Siegen: Eine neue Gruppe im Bündnis

 Pressemitteilung: Aus der Not eine Tugend machen!

 Gründung der DaZ-Initiative Siegen-Wittgenstein

 

Im Zeichen der Corona-Pandemie ist in den letzten Monaten viel in Bewegung geraten. In vielen Berufsbranchen leider zum Negativen. So auch im Bereich der Integrationsarbeit, die scheinbar derzeit von der Politik aus den Augen verloren wurde. Seit dem 16. März kämpfen - im wahrsten Sinne des Wortes - viele Honorarlehrkräfte um ihre Existenz. Auch sie bekommen derzeit die Corona-Krise mit voller Wucht zu spüren. „Seit dem 16. März verdiene ich wie die meisten meiner Kolleg*innen € 0,00,-, weil unsere Kurse gestoppt worden sind. Lapidar höre ich dann immer: „Beantrage doch Hartz IV!“, aber für viele von uns kann das keine Lösung sein“, sagt Ingo Langenbach, Initiator der DaZ-Initiative in Siegen-Wittgenstein.

 

Aus der Not eine Tugend machen! So rief Herr Langenbach mit anderen ebenso engagierten Lehrkräften in unserem Kreis die „DaZ-Initiative Siegen-Wittgenstein“ ins Leben. Die Initiative versteht sich als Anlaufstelle für DaF/DaZ-Lehrkräfte, die aktiv mitarbeiten und Informationen erhalten wollen. „Wir suchen den Kontakt zu den Kolleg*innen in unserem Kreisgebiet und wollen uns vernetzen und über aktuelle Entwicklungen in unserem Beruf informieren. Wir verstehen uns als Interessenvertretung für unsere Berufsgruppe vor Ort. Mit Aktionen und Veranstaltungen wollen wir in Zukunft auf uns und unsere berufliche Situation aufmerksam machen“, erklärt Langenbach.

 

Für die Zukunft sind Vernetzungstreffen im virtuellen Raum und ganz persönlich geplant. Einen regelmäßig erscheinenden Newsletter gibt es bereits. Hierüber informiert die Initiative über Entwicklungen auf politischer und gewerkschaftlicher Seite und über die Arbeit des Bündnisses DaF/DaZ-Lehrkräfte (www.dafdaz-lehrkraefte.de) bundesweit, dem auch die DaZ-Initiative Siegen-Wittgenstein angehört. „Wir freuen uns über jeden, der sich für und mit uns für bessere Arbeitsbedingungen und Angestelltenverhältnisse in unserer Berufsbranche einsetzen möchte. Interessierte können sich gerne per E-Mail an daz.si-wi@gmx.de melden. Jeder ist herzlich willkommen, der sich engagieren will“, so Ingo Langenbach.

 

Schon Jahre vor der Corona-Pandemie waren die Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte in Integrationskursen schwierig und von Befristungen und unsicheren Arbeitsverhältnissen geprägt. Aber seit dem 16. März 2020 ist die Misere wie durch ein Brennglas offen zu Tage getreten. „Wir wollen uns und unsere Anliegen ins Gespräch bringen. In der Regel werden wir mit Honorarverträgen abgespeist, die meistens befristet sind. Sozialversicherungs- und Krankenkassenbeiträge müssen wir trotz geringer Honorare zu 100% selbst zahlen und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gibt’s für uns auch nicht. Altersarmut ist damit unausweichlich. Wir Lehrkräfte müssen verstehen, dass wir alle im selben Boot sitzen. Wir müssen anfangen, uns zu organisieren, zusammen zu arbeiten und uns gegenseitig zu unterstützen, um auch nach der Corona-Pandemie für bessere Arbeitsverhältnisse in unserer Branche zu streiten“, schließt Langenbach.