Tagung des Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte in Köln

Das Orgateam des Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte hat sich am 3. Februar 2018 im Kölner DGB-Haus getroffen. Über zwanzig Kolleg*innen verbrachten einen intensiven Tag miteinander. In der Plenumsdiskussion sowie in Kleingruppen zeichneten sich einige Themen ab, die für 2018 anstehen:

 

1. Krankenkassenbeiträge

2. Änderung der Integrationskursverordnung

3. Berufsprofil

4. Weltlehrer*innentag 2018

 

Erstens gehört dazu die Abschaffung der Mindestbemessungsgrenze für die Festlegung der Krankenkassenbeiträge. In der politischen Diskussion ist inzwischen angekommen, wie ungerecht es ist, dass die Beiträge von Soloselbstständigen immer von ca. 2200 € Einnahmen im Monat errechnet werden, selbst dann, wenn sie weniger verdienen. Geringverdienende Honorarkräfte, Teilzeitkräfte oder auch von Kursausfall betroffene Lehrkräfte zahlen deshalb überproportional hohe Krankenkassenbeiträge. Die meisten Parteiprogramme sahen die Senkung oder die Abschaffung dieser Beitragsbemessungsgrenze vor. Inszwischen nennt der Koalitionsvertrag der Großen Koalition eine Mindestbemessungsgrenze von 1150 Euro. Das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte möchte dieses Thema gemeinsam mit Kreiderfresser, Andreas Müller, den Gewerkschaften und dem VGSD voran bringen.

 

Zweitens wurde über die "Dritten Verordnung zur Änderung der Integrationskursverordnung" diskutiert, mit der einige Organisationsmerkmale der Integrationskurse neu geregelt werden. Es geht um die freie Wahl der Träger von Seite der Teilnehmenden, um den zentralen Einstufungstest und andere Punkte. Die zentrale Einstufung und Zusteuerung wird bis jetzt nur an einigen Orten ausprobiert. Das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte bittet darum, Erfahrungen aus der Praxis mit den neuen Regelungen weiterzugeben, um die Probleme aus erster Hand schildern zu können.

 

Drittens wurde kontrovers über das Berufsprofil der DaF/DaZ-Lehrkräfte diskutiert. In den kommenden Monaten wird eine Arbeitsgruppe dieses Thema vertiefen. Ein möglicher Bezugspunkt stellt das Europäische Profilraster  für Lehrende dar, in dem nicht nur die formellen Merkmale (Hochschulaschluss, Referendariat), sondern auch Berufserfahrungen, soziale und interkulturelle Kompetenzen berücksichtigt werden.

 

Viertens wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die den WeltlehrerInnentag am 05.10.2018 koordiniert. Honorarlehrkräfte hatten in den letzten vier Jahren in Berlin an diesem Aktionstag protestiert, 2017 schlossen sich auch die auch die Kölner*innen an. Die gewonnenen Erfahrungen greifen Kreidefresser und das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte auf, um 2018 weitere Städte einzubinden. Schon jetzt zeichnen sich Proteste in drei bis fünf Städten ab. Mit dieser Mobilisierung will das Bündnis über die Arbeits- und Vertragsbedingungen in der Weiter- und Erwachsenenbildung skandalisieren, da sie in offensichtlichem Widerspruch zu den Anforderungen der UNESCO-Charta stehen. Das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte und Kreidefresser wollen dabei mit allen Honorarlehrkräften sowie mit den Gewerkschaften kooperieren.

 

Erfreulicherweise haben die anwesenden Kolleg*innen ihr Engagement bestätigt oder erweitert. Auf dieser Grundlage startet das Bündnis mit neuem Elan ins Jahr 2018.