GEW und Bündnis DaF/DaZ stellen Forderungen zum Start der Kurse auf

Die Hamburger GEW fordert zusammen mit dem Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte in einem Beitrag, endlich gerechte Arbeitsverhältnisse in der Erwachsenenbildung zu schaffen. 

Detlef Zunker, Sprecher der Fachgruppe Erwachsenbildung der GEW Hamburg, erklärt: "Etwa 70 % der Lehrenden in diesem Bereich arbeiten auf Honorarbasis. Bei einer Erkrankung haben sie keinerlei Absicherung oder Lohnfortzahlung. Das ist schon zu normalen Zeiten ein Skandal. Bei einer Corona-Erkrankung droht ihnen der berufliche Ruin. Dieses Risiko können die Lehrkräfte unmöglich alleine tragen. (…) Die Träger müssen jetzt feste tariflich geregelte Arbeitsverhältnisse für ihre Lehrkräfte schaffen! (…) Bis dahin muss gesichert werden, dass auch die Honorarkräfte eine hälftige Beteiligung an der Krankenversicherung erhalten sowie eine Weiterzahlung der Bezüge, analog der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall."

Dirk Mescher, Geschäftsführer der GEW Hamburg, fügt hinzu: "Da wegen der vielfach beengten Raumsituationen volle Kurse nicht abstandsgerecht durchzuführen sind, fordern wir von den staatlichen Finanzierern wie BAMF und Bundesagentur von Kursen die Verdopplung der Teilnehmer*innenzuschüsse. Nur so wird gesichert, dass Kurse unter Corona-Regeln stattfinden können und von den Trägern auch Unterricht in kleinen Gruppen wirtschaftlich durchführbar ist.“

Hierzu erläutert Dr. Claudia Liehr-Molwitz aus dem Sprecherteam des bundesweiten Bündnisses DaF/DaZ-Lehrkräfte: „Entgegen der Ankündigung der Bundesregierung prüft das Jobcenter minutiös, was freiberufliche Lehrkräfte auf dem Konto haben. Es dauert bis zu einem Monat, bis ALG II bewilligt wird. Einerseits wollen wir schnell wieder unterrichten, andererseits haben wir Angst vor Ansteckung, da viele Träger nur über kleine, enge Räume verfügen. Wovon sollen wir denn leben, wenn wir krank sind oder einfach wegen Husten oder Fieber von unseren Auftraggebern nach Hause geschickt werden? Deshalb unterstützen wir die Initiative der GEW Hamburg nach gerechten Tarifverträgen und einer Absicherung des Gesundheitsrisikos in der Coronazeit auch für die Honorarbeschäftigten.“

(as)