutsch, von denen ich als ursprünglicher Gymnasialpädagoge so gut wie gar nichts gewusst hatte. Ich habe den damit verbundenen Auftrag, unsere KTN frühestmöglich für die Integration in den Arbeitsmarkt vorzubereiten, verstanden und verinnerlicht. Wir sind uns im Ziel einig, auch über den Weg dahin, für den die ZQ viel geboten hat. In dieser Hinsicht war und ist die ZQ eine dankenswerte Investition in unsere berufliche Handlungsfähigkeit als BSK-Dozenten.
Vor einigen Wochen hat das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte allen im Bundestag vertretenen Parteien, mit Ausnahme der AfD, seine Wahlprüfsteine zugeschickt.
Einige Parteien haben uns bereits geantwortet. Wir veröffentlichen die Antworten in der Reihenfolge ihres Eingangs.
Unten befinden sich die Antworten der SPD.
Vor einigen Wochen hat das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte allen im Bundestag vertretenen Parteien, mit Ausnahme der AfD, seine Wahlprüfsteine zugeschickt.
Einige Parteien haben uns bereits geantwortet. Wir veröffentlichen die Antworten in der Reihenfolge ihres Eingangs.
Unten befinden sich die Antworten der Linken.
Vor einigen Wochen hat das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte allen im Bundestag vertretenen Parteien, mit Ausnahme der AfD, seine Wahlprüfsteine zugeschickt.
Einige Parteien haben uns bereits geantwortet. Wir veröffentlichen die Antworten in der Reihenfolge ihres Eingangs.
Unten befinden sich die Antworten der CDU/CSU.
Vor einigen Wochen hat das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte allen im Bundestag vertretenen Parteien, mit Ausnahme der AfD, seine Wahlprüfsteine zugeschickt.
Einige Parteien haben uns bereits geantwortet. Wir veröffentlichen die Antworten in der Reihenfolge ihres Eingangs.
Unten befinden sich die Antworten von Bündnis 90/Die Grünen, die uns zuerst geantwortet haben.