Kritik der GEW an der ZQ BSK

Die GEW hat gestern eine "Stellungnahme der GEW zur Konzeption der additiven Zusatzqualifizierung für Lehrkräfte in Berufssprachkursen"  veröffentlicht.

Die GEW stellt die ZQ nicht in Frage und beschreibt die sehr hohen Anforderungen an die Lehrkräfte. Sie spricht sogar von der überforderten Lehrkraft. 

Die GEW kritisiert, "dass es für die bis Ende 2021 verpflichtend zu absolvierende Zusatzqualifizierung keine verkürzte Variante gibt, die die Vorkenntnisse und Kompetenzen erfahrener Lehrkräfte in den BSK als besondere Lernvoraussetzung berücksichtigt."

Die GEW weist auf den großen Aufwand der ZQ hin. Er sei  im Rahmen der gegebenen Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte berufsbegleitend schlichtweg nicht zu bewältigen. "Zu den 80 UE in Präsenz werden weitere 80 UE für die Selbstlernphasen veranschlagt, wobei dies bei der Fülle der zu bearbeitenden Literatur und Materialien stark untertrieben erscheint. Nicht gezählt wird die für die Erledigung der Portfolioaufgaben aufzuwendende Zeit, die der ZQ einen ebenso umfangreichen dritten Block hinzufügen dürfte."

"Die GEW ist weit davon entfernt, das Erfordernis einer auf wissenschaftlicher Grundlage beruhenden unterrichtspraktischen Ausbildungsphase für die Integrations- und Berufssprachkurse zu leugnen. Dazu bedarf es jedoch einer Professionalisierung, die sich nicht einseitig darauf beschränkt, berufliche Kompetenz auf wissenschaftlicher Basis zu entwickeln, sondern ebenso den adäquaten Status und die Entschädigungschancen dieser Profession von Lehrenden sowie faire Ausbildungsbedingungen garantiert.

Das Modell der Zusatzqualifikation für die BSK ist eine Qualifizierung auf dem Rücken der Lehrkräfte, ein Modell, das ihren Unmut erregen muss und sie demotiviert, anstatt zu motivieren. Wer von den Lehrkräften die Fähigkeit erwartet, „die KTN für das Lernen zu begeistern und sie (auch in schwierigen Phasen) zu motivieren“ , sollte zunächst einmal faire Rahmenbedingungen schaffen. Der geforderte „Enthusiasmus“ kann sich erst dann entfalten, wenn die Arbeits- und Fortbildungsbedingungen gerecht und angemessen gestaltet sind. Dazu gehört die Festanstellung der Lehrkräfte und ihre tariforientierte Vergütung."

 

In ihren Schlussfolgerungen fordert die GEW bezüglich der ZQ BSK, "dass diese ZQ

▪ im Dialog mit den Lehrkräften und der GEW inhaltlich überarbeitet wird.

▪ stofflich entlastet wird, so dass sie berufsbegleitend geleistet werden kann.

▪ in einem verkürzten Format für erfahrene Lehrkräfte angeboten wird.

Außerdem soll den Honorarkräften der entstehende Honorarausfall vergütet werden, und eine entsprechend lange Übergangsfrist muss sicherzustellen, dass alle BewerberInnen die ZQ absolvieren können.

(as)