Mannheimer Forscher*innen möchten das Sprachziel von Integrationskursen auf A2 senken

Die taz berichtet in ihrem Beitrag "Runter mit den Erwartungen" über eine Studie zweier Mannheimer Forschungsanstalten über Sprachkenntnisse der Absolvent*innen von Integrationskursen. 

Das Goethe-Institut und das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS) kommen zu dem Ergebnis, „dass der weitaus größte Teil der Untersuchten das angestrebte sprachliche Zielniveau“, also B1, nicht erreicht. Es wurde in 38 Integrationskursen untersucht, über welche Deutschkenntnisse die TN am Kursende verfügten. Ergebnis: Weniger als die Hälfte beendete den Kurs überhaupt. Davon wiederum seien lediglich 2 Prozent „klar dem B1-Niveau“ zuzurechnen.

Ziel eines Integrationskurses sollte es laut Dr. Ingo Schöningh, Leiter des Mannheimer Goethe-Instituts, sein, dass ihn auch möglichst viele erfolgreich abschließen können.  "Deswegen fordern er und sein Forscherteam, das angestrebte Sprachziel von Integrationskursen von B1 auf das niedrigschwelligere A2 zu senken." heißt es in der taz.

Das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte hat sich bereits ausführlich dem BAMF und den zuständigen Politiker*innen gegenüber zu diesem Thema geäußert und vieles vorgeschlagen, um die Qualität der Kurse und Ergebnisse der TN zu verbessern: deutliche Verbesserung der Lage der Lehrkräfte, Einbeziehung der Expertise der Lehrkräfte, bessere Einstufungstests, differenziertere Kursformate, mehr Unterrichtsstunden für die TN, einfachere Möglichkeiten, die TN schon früh zurückzustufen, keine zentrale Zuweisung der TN und kein Trägerwechselverbot, C2 als Voraussetzung für Lehrkräfte, kostenlose Fortbildungen, technische Standards für Träger usw.  Das Bündnis hat auch darauf hingewiesen, dass der DTZ (Deutschtest für Zuwanderer) in vielerlei Hinsicht nicht ganz dem B1-Niveau des GER entspricht und dass die Lösung nicht in der Vereinfachung der Abschlussprüfung liegen kann.

(as)