Ein Etappensieg der Berliner VHS-Dozent*innen

Die Aktion „Soziale Absicherung“ der Berliner VHS-Dozent*innen kommt voran. Die Hauptziele sind eine 100 % Ausfallzahlung bei Krankheit ab dem 1. Tag (aktuell ab dem 3. Krankheitstag) und die Erhaltung des Auftragsvolumens nach Elternzeit, Krankheit oder Pflege von Angehörigen. Diese Forderungen sollen in eine Rahmenvereinbarung festgeschrieben werden. Mit dem Parlamentsbeschluss vom Juni 2020 "Mehr soziale Sicherheit für Volkshochschul-Dozent*innen" hat das Abgeordnetenhaus den Senat aufgefordert, mit der Gewerkschaft (ver.di) die Verhandlungen zur Rahmenvereinbarung aufzunehmen. Ende Oktober hat der Senat diese Aufforderung abgelehnt.

 

Was am 21.01.21 im Bildungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses beschlossen wurde, war erfreulich und auch ungewöhnlich: der gesamte Bildungsausschuss hat mit allen Fraktionen einstimmig dafür votiert, den Parlamentsbeschluss vom Juni 2020 weiterzuverfolgen. Der Ausschuss hat diese Entscheidung an den Hauptausschuss des Parlaments übermittelt. Im Hauptausschuss wird am 17. Februar abgestimmt, ob die Senatsverwaltung sich auf Verhandlungen mit der Gewerkschaft (ver.di) über eine Rahmenvereinbarung zur sozialen Absicherung einlassen muss.

(lg)

 

Vorausgegangen waren einige öffentliche Aktionen der Berliner VHS-Dozent*innen. Zwei davon waren auf der Straße und die anderen online. Am Mittwoch, den 13.1.21 fand vor dem Roten Rathaus die erste Aktion auf der Straße statt. Corona-konform waren nur wenige Kolleg*innen dabei, aber die Presse war da, einige Interviews wurde durchgeführt und rbb hat um 13 Uhr sowie in der Abendschau darüber berichtet. Die zweite Aktion fand am Montag, den 18. Januar 2021 vor der VHS-Schöneberg am Barbarossaplatz statt. Der Direktor der VHS-Schöneberg, der auch Sprecher der AG der Berliner VHS-Direktor*innen ist, hat sich mit den Dozent*innen und dem ver.di-Sekretär ausgetauscht. Auch über diese Aktion hat der Abendschau von rbb berichtet.

 

Da die persönliche Teilnahme stark eingeschränkt war, haben sich zahlreiche Kolleg*innen auf andere Weise beteiligt. Eine Bilderaktion lief unter dem Titel „Unser Protest hat ein Gesicht“: Die Berliner VHS-Dozent*innen wurden dazu aufgerufen, Fotoporträts mit einem Schild zu schicken, die auf der Seite VHS-Tarifvertrag veröffentlicht sind: https://www.vhs-tarifvertrag.de

 

Dort sind auch anonymisierte Zitate aus den Erfahrungsberichten zu lesen, die viele Kolleg*innen mitgeteilt haben.