Keine Gesichtsfoto-Screenshots in Integrations- und Berufssprachkursen

Bild von Niek Verlaan auf Pixabay
Bild von Niek Verlaan auf Pixabay

Bei vielen Berliner Kolleg*innen löste die Vorgabe des BAMF, durch tägliches Fotografieren der Teilnehmenden die Anwesenheit in den Online-Kursen zu bestätigen, Unbehagen aus. Es werden bei den geforderten Screenshots nicht nur die Gesichter der Teilnehmenden, sondern auch ihre Privaträume im Bildhintergrund zigfach digital abgespeichert. Diese Kontrollpraxis in den Kursen empfinden viele Kursleitende in Berlin als grenzüberschreitend und datenschutzrechtlich bedenklich. Sie fürchten, dass der Schutz der Privatsphäre und des Persönlichkeitsrechts bei diesen geforderten Screenshots unter die Räder kommt.

 

Deshalb haben die Gruppen Berliner Initiative Deutschdozent*innen für Datenschutz, Freie Dozent*innen Berlin sowie die Berliner VHS-Dozent*innen-Vertretung einen Brief ans BAMF geschrieben mit der Aufforderung, diese Anweisung zurückzunehmen. Vorgeschlagen werden stattdessen tägliche Screenshots der Teilnahmeliste in der Video-Konferenz oder Screenshots mit ausgeschalteter Kamera, in denen nur die Klarnamen zu sehen sind.

 

Parallel dazu laufen Nachfragen zur Rechtmäßigkeit der geforderten Gesichtsfoto-Screenshots beim Bundesdatenschutzbeauftragten, beim Datenschutzbeauftragten des BAMF und bei ver.di.

 

Den Brief findet Ihr auf der Website der Berliner VHS-Dozent*innen-Vertretung unter: Keine Gesichtsfoto-Screenshots in Integrations- und Berufssprachkursen: Gerne würden wir erfahren, ob es schon andere Initiativen zu diesem Thema gibt. Bei Interesse meldet Euch unter dozvertretung-VHS-berlin@gmx.de zum Austausch und zur Vernetzung.

(in)