Gülay Iscan-Pilic hat acht Jahre lang Kinder mit Migrationshintergrund unterrichtet. In der b&w, Ausgabe 05/2018 (GEW Baden-Württemberg) erzählt sie von ihren Erfahrungen. Eine sensible und wertschätzende Haltung durchzieht den Artikel, gleichzeitig wird deutlich, wie anspruchsvoll ihre Arbeit ist und wie weit diese über das "reine unterrichten" hinaus geht: "Neben all dem Verständnis bedeutet Haltung vor allem eins: aktiv zu werden. Dinge zu tun, die getan werden müssen. Das kann bedeuten, Hausbesuche zu machen, das kann aber auch bedeuten, mit der Familie zum Turnverein zu gehen, um das Kind anzumelden. Dann und nur dann kommen die Menschen tatsächlich an."
→ "Für diese Menschen ändert sich alles", b&w, Ausgabe 05/2018
Was der Artikel leider nicht mehr erwähnt: Nicht alle Lehrkräfte in Baden-Württembergs Vorbereitungsklassen sind im Schulbetrieb so fest verankert wie die Autorin. Ausgerechnet der reiche Südwesten leistet sich eine skandalöse Befristungspraxis und setzt Lehrer*innen gerne mal für die Dauer der Sommerferien auf die Straße. Im Juli 2017 betraf dies 4.000 befristete Lehrer*innen in Baden-Württemberg, viele aus den Vorbereitungsklassen. Für 2018 liegen noch keine Zahlen vor.