GEW zum Festakt der Bundesregierung „15 Jahre Integrationskurse"

Die GEW fordert in ihrer Pressemitteilung zum heute im Bundeskanzleramt veranstalteten Festakt „15 Jahre Integrationskurse“ die Bundesregierung dazu auf, gerechte Arbeitsverhältnisse in den von ihr verantworteten Kursen der Integration zu schaffen. „Die Trägerinnen und Träger müssen in die Lage versetzt und verpflichtet werden, feste tariflich geregelte Arbeitsverhältnisse für ihre Lehrkräfte zu schaffen“, sagt Ansgar Klinger, Vorstandsmitglied für Berufliche Bildung und Weiterbildung beim GEW-Hauptvorstand.

"Wer in einem Festakt auf den Stand und die Zukunft des Integrationskurssystems blicken wolle, komme nicht daran vorbei, auf die skandalösen Beschäftigungsverhältnisse im öffentlichen Auftrag zu achten. Nach wie vor würden Honorarverträge unterhalb des Mindestlohnniveaus in der Weiterbildung anstelle einer Festanstellung in der Daueraufgabe Integrationskurs vergeben. Das bedeute kein Urlaubsgeld, keine Absicherung im Krankheitsfall und dass die Beiträge zur Sozialversicherung zu 100 Prozent alleine getragen werden müssten: „Für die Lehrkräfte in den Kursen ist Altersarmut heute schon programmiert“, so Klinger.

„Eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe – die Integration von Zugewanderten – wird von Menschen gestemmt, die ihre eigene Integration ins deutsche Sozialsystem als ungenügend erleben, ein Skandal in öffentlichem Auftrag!“, kritisiert der GEW-Weiterbildungsexperte. Jetzt sei die Zeit, eine der Qualifikation und Verantwortung der Lehrkräfte entsprechende tariflich gesicherte Beschäftigung herzustellen, die GEW sei zu entsprechenden Verhandlungen gesprächs- und vorschlagsbereit."

(as)